Ein neues Shampoo für Rapunzel

Noch nicht ganz Rapunzel 😉

„Sie haben ja lange Haare! Wie Rapunzel!“ hat neulich ein kleines Mädchen strahlend zu mir gesagt. Naja, ganz so lang ist mein Zopf dann doch nicht, aber lange Haar scheinen für viele Menschen etwas Besonderes zu sein und ich bekomme immer wieder nette Komplimente für meine. Und ich werde auch immer mal wieder nach dem Geheimnis gefragt für langes, gesundes Haar gefragt. Meine Antwort ist denkbar einfach: Nicht zum Friseur gehen 😉

Aber Spaß beseite. Ich bin inzwischen wirklich davon überzeugt, dass zu viel Pflege und Styling dem Haar nicht zuträglich ist. Das hat mir tatsächlich auch mal eine Friseurin bestätigt. „Ihre Haare sind so gesund und glänzen. Man merkt, dass Sie nicht viel damit machen“ war ihre Einschätzung. Das hat mir irgendwie zu denken gegeben, aber außer Bürste, Shampoo und ein bisschen hausgemachtem Pflegespray kommt tatsächlich normalerweise nichts an mein Haar. Und auch ein Shampoo muss wirklich nicht aufwändig und teuer sein. Vor Kurzem habe ich ein „Shampoo ohne alles“ für eine Freundin gemacht, die Probleme mit der Kopfhaut hatte. Sie war begeistert, obwohl das ihr erstes Shampoo in Naturkometikqualität war, und ich verwende es inzwischen auch. An Zutaten enthält es:

60 g Wasser
1,5 g Kochsalz
1,5 g Xanthan
5 g Glycerin
25 g Cocosglycosid
2 g Milchsäure 80%ig

Das Kochsalz wird zunächst mit dem kochenden Wasser übergossen und aufgelöst. Dann lässt man es etwa auf Handwärme abkühlen. Das Xanthanpulver verrührt man mit dem Glycerin und rührt nun mit einem Schneebesen Schluck für Schluck das Salzwasser unter, so dass ein gleichmäßiges klumpenfreies Gel entsteht. Zum Schluss kommen noch die Milchsäure und das Cocosglycosid dazu, ein ganz mildes Zuckertensid, das gut schäumt. Wenn man mag, kann man natürlich noch andere Wirkstoffe oder Duft hinzufügen, aber gerade bei Allergien und Irritationen ist es natürlich gut, so wenig „Gefahrenquellen“ wie möglich beizufügen. Waschen tut es auch so gut und gibt ein angenehmes Haargefühl. Die Milchsäure ist gerade bei hartem Wasser (und davon sind wir hier leider deutsche Spitzenreiter) wichtig, da Säure generell dafür sorgt, dass sich die Haaroberfläche schließt und die Bildung von Kalkseifen verhindert, die dem Haar den Glanz nehmen. Der Glanzeffekt lässt sich noch durch eine saure Rinse z.Bsp. mit verdünntem Essig oder Zitronensaft nach der Haarwäsche unterstützen. Gute Haarpflege muss wirklich nicht kompliziert sein.

Im Moment bin ich auch Tüfteln mit Pflegespülungen. Rund um das Thema Haarpflege werdet ihr von mir in nächster Zeit wahrscheinlich noch mehr lesen. Im Juli gebe ich dazu sogar einen Kurs (näheres findet ihr hier). Habt ihr denn auch so eure kleinen Schönheitsgeheimnisse für die Haare? Neugierig und experimentierfreudig bin ich ja immer 😉

9 Kommentare zu “Ein neues Shampoo für Rapunzel

  1. Goldeule
    7. März 2018 um 22:32

    Als meine Haare noch ganz kurz bis kurz waren, habe ich sie täglich gewaschen und daran waren sie auch gewöhnt (die tägliche Wäsche war dann auch wirklich nötig). Nun sind sie ein ganzen Stück länger („nicht zum Friseur gehen“ , genau 🙂 ) und es ist vollkommen ausreichend, wenn ich sie etwa 1x in der Woche wasche. Ich mußte mich tatsächlich erst einmal daran gewöhnen und finde es natürlich sehr bequem so.
    Ab und an gibt es aber auch ein Extra in Form einer Pflegespülung und ich freue mich sehr auf Deine Rezeptideen, liebe Mirjam.

