An dieser Stelle muss ich einfach mal loswerden, wie sehr ich mich dieses Jahr über den „Sommer im Hexengarten“ freue. Tolle Beiträge und eine rege Diskussion in den Kommentaren – so macht bloggen richtig Spaß. Und für eure schönen Inspirationen möchte ich mich besonders bedanken. Nach einem Kästchen, das als Samenschatzkästchen umgestaltet werden möchte halte ich noch Ausschau, und mein erster Kombucha fermentiert schon vor sich hin. Sehr aufregend. Letzterer ist zusammen mit einem anderen fermetierfreudigen Freund bei mir eingezogen, über den ich euch auch bald berichten möchte. Aber jetzt sind erstmal Bernd & Iris dran. Mit einem ganz bezaubernden Beitrag zu ihren Vogelfreu(n)den im Garten:
Morgens und abends sitzen wir am Esstisch, blicken in den Garten und bekommen großes Kino geboten. Die Hauptdarsteller in wechselnder Besetzung: „unsere“ Vögel. Seit einiger Zeit lassen sich die gefiederten Freunde in wachsender Zahl hier blicken. An einem Sonntag haben wir mal ein Dutzend verschiedene Art in unserem Garten gezählt, und im Frühsommer tauchten Amseln, Grünfinken, Meisen, Rotkehlchen und Spatzen mit Nachwuchs auf.
Für den Garten als Revier spricht nach unseren Beobachtungen neben den Gehölzen als Rückzugsort (vor allem Eiben) die großzügige Versorgung mit Wasser. Dazu hatte uns ein Freund geraten, wofür wir ihm noch heute dankbar sind. Wir haben inzwischen sieben Trinkstellen: eine große Tränke auf einem Gestell, eine Hängetränke im Apfelbaum, drei tönerne Blumentopfuntersetzer verschiedenen Durchmessers und zwei kleine flache Tongefäße.

Vor allen an den größeren Tränken herrscht richtig Betrieb. Mindestens ebenso unverzichtbar wie die Wasserstellen selbst sind offenbar die Stecken neben ihnen. Was mal ein Anzeiger für Pflanzstellen war, dient nun als Anflugstation: zum Beobachten, ob die Tränke landebereit ist, oder eben zum Abwarten, bis am Wasser wieder Platz ist.
Apropos Platz: Wenn’s ums Baden geht, haben sich Meisen, Grünfinken und Spatzen schon als gesellig erwiesen und die jeweils andere Art neben sich in der „Wanne“ geduldet. Bienen hingegen, so ist uns aufgefallen, ziehen an den Tränken Abstand vor. Für die Insekten ist das Wasser ja genauso wichtig wie für die Vögel, manche pumpen die Erfrischung in sichtlich großen Schlucken in sich rein.

Ringeltauben waren die Dauergäste in unserem Holunder. Grünfinken und Spatzen „weiden“ den Rasen im Familienverband ab. Der Stieglitz nascht im Verborgenen.
Kleinere Insekten als Bienen & Co., die durch den Garten schwirren, landen öfters in einem Spatzenschnabel. Es ist verblüffend zu sehen, wie schnell die Sperlinge vom Boden aus nach Beute in die Luft schießen. Aber sie sind auch anderweitig geschickt, wenn es ums Futter geht: Da wir auf das letzte Rasenmähen vor dem Sommer verzichtet haben, konnten noch Gräser wachsen – ein gefundenes Fressen für die Spatzen. Faszinierend zu sehen, wie sie die Stängel biegen und dann die mittlerweile vertrockneten Rispen durch den Schnabel ziehen, um an ihre Leckerei zu kommen.
Erstmals in einem Sommer sind dieses Jahr regelmäßig Stieglitze zu Gast, obwohl wir keine Disteln haben und die ausgesäten Karden noch heranwachsen. Dafür haben sich diese Finken nach der Blüte über die Samenstände von Lavendel und Wegwarte hergemacht.
In den benachbarten Gärten in unserem Viertel stehen einige hohe Bäume. Ihnen verdanken wir noch eine besondere Vogelbeobachtung über unserem Garten: die ersten Flüge zweier junger Waldohreulen!
Mit einem herzlichen Gruß
Iris & Bernd
Ganz herzlichen Dank euch beiden für diesen schönen Einblick in euer Gartenleben! Wie ihr so schön schreibt, lässt sich ein Garten schon mit recht unaufwändigen Dingen für geflügelte Mitbewohner wertvoll gestalten. Mal auf’s Rasenmähen verzichten, Samenstände stehen lassen und natürlich eure wunderbaren Wasserstellen. Bei uns im Garten haben wir bisher nur eine, die aber vor allem von Insekten und den Nachbarskatzen rege genutzt wird. Unsere netten Feldwespen sind an den heißen Tagen in jeden Blumentopuntersetzer gekrabbelt, um dort zu trinken. Eine ist mir besonders aufgefallen, weil sie mehrmals am Wasserhahn saß, nachdem ich mir dort Wasser in die Gießkanne gefüllt habe. Da werde ich mir gerne ein Beispiel nehmen und einfach noch ein paar Untersetzer aufstellen. Vielen Dank für diese Anregung!