Sommer im Hexengarten: Mediterrane Kastenbeete

Heute freue ich mich sehr, euch einen richtig schönen Garten-Mutmacher-Beitrag von Bernd präsentieren zu dürfen. Er zeigt uns, wie man aus einem Vorgarten mit eher undankbarem Boden ein kleines pflegeleichtes Insektenparadies macht, das nicht nur eine Bienen-, sondern auch eine richtige Augenweide ist. Aber lest und schaut selbst, wie das geht. Oder noch besser: macht es nach!

Mediterrane Kastenbeete

Monatelang schaute mich die kleine Brache im Vorgarten flehentlich an: „Mach‘ was mit mir!“ Bloß was? Wir hatten an der Stelle ein abgestorbenes Gehölz entfernen müssen. Die Gegend war früher ein Weinberg. Ohne Spitzhacke lässt sich der Boden nicht beackern, und Unkrautstechen malträtiert die Handgelenke. Die Vorstellung, dort nun ein Beet bepflanzungsreif anzulegen, war wenig verlockend.

Die Zeit verstrich, bis Mirjam uns eines Tages auf ein Kastenbeet für mediterrane Pflanzen aufmerksam machte. Bingo! Aus dieser Anregung wurde das Gartenprojekt 2021.

Im Juni baute ich aus Terrassenbrettern zwei Rahmen (1,50 m x 1,30 m x 0,20 m und 1 m x 1,30 x 0,20) und lockerte den Boden innerhalb der Rahmen kräftig auf (mit der Spitzhacke und nach einem ordentlichen Regen… uff). Auf diesen Unterboden kam das Füllsubstrat in Form von Zitrus-Kübelpflanzen-Erde. Die hatte der Gärtner meines Vertrauens empfohlen, weil sie auch Wärme und Wasser speicherndes Material enthält.

Die Frage der Bepflanzung nahm etwas Zeit in Anspruch. Bienenfreundlich und nicht gießintensiv zu sein, waren die Grundvoraussetzungen. Letztlich geriet die Auswahl nicht hundertprozentig mediterran, aber das Auge kauft auch mit :-). Hauptsache, den Bienen und Hummeln schmeckt’s.


Juni – die Kasten-Bienenweiden sind fertiggebaut und bepflanzt.

Ins große Kastenbeet kamen zwei Sorten, die später einmal (hoffentlich :-)) mehr Platz brauchen: Rosmarin und Großes Fettblatt. In der Mitte wächst Argentinisches Eisenkraut in die Höhe. Dazu gesellen sich mittlerweile Ziersalbei, Bergminze, Mauerpfeffer, Ysop, Mittagsblume, Teppich-Dost und Teppich-Fettblatt.

Das kleinere Beet teilen sich eine rote und gelbe Gartengarbe, ein blauer und weißer Ziersalbei, Strauch-Basilikum, Oregano, Zitronen- und Gewürzthymian, Currykraut und Teppich-Fettblatt.


Ende August herrscht mediterrane Üppigkeit

Knapp drei Monate sind seit Anlage der Beete vergangen. Die Pflanzen sind wahrlich umschwärmt. Sie haben sich prima entwickelt. Das kleine Beet ist fast schon zugewuchert, das Strauch-Basilikum macht seinem Namen dort alle Ehre. Das wird im Herbst noch ein Pflänzchen-wechsel-dich-Spiel geben. Aber dieses Hin und Her, das Ausprobieren, es macht immer wieder aufs Neue Spaß.

Liebe Grüße in die Runde – auch von Iris
Bernd

Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Was für eine Blütenpracht und vor allem der Strauchbasilikum! Und Danke, lieber Bernd, dass du mir den Geheimtipp mit der Zitruspflanzenerde verraten hast. Das merke ich mir gleich für künftige mediterrane Beetprojekte vor. Ich hatte das Substrat für mein Mini-Rahmebeet für den Bergtee selbst gemischt aus Sand, Lavamulch, Kokoserde und Kompost. Der Sack Sand ging ja noch zu tragen, aber der Lavamulch war schon eine Herausforderung 😉 Ich bin gespannt, wie eure kleine mediterrane Oase sich weiterentwickelt. Wenn der Herbst so sonnig bleibt, wie er sich bisher anlässt, werdet ihr und alle eure geflügelten Besucher auch dieses Jahr sicher noch viel Freude daran haben.

5 Kommentare zu “Sommer im Hexengarten: Mediterrane Kastenbeete

  1. Doris
    12. September 2021 um 20:07

    Hallo Iris & Bernd,

    das ist ja unglaublich, wie die Beete in so kurzer Zeit förmlich explodiert sind! Ich bin sehr beeindruckt, das ist so eine tolle Anregung. Hut ab vor dem Einsatz mit der Spitzhacke. Ich habe auch so Ecken im Garten, da liegt ein Stein neben dem anderen, das macht das Graben wahrlich zur Knochenarbeit. Da sind Kastenbeete die bessere Option! Der Tipp mit der Zitruspflanzenerde ist auch klasse, den muss ich mir unbedingt merken.
    Ist das Strauchbasilikum winterhart? Wie sieht es überhaupt mit der Winterfestigkeit bei eurer Pflanzenauswahl aus, das würde mich sehr interessieren. Wie ist der Standort, wahrscheinlich vollsonnig, oder? Ach, jetzt würde ich gern gleich wieder loslegen im Garten … aber jetzt gehen wir ja auf den Herbst zu. 😉 Ich wünsche euch noch viele schöne Sonnentage zum Genießen eurer kleinen mediterranen Oase.

    Liebe Grüße,
    Doris

    • Iris & Bernd
      19. September 2021 um 17:16

      Liebe Doris,

      ja, die „Explosion'“ dieser Beete hat uns auch überrascht. Du hast recht: Die Beete kriegen die Hälfte des Tages die volle Sonne ab. Wir haben das Strauchbasilikum zur gleichen Zeit im hinteren Garten in einen großen Topf mit der gleichen Zitruserde gesetzt. Es ist „nur“ halb so groß geworden wie der Pflänzling im Vorgarten, obwohl sein Platz auch wohlbesonnt ist…. Strauchbasilikum ist einjährig, mal schauen, wie lange wir etwas von ihm haben. Die anderen Pflanzen gelten als winterfest. Das Argentinische Eisenkraut samt sich nach Angaben unseres Gärtners aus, da freuen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes auf Nachwuchs.

      Liebe Grüße
      Iris + Bernd

  2. Andreas
    15. September 2021 um 21:34

    Hallo Bernd,

    sehr schön, was Du aus der Brache gemacht hast! Vor allem das Strauchbasilikum ist wirklich prächtig. Einige Dinge werde ich mir abschauen, wenn ich nächstes Jahr meinen (deutlich kleineren) mediterranen Pflanztrog wieder in Form bringe. Erst einmal muss ich allerdings im Herbst den Lavendel deutlich zurückschneiden, der alles andere dort überwuchert hat.

    Doris, zum Thema Überwinterung kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Thymian, Ysop und Rosmarin unsere Winter meist recht gut überstehen – zumindest bei mir im Hof – und Oregano (und damit vermutlich auch Dost) normalerweise von selbst wiederkommt.

    Viele Grüße
    Andreas

    • Bernd
      19. September 2021 um 17:32

      Hallo Andreas,

      mediterrane Pflanzen sind einfach ein Freude. Da Du Lavendel erwähnst: In die Kastenbeete haben wir bewusst keinen Lavendel gepflanzt, um einen anderen Akzent zu setzen. Wir werden aber noch den schmalen Streifen zu Nachbars Auffahrt damit füllen. Dort hatte sich vorher bereits ein Lavendel angesiedelt, das ist doch ein Zeichen 🙂 .

      Viele Grüße

      Bernd

  3. 19. September 2021 um 16:52

    Wow das sind ja eigentlich Duftbeete und wie schnell alles gewachsen ist. Die Überwinterung des Strauchbasilikums würde mich auch interessieren.
    Bei mir erfriert jedes 2. Jahr der Rosmarin 🙁 Der Nordschwarzwald hat halt doch einen strengeren Winter.
    So tolle Ideen und Tipps -vielen Dank.
    Liebe Grüße
    Claudia

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