    • mirjam
      12. März 2018 um 08:08

      Oh ja, weniger Waschen braucht ein bisschen Gewöhnung, aber tut insgesamt doch gut vor allem der Kopfhaut. Ganz wichtig ist da auch die richtige Bürste und richtiges Bürsten. Damit kann man das unerwünscht Fettige schöne von der Kopfhaut hin zu den Spitzen bringen, die sich darüber freuen. Und Rezepte für die Pflegespülung gibt es auch bald. Gestern habe ich auch eine einfache, aber ganz tolle Haarpackung mit Henna ausprobiert und bin begeistert 😀

  2. 7. März 2018 um 22:33

    Hallo Rapunzel Mirjam

    Sehr sehr interessant . Seit ich regelmässig Brennnessel -Samen esse habe ich viel dichteres Haar und viele sagen auch es würde schön glänzen.
    Eine alte Bäuerin hat mir den Tipp mit Brennesseltee als Spülung gegeben- aber habe ich um ehrlich zu sein noch nie ausprobiert.
    Aber dein Shampoo will ich unbedingt mal probieren .
    Liebe Grüße
    Claudia

    • mirjam
      12. März 2018 um 08:11

      Brennesselsamen kannte ich bisher nur als Mittel, damit Pferde schönes Fell bekommen 😉 Sammelst du sie selbst? Ich wollte das nämlich auch schon einmal ausprobieren, als ich gelesen habe, dass sie viele gute Mineral- und Nährstoffe enthalten, aber bei uns ist es schwierig Brennesselvorkommen zu finden, die nicht eher in die Kategorie „Hundeklo“ fallen. Den Tee kann ich auf jeden Fall für schöne Haut empfehlen, für die Haare muss ich unbedingt mal ausprobieren. Danke für den Tipp!

      • 21. März 2018 um 19:35

        Wenn ich Zeit habe sammle ich selber, aber bestellen geht halt viel schneller.
        Ja die Pferde schöneres Fell und die Menschen schönere Haare. 🙂
        Liebe Grüße
        Claudia

        • mirjam
          30. März 2018 um 16:53

          Stimmt, auf die Idee, sie zu bestellen, bin ich noch gar nicht gekommen. Die muss ich wirklich mal ausprobieren 🙂

  3. 9. März 2018 um 18:17

    Hallo Mirjam,
    Du bist auf jeden Fall auf dem besten Weg zu Rapunzels Haarpracht! Ich kann eigentlich nur bestätigen, dass weniger mehr ist, vor allem was die Anzahl der Haarwäschen angeht. Das macht wirklich einen Unterschied. Ich benutze zwischendurch mal ein Trockenshampoo, und dann gehts noch einen Tag. Seitdem ich mehr daheim arbeite, habe ich weniger Probleme mit total trockenen Haaren wegen trockener Büroluft und Teppichboden, der zum Aufladen führt. Eine gute Spülung suche ich allerdings immer noch. Ich traue den Zutatenlisten nicht über den Weg, aber bei der Naturkosmetik gibt es nichts, was bei meinen Locken wirklich gute Ergebnisse bringt. Vielleicht brauchst Du ja mal Testerinnen. 😉
    Viel Erfolg für Deine Kurse, das ist eine tolle Sache. Macht bestimmt viel Spaß.
    Viele Grüße,
    Doris

    • mirjam
      12. März 2018 um 08:14

      Was verwendest du denn für ein Trockenshampoo? Ich habe das einmal mit einer Stärkemischung probiert, das war ein ziemliches Disaster und hat letztendlich doch mit Waschen geendet (und Bad putzen…). Über Testerinnen freue ich mich tatsächlich immer. Wenn du magst bekommst du von der nächsten Mischung gerne eine Portion ab.

      • 1. Mai 2018 um 11:49

        Jahre später! Tut mir leid, ich habe Deine Antwort nicht mitbekommen. Ich habe ein Trockenshampoo in Sprayform aus dem Drogeriemarkt. Da ist viel Stärke drin, würde ich sagen. Generell ist es bei dieser Art Shampoo doch ein bisschen so, dass die Stärke einfach mehr Stand an der Haarwurzel gibt und weniger die Kopfhaut wirklich säubert, scheint mir. Aber das macht ja nichts, denn mit mehr Stand sieht das Ganze einfach wieder frischer aus. Wie gesagt – wenns was zum Testen gibt: Gerne! 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert