Seelenfutter für die dunkle Jahreszeit

„Nanu, es ist ja schon dunkel!“ Das dachte ich in den letzten Tagen regelmäßig. Auch wenn es heute noch einen schönen Altweibersommertag gab, steuern wir eindeutig auf die dunkle Jahreszeit zu. Passend dazu habe ich zum Glück ein nettes Blog-Event entdeckt: Seelenfutter. Sabine, die Autorin des gleichnamigen Buches „Seelenfutter“, hat auf ihrem Blog aufgerufen, Geheimrezepte gegen dunkle Stimmung in der dunklen Zeit zu sammeln. Die Idee finde ich super. Deswegen bin ich auch gleich mit dabei und stelle hier ein paar meiner „Stimmungsaufheller“ vor.

marienkaefer

1. Licht, Licht und Licht
Der eigentliche Grund für Stimmungstiefs im Herbst und Winter ist wahrscheinlich fast immer der Lichtmangel. Deswegen: so viel wie möglich tagsüber spazieren gehen. Auch wenn der Himmel grau und wolkenverhangen ist, kriegt man draußen mehr Licht ab, als man meint. Um Vitamin D-Mangel vorzubeugen sollen schon 15 Minuten täglich reichen. Und gerade zusammen mit Freunden kann es auch bei Sauwetter Spaß machen, über Pfützen zu springen oder sich Gruselgeschichten zu erzählen, wenn die Nebel heranziehen.

2. Räucherduft und Feuerzauber
Im Frühling und Sommer duftet die ganze Natur. Irgendwie fehlt mir das im Winter und ich krame wieder Duftlampe und Räucherstövchen hervor. Fruchtige Düfte, die an den Sommer erinnern, mag ich dann besonders oder abends alle Lichter ausschalten und nur im Schein von Kerzen eine besinnliche Räucherstunde einlegen. Mein Liebling für das Räucherstövchen ist Kiefernharz. Das kann man einfach selber sammeln, ohne dass ein Baum dafür leiden musste, und es duftet wunderbar. Wenn die Mandarinen-Zeit wieder losgeht, kann man den Tag schon zum Frühstück mit einem kleinen Duft-Feuerwerk beginnen. Zutaten: ein Teelicht und eine Mandarinenschale. Wenn man die Mandarinenschale neben die Flamme hält und knickt, spitzt das ätherische Öl heraus und gibt kleine, duftende Stichflammen 😉

3. Märchenzeit
Mit dem Herbst fängt für mich wieder die Märchenzeit an. Ich denke, wir Menschen brauchen einfach Geschichten. Wie lang und dunkel muss für unsere Vorfahren der Winter ohne elektrisches Licht und Unterhaltungsmedien gewesen sein. Da war es wohl natürlich, dass man näher zusammen rückte und sich Geschichten erzählte, um die Zeit kürzer und angenehmer zu machen. Wir haben heutzutage ja eine große Auswahl an schönen Geschichten immer griffbereit. Warum sollte man das nicht zusammen feiern? Sich gegenseitig etwas schönes vorlesen, vielleicht sogar zusammen mit Freunden oder einfach zu zweit als Gute-Nacht-Geschichte? Als Mädels kann man sich auch prima zu einem Handarbeitsnachmittag/abend verabreden und jede bringt etwas schönes zum Vorlesen oder als Hörbuch mit. Neben den Märchenklassikern mag ich ganz besonders die „Briefe aus meiner Mühle“ von Alphonse Daudet. Mit seinen Geschichten aus der „Bibliothek der Zikaden“ lässt es sich wunderbar vom Sommer träumen. Wunderschön sind auch die gesungenen Märchen von Shei. Mein Liebling: Der verzauberte Wald. Wunderschön zum Träumen 😀

4. Schokolade für die Seele
Dass Schokolade Glückshormone erzeugt, ist inzwischen sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Damit eignet sie sich prima als kleiner Seelentröster zwischendurch. Es muss ja nicht immer Schokolade in fester Form sein. Auch als Tee schmeckt sie gut und wirkt (meiner Erfahrung nach) und natürlich als heiße Schokolade. Besonders gerne mag ich die dickflüssigere italienische Variante. Dafür muss man nicht unbedingt die teuren original italienische Trinkschokoladepäckchen kaufen. Das kann man auch ganz einfach selber mischen:

3 TL Kakaopulver
2 TL Zucker
4 TL Speisestärke
1 Tasse Milch, Mandelmilch o.ä.

Die Zutaten verrührt man gut mit kalter Milch (am besten erst separat mit wenig Milch) und erwärmt die Mischung in einem Topf, bis sie aufkocht. Durch die Stärke wird die heiße Schokolade richtig schön cremig und schmeckt auch mit Mandel-, Soja- oder anderer „Pflanzenmilch“ super schokoladig. Wenn nur Schoko zu langweilig ist, kann man sie auch prima aromatisieren. Meine Lieblinge:

  • Orangenzucker statt Zucker,
  • einige Tropfen echte Vanille-Essenz oder
  • 1-2 TL Haselnussgeist (toller Nutella-Geschmack!)

Und dann ab damit auf’s Sofa und genießen. So lässt sich auch die dunkle Jahreszeit aushalten 😉

Habt Ihr noch mehr Ideen und Tipps? Dann macht doch auch mit 😀

4 Kommentare zu “Seelenfutter für die dunkle Jahreszeit

  1. 8. Oktober 2013 um 08:27

    Danke für deine Ideen, liebe Miri 🙂 Besonders das Geschichtenerzählen gefällt mir sehr gut, ich suche ohnehin gerade nach einem schönen neuen Hörbuch. So kann das Dunkel ruhig kommen!

  2. 8. Oktober 2013 um 13:38

    Vielen Dank für die vielen Tipps, Miri! Lustig, so richtig dickflüssigen heißen Kakao habe ich in Spanien kennengelernt; ich wusste gar nicht, dass die Italiener ihn auch so trinken. Sollte ich auch mal wieder machen … Und das mit dem Spazierengehen habe ich mir jetzt fest vorgenommen. Immer nach dem Mittagessen. So. Soll der Winter doch kommen!

  3. 10. Oktober 2013 um 18:24

    Liebe Miri,
    nach deinem wunderschönen Artikel freut man sich richtig auf die dunkle Jahreszeit!

    • mirjam
      10. Oktober 2013 um 23:02

      Danke, ihr Lieben! Das ist die richtige Einstellung: so kann der Winter kommen. Die dunkle, kalte Jahreszeit hat auch ihre schönen Seiten. Als Winterkind freue ich mich auch jedes Jahr über die ersten Eisblumen und Schneeflocken 😀

      @ Sofia: Magst du nicht auch mitmachen? Mit deinen sizilianische Wurzeln kennst du doch bestimmt auch das ein oder andere Seelenfutter-Rezept, oder?

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