Südseemyrte gegen unangenehme Gerüche

Bis ans Ufer des kochenden Baches wachsen die Manukasträucher.

Bis ans Ufer des kochenden Schwefelbaches wachsen die Manukasträucher.

Leptospermum scoparium, das Zartsamige (vom griech. leptos = dünn, zart und sperma = Samen), ist der der botanische Name für einen der Hauptbestandteile dessen, was die Neuseeländer auf der Nordinsel als bush (=alles außer Siedlung oder Schaf-/Kuhweide) bezeichnen. Auf Deutsch heißt er Südseemyrte, Neuseelandmyrte, neuseeländischer Teebaum oder Manuka. Während wir hier zu Lande Manuka vor allem in Form des ätherischen Manukaöls kennen oder vielleicht noch als Manukahonig, ist er bei den Maori eine wichtige Heilpflanze gegen viele verschiedene Leiden. Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme, Infektionskrankheiten und die Wunden ihrer Krieger behandeln sie mit verschiedenen Teilen dieses robusten Strauches. Sogar die Karakiri, eine kleine Papageienart, soll Manukablätter fressen und sich ihre Federn mit zerkauten Blättern einreiben, um Parasiten loszuwerden.

Wissenschaftlich bewiesen ist auf jeden Fall, das Manukaöl antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Ähnlich wie das australische Teebaumöl, allerdings mit dem Unterschied, dass es – zumindest für meine Nase – etwas angenehmer riecht. Der Duft schwankt allerdings sehr stark je nach Herkunft und Wuchsbedingungen der Pflanze. Von eher süßlich-holzig bis fast stechend medizinisch kann alles dabei sein. In Neuseeland hatte ich das Glück, mit einem befreundeten Chemiker durch den bush zu wandern, der die chemische Zusammensetzung des Manukaöls in verschiedenen Lebensräumen untersucht hat. Die Büsche in der Nähe der heißen Schwefelquellen haben einen ganz anderen chemischen Fingerabdruck als die aus dem Wald oder in den Bergen. Woher allerdings das Manukaöl stammt, das man bei uns zu kaufen kriegt, konnte ich leider nicht herausfinden. Auf jeden Fall mag ich den Duft, wahrscheinlich auch, weil er mich an Neuseeland erinnert, und habe es jetzt zum ersten Mal auch in der Kosmetik verarbeitet, nämlich als Deo. Da sollte es mit seiner keimhemmenden Wirkung theoretisch gut aufgehoben sein, unterstützt von den Anti-Stink-Wirkstoffen Odex und Farnesol. Als Zutaten habe ich genommen:

2 g Odex
1 g Farnesol
2 g Xanthan
40 g kosmetisches Basiswasser
60 g abgekochtes Wasser, handwarm
10 Tr Manukaöl

Zuerst werden Odex und Farnesol im kosmetischen Basiswasser aufgelöst, dann das Xanthan untergerührt. Anschließend kommt unter Rühren das Wasser dazu und sollte der Mischung eine leicht gelartige Kosistenz geben. Zum Schluss wird noch das Manukaöl untergemischt. Ich habe das Deo in einen Deoroller gefüllt, damit lässt es sich gut auftragen, und das Wichtigste: Es hat auch den Praxistest bestanden. Schweißgeruch lässt sich damit wirklich gut verhindern. Einen Unterschied in der Wirksamkeit konnte ich im Vergleich zu dem gekauften (nicht naturkosmetischen) Deo nicht feststellen, nachdem ich die beiden mehrere Tage im Wechsel getestet hatte. Dann werde ich bis zu meinem nächsten Deo-Versuch wohl erst mal nach Manuka duften 😉

Mein erster selbstgemachter Deo-Roller :-)

Mein erster selbstgemachter Deo-Roller 🙂

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