Sommer im Hexengarten: Hollerküchle zuckerfrei

Unser Hausholunder – im Moment fällt es nicht schwer zu glauben, dass hier die guten Geister wohnen

Mit dem eigenen Garten habe ich auch einen Holunderstrauch bekommen. Direkt neben der Treppe zur Haustür steht er und begrüßt im Moment alle Besucher mit seiner Blütenpracht. Was für ein Duft! Mir hat er sofort Lust auf Hollerküchle gemacht. Eigentlich sollte es Nudeln zu Mittag geben, aber den Plan habe ich verworfen und mich daran gemacht, ein paar Blüten zu pflücken und ein Baby-geeignetes Hollerküchle-Rezept zu ersinnen. Kein Zucker sollte drin sein, die Küchle möglichst weich und natürlich trotzdem lecker. Herausgekommen sind Holler-Bananen-Küchle aus folgenden Zutaten:

375 ml Mandelmilch
2 Eier
270 g Weizenvollkornmehl
2 EL Öl
1 gehäuften TL Backpulver
1 Banane
1-2 Dolden Holunderblüten

Die Hollerblüten habe ich von der Dolde gezupft und die Banane in kleine Würfel geschnitten, die restlichen Zutaten zu einem glatten Teig gerührt und dann Holunderblüten und Bananenstückchen untergehoben. In einer Pfanne mit etwas Öl habe ich jeweils drei Küchlein nebeneinander herausgebacken, von beiden Seiten schön goldbraun. Das war es eigentlich schon. Dazu gab es hausgemachtes Apfelmus.

Was soll ich sagen? Mir hat es geschmeckt und meinem Kleinen auch. Die Küchle waren schneller weg, als ich sie fotografieren konnte. Die Banane gibt eine angenehme Süße, ist in der Kombi aber nicht zu aufdringlich im Geschmack und lässt das Holunderblütenaroma gut zum Zug kommen. Und jetzt habe ich Lust auf mehr Holunderblütenrezepte. Im Moment blüht er so prächtig und zum Glück gibt es hier in der Nähe etliche Sträucher, die je nach Standort zu leicht verschiedenen Zeiten blühen. Ein paar getrocknete Blüten liegen auch schon auf der Küchenfensterbank und ein paar wollen noch geerntet werden, weil sie so über die Treppe ragen und der Busch da etwas im Zaum gehalten werden soll. Was sind denn eure Lieblingsrezepte mit Holunderblüten? Über Ideen freue ich mich immer 🙂

8 Kommentare zu “Sommer im Hexengarten: Hollerküchle zuckerfrei

  1. 13. Juni 2023 um 15:51

    Hollersekt oder auf nicht schwäbisch Holunderblütensekt

    5 Liter kaltes Wasser
    15 Holunderblütendolden (gut abschütteln)
    4 Zitronen, unbehandelt in Scheiben geschnitten
    400 g Zucker
    100 ml Apfelessig

    Nur die Dolden ohne Stiele mit dem Essig, Zucker und den Zitronen in einem großen Bottich ansetzen und luftdurchlässig abdecken. Mindestens 2-3 Tage bei Zimmertemperatur, vor Sonnenlicht schützen, ziehen lassen und zweimal täglich umrühren .
    Den Inhalt des Bottichs durch ein feines Sieb gießen in saubere ausgekochte Flaschen (ich habe Sektflaschen benutzt und den Korken wieder reingedrückt und mit Klebestreifen fixiert) die Flaschen dabei nicht ganz voll machen.
    Ich habe die Flaschen in einem großen Korb, gefüllt mit Walnüssen, falsch herum gelagert. Leider ist mir trotzdem einmal eine Flasche explodiert. Nach einigen Wochen kann man den Sekt genießen.
    Er schmeckt wunderbar. Ich habe leider eine Zuckerallergie und mache dieses leckere Getränk nicht mehr.
    Auch Holunderblütensirup habe ich früher oft gemacht, sehr lecker.

    Hollerküchle habe ich auch schon gebacken aber meine Männer waren leider nicht so begeistert, ich fand sie sehr lecker.
    Liebe Grüße
    Claudia

    • mirjam
      13. Juni 2023 um 20:29

      Ganz herzlichen Dank, liebe Claudia, für das tolle Rezept! Es ist sehr lange her, dass ich Hollersekt getrunken habe. Selber habe ich ihn noch nie gemacht. Und ich freue mich sehr, dass die Küchle geschmeckt haben. Zucker nicht zu vertragen, ist sicher kein leichtes Los. Aber wenn man wenig oder keinen isst, kommen einem die Sachen süßer vor. Ist ja auch nicht ungesund.

