Frau Holles Zauberflöte

Darf ich vorstellen: meine kleine Holunderflöte

Darf ich vorstellen: meine kleine Holunderflöte

Heute gibt es mal etwas, was nicht aus der Küche kommt, sonder etwas gebasteltes, aber es hat mit einer Pflanze zu tun, die sicher jede Hexe schätzt, nämlich dem Holunder. Er schenkt uns nicht nur Früchte und Blüten, um damit leckere und gesunde Dinge herzustellen. Wenn man es richtig anstellt schenkt er uns auch Musik. Seine Äste und Zweige bestehen im Kern nicht aus festem Holz, sondern einem Mark, das sich relativ leicht entfernen lässt. Was liegt da näher, als Flöten daraus zu schnitzen? Zugegeben, ganz so einfach ist es nicht, eine richtige Holunderflöte zu machen, vor allem nicht ohne das entsprechende Werkzeug. Zum Glück gibt es aber Menschen, die diese uralte Tradition weiterleben lassen. Einer davon ist Max Brumberg. Nach meinen eigenen, wenig erfolgreichen Versuchen, eine Holunderflöte zu schnitzen, habe ich mir einfach eine vom Meister machen lassen. Ist sie nicht schön?

Mit liebevoll eingearbeiteter Verzierung

Mit liebevoll eingearbeiteter Verzierung

Aber sie sieht nicht nur schön aus, sondern klingt auch wunderbar. Von der Griffweise her ist sie wie eine irische Whistle und gerade keltische Melodien lassen sich wunderbar auf ihr spielen, aber auch zum improvisieren eignet sie sich bestens. Am liebsten spiele ich sie eigentlich draußen in der Natur, vorzugsweise wenn es wieder so warm ist, dass nicht die Finger einfrieren. Die Vögelchen im Wald stören sich nicht an ihrem Klang, im Gegenteil. Deswegen habe ich ihr jetzt auch endlich eine schöne Tasche aus Wollfilz genäht, damit ich sie gut mitnehmen kann. Man braucht nur:

Wollfilz
Stickgarn
Alleskleber

Vom Filz habe ich einfach zwei Teile in den Größen 10 x 33 cm und 10 x 42 cm (in grün) ausgeschnitten und das kleinere, das das Vorderteil ergibt, mit Filzblumen beklebt und bestickt. Außerdem braucht man noch eine Lasche, um die Tasche später schließen zu können. Dafür habe ich ein Stück von 10 x 2 cm vom blauen Filz genommen.

Die Einzelteile

Die Einzelteile

Dann näht man die beiden Teile mit einem Überwendstich zusammen sowie eine Lasche auf das Vorderteil, damit man das überstehende Ende der Rückseite hineinstecken kann. Die Klappe habe ich noch ein bisschen „zugespitzt“, damit sie sich besser in Lasche stecken lässt. Und fertig ist die Flötentasche! Einfacher geht es wohl echt nicht und eigentlich könnte man in so einem Täschchen nicht nur Flöten, sondern auch Stifte oder Werkzeug stecken.

... und hier die Flöte in der Tasche

… und hier die Flöte in der Tasche

Jetzt brauche ich nur noch eine Idee, wie ich eine Tasche für mein Didegeridoo basteln kann. Also, wer da einen Tipp hat, ich wäre dankbar 😉

8 Kommentare zu “Frau Holles Zauberflöte

  1. 15. Januar 2016 um 20:14

    Hmm, fürs Didgeridoo fällt mir spontan ein, dass man Ärmel oder Hosenbeine von ausgedienten Klamotten aneinandernähen könnte… 🙂 Die Flöte ist echt schön!

    • mirjam
      15. Januar 2016 um 20:27

      Genial! Das muss ich gleich mal ausprobieren. Ich habe erst einen ganzen Stapel Jeans aussortiert, die zu löchrig geworden sind. Und gerade der Jeansstoff hält auch ein bisschen Gewicht aus. Ganz vielen lieben Dank für die Idee!

  2. Maren
    16. Januar 2016 um 09:01

    Wunderschön! Sowohl die Flöte als auch die Tasche. Und sitzt da eine kleine Muschel seitlich am Flötenmund?

    • mirjam
      17. Januar 2016 um 15:31

      Ja, das ist ein kleines Shiva-Auge als Verzierung 🙂

  3. 16. Januar 2016 um 17:32

    Oh wow, da hast du mir ja etwas gezeigt! Instrumente und besonders Flöten sind ja eines meiner liebsten Dinge.
    Ich habe als Kind mal eine Pfeife aus Holunder gebaut, die hat aber sehr schrill geklungen 😀 Die Idee des Flötenbaus aus Holunder hat mich auch einige Zeit beschäftigt, vielleicht ist es nochmals Zeit, es damit zu versuchen. Zumal der Herr Brumberg auch schreibt, dass er im Winter die Äste schneidet, wäre es derzeit passend. Interessieren würde mich, wie viel du für das gute Stück bezahlt hast, bei Instrumenten kann ich doch auch so schlecht widerstehen, sollte ich es (vermutlich…) nicht so gut schaffen mit dem Selbstschnitzen.
    Da hast du so eine traumhafte Tasche genäht (erinnert mich daran, für meine Whistles auch eine zu Nähen) und schön verziert *.* Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du mit Tasche und Flöte losziehst, dir ein lauschiges Plätzchen suchst und mit der Musik die Naturwesen erfreust! Magst du versuchen, den Klang zu beschreiben? Ich würde mich freuen =)
    Herzliche Grüße,
    Atessa

    • mirjam
      17. Januar 2016 um 15:29

      Wie schön, zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die Flöten schwer widerstehen kann 😉

      Das mit dem Selberschnitzen ist bei mir vor allem am passenden Werkzeug gescheitert. Ich habe ja leider (noch) keine eigene Werkstatt, aber du könntest deinen Bruder vielleicht mal um Rat und Hilfe bitten. Der Klang der Flöte ist gar nicht so schrill und quietschig, wie die Größe vielleicht annehmen lässt. Ich kann gerne mal versuchen, eine Aufnahme zu machen und dir zu schicken. Und so ein Täschchen hast du doch an einem Abend genäht, oder? Was hast du denn für Whistles?

      Liebe Grüße,
      Miri

      • 19. Januar 2016 um 16:31

        Flöten und Instrumente allgemein packen mich sofort, auch eine ewige Sammelliebe =) Über eine Aufnahme würde ich mich sehr freuen, da ich die normal hohen Whistles meist schon zu hoch, laut und schrill finde.

        Angefangen habe ich mit einer Clarke Tin Whistle, aber dann bin ich sehr zügig auf Low Whistles umgestiegen, des Klangs und der Lautstärke wegen. Mein Schatz ist derzeit eine Onyx Low D Whistle von Walt Sweet, leider aus Polytieren, aber der Klang ist einfach traumhaft. Für meinen Liebsten habe ich zu unserem Jahrestag die Lucy Adams Low D gekauft, damit er auch endlich eine vernünftige Whistle zum zusammenspielen hat.
        Schau mal, hier kannst du dir, wenn du magst, meinen Musiktisch mit meinen Flöten ansehen: http://a-atessa.blogspot.de/2015/09/mein-musiktisch.html

        LG

        • mirjam
          22. Januar 2016 um 19:50

          Ui, du hast ja wirklich eine ganze Flötensammlung 😀 Ich melde mich dann mal per mail bei dir.

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