Eine Blume für sanfte Träume

Schon wieder hat ein neues Jahr begonnen. Ich hoffe, ihr seid alle gesund und munter hineingerutscht. Auf jeden Fall wünsche ich euch alles Gute für das junge Jahr! Eine schöne Sache hat es uns schon mitgebracht, nämlich die neue Arzneipflanze des Jahres: den Echten Lavendel (Lavandula angustifolia). Ich weiß, dass sich an seinem Duft zum Teil die Geister etwas scheiden, aber ich liebe ihn und habe zum Glück in meinem näheren Umfeld auch keine Lavendelhasser. Dafür aber einige Lavendelfreundinnen, denen ich schon mit dem ein oder anderen Lavendelrezept eine Freude machen konnte.

Schon die Farbe seiner Blüten lädt zum Träumen ein.

Neben seinem charakteristischen Duft, den Motten und auch manch andere sechsbeinige Plagegeister weniger schätzen, ist Lavendel vor allem für seine entspannende und beruhigende Wirkung bekannt. Die Wirksamkeit seines ätherischen Öls ist inzwischen auch wissenschaftlich belegt (weites z.B. hier http://www.klostermedizin.de/index.php/heilpflanzen/arzneipflanze-des-jahres/69-arzneipflanze-des-jahres-2020-echter-lavendel-lavandula-angustifolia). Da Duft und Heilwirkung in eben jenem ätherischen Öl stecken, ist ein Tee leider nicht die beste Variante den Lavendel zu verarbeiten, denn ätherisches Öl löst sich schlecht in Wasser, dafür aber gut in Fett oder Alkohol. Als ich das erste Mal Lavendeltee getrunken habe, war ich auch etwas enttäuscht. Irgendwie war das Lavendelaroma im Tee viel schwächer als das der Lavendelblüten. Zum Glück gibt es einen ganz einfachen Trick, wie man Lavendelduft und -wirkung gut in die Tasse bekommt: statt Wasser nimmt man einfach Wein (oder Milch). Für so einen Schlummertrunk nehme ich:

250 ml Rotwein (oder Milch/-ersatz)
1-2 TL Lavendelblüten
optional: 1 TL Passionsblume oder Melisse, 1 TL Orangenblüten
Honig zum Süßen

Der Wein wird in einem kleinen Topf zum kochen gebracht, dann die Kräuter unterrühren und (ganz wichtig!!!) den Deckel drauf und 10-15 min ziehen lassen, sonst sind die ätherischen Öle überall, bloß nicht mehr im Wein. Den Lavendelwein durch ein Sieb in die Tasse gießen und mit Honig nach Belieben süßen. Dieser „Glühwein“ schmeckt übrigens auch an lauen Sommerabenden 😉

Meiner Erfahrung nach hilft dieser Schlummertrunk gut in Zeiten psychischer Belastung, um gut in den Schlaf zu finden. Denn gerade dann, wenn so viel los ist, dass wir den Schlaf eigentlich ganz dringen bräuchten, fällt die Entspannung oft nicht so leicht und das Gedankenkarusell dreht sich auch im Bett munter weiter. Und genau diese „Schlafstörungen in Zusammenhang mit psychischer Belastung“ gehören zu den Beschwerden, bei denen der Lavendel uns helfen kann. Medizinisch besonders wirksam ist das ätherische Öl in Kapseln oder Einreibungen mit einem entsprechenden Körperöl (das ätherische Öl wird auch gut über die Haut aufgenommen), aber auch Lavendelbäder, ein Lavendelkissen im Bett oder eben ein kleiner Schlummertrunk mit Lavendel schaden da nicht.

Was mich immer wieder in meinen Kosmetikkursen erstaunt, ist, dass Lavendelduft bei einigen Leuten eine starke Abwehrreaktion hervorruft („Das geht ja gar nicht“, „Das riecht doch nach Oma“ usw.), während andere den Duft einfach lieben. Wie sieht das bei euch aus? Seid ihr eher Lavendelliebhaber oder Lavendelhasser? Für erstere habe ich bald noch einen schönen Buchtipp mit vielen Rezepten. Und freue mich natürlich auf eure Lavendeltipps 🙂

Hitze gegen Mückenstiche

Zum Glück sind die meisten unserer Mücken so harmlos wie dieses Exemplar im Kornfeld und interessieren sich nicht für uns Menschen.

Manchmal sind Lösungen so genial einfach, dass man erst gar nicht so recht glauben mag, dass sie funktionieren. So ging es mir vor einiger Zeit mit der „konzentrierten Hitzetherapie“ bei Mückenstichen. Eine Freundin hatte so einen lustigen „Hitzestift“ dabei. Das System war simpel: der Stift hat eine runde Messingspitze, die man auf einem Hölzchen solange reibt, bis sie sich gut erwärmt hat. Die warme Spitze hält man dann auf den Mückenstich und das soll den Juckreiz vertreiben. Das Wirkprinzip ist einfach: Das, was beim Mückenstich so juckt und beim Bienen- oder Wespenstich so weh tut, sind die Proteine, also Eiweißstoffe, die das Insekt durch den Stich on unseren Körper spritzt. Bei der Mücke sollen die Proteine dafür sorgen, dass unser Blut nicht gerinnt und ihr den Rüssel verstopft, bei Bienen und Wespen ist es ein ganzer Cocktail aus Nerven- und Zellgiften. Eiweißstoffe sind im Allgemeinen hitzeempfindlich und verlieren ab einer bestimmten Temperaturen ihre Struktur und Funktion oder, wie die Chemiker sagen würden, sie denaturieren. So wie z.Bsp. bei einem Spiegelei das Eiweiß in der Pfanne stockt (sprich denaturiert) oder die Proteine in unserem Blut bei über 42°C (quasi die „natürliche Obergrenze“ für Fieber). Die Erklärung klang für mich sehr einleuchtend und trotzdem war ich skeptisch, bis ich es selbst ausprobiert habe.

Und tatsächlich, es hat funktioniert. Das Jucken war weg und blieb weg. Zuhause hatte ich natürlich keinen solchen Stichlinderer, Stichheiler, Hitzestift oder wie auch immer diese Geräte im Handel heißen, aber mit etwas Mut und Fingerspitzengefühl funktioniert es auch mit Küchenutensilien. Man braucht nur heißes Wasser und einen Löffel. Idealerweise sollte das