  2. Doris
    19. Juni 2023 um 18:15

    Hallo, Ihr Lieben!
    Ja, der Holunder … Mich hats am Samstag beim Waldgassi mit Hund überkommen – da mussten ein paar Hollerblüten mit für Hollerkiachal. Den Teig habe aus einem Backbuch mit Rezepten von Almhütten rausgesucht. Es war kein Zucker drin, dafür aber Weißbier. Okay, Weißbier gibts bei uns nur alkoholfrei und einen Löffel Zucker habe ich dann doch noch reingetan, meinem Mann zuliebe. Die Dinger waren sooo gut! Ich habe noch nie einen Pfannkuchenteig mit Bier gemacht, aber das werde ich jetzt doch ab und zu mal als Zutat verwenden. Es macht den Teig so schön locker.
    Ich möchte noch probieren, ein paar Holunderblüten in ein noch zu kochendes Quittengelee zu schmuggeln (muss nur erst schauen, ob der Saft noch gut ist). Wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, weiche ich vielleicht einfach auf Apfelsaft aus. Ich habe mal ein Apfelgelee mit Holunderblüten geschenkt gekriegt, das war ein tolles Geschmackserlebnis.

    Der Hollersekt hört sich klasse an, habe ich noch nie getrunken.

    Liebe Grüße,
    Doris

    • mirjam
      19. Juni 2023 um 21:01

      Pfannkuchenteig mit Weißbier- das muss ich mir merken. Vielen Dank, liebe Doris! Ich mag die alkoholfreie Variante eigentlich sogar lieber als das meiste Bier mit Alkohol. Wie viel kommt denn da in den Teig? Einfach Bier statt Milch? Zu Quitten kann ich mir das Holunderblütenaroma auch gut vorstellen. Ich drücke die Daumen, dass dein Saft noch was taugt.

      • Doris
        21. Juni 2023 um 22:53

        Hallo Mirjam,
        genau, einfach Bier statt Milch. Das hat was. Wie gesagt, der Teig wird schon locker und die leicht herzhafte Note finde ich auch angenehm. Normales Weißbier mag ich gar nicht; ich trinke auch nur maximal die alkoholfreie Variante oder höchstens mal was gemischt mit Limo oder Cola.
        Das Rezept für ca. 20 Hollerkiachla oder -kichal oder wie auch immer lautet wie folgt:
        250 g Mehl
        1 Prise Salz
        3 Eier
        ca. 250 ml Weißbier
        Puderzucker zum Bestäuben

        Das Rezept stammt aus diesem Buch “Süße Alpenküche: Lieblingsrezepte aus den Bergen“. Ich habe die Menge gedrittelt, weil es nur ein Dessert sein sollte. Das ging sehr gut. Man kann es auch für Apfelküchlein verwenden.
        Der Rest ist halt wie immer – relativ schwimmend ausbacken, was ich aber auch nicht mache, weil mir das zuviel Öl ist. Ich habe die Pfannkuchen einfach vorsichtig gewendet und ein wenig auf Küchenpapier abtropfen lassen.
        Viel Spaß beim Ausprobieren! Für den Kleinen kannst du ja eine Variante mit was anderem Sprudeligen machen. 😉

        • mirjam
          23. Juni 2023 um 10:22

          Ganz herzlichen Dank für das Rezept! Das klingt echt gut. Und Apfelküchle lieben wir auch 🙂

    • Iris & Bernd
      23. Juni 2023 um 22:21

      Liebe Doris,

      wir machen sehr gerne Gelee aus Holunderblüten und Apfelwein bzw. Weißwein (Riesling). Schmeckt echt köstlich.

      Zwei Handvoll Holderblüten in einem knappen Liter Apfelwein oder Weißwein über Nacht ziehen lassen, dann abseihen.
      Die Flüssigkeit mit der entsprechenden Menge Gelierzucker (2:1) aufkochen und in saubere Gläser füllen.

      In diesem Jahr haben wir auch noch etwas anderes ausprobiert: Holunderblüten in Weißwein ziehen lassen und dann den abgeseihten Wein einfach mit kaltem Mineralwasser aufgießen. Schön erfrischend 🙂 .

      Liebe Grüße in die Runde von Iris & Bernd

      • Doris
        8. Juli 2023 um 16:27

        Ihr Lieben,
        ein Weingelee ist tatsächlich auch eine wunderbare Idee! Stimmt zum Aromatisieren von Getränken eignet er sich auch sehr gut. Leider habe ich es nicht geschafft – die Hollerblüte ist vorbei. Da müsste ich viel Glück haben, wenn ich jetzt an einem schattigen Platz noch was finden sollte. Aber wer weiß, vielleicht gibts bei einem erfrischenden Waldspaziergang noch ein paar Restblüten.

        Liebe Grüße an alle,
        Doris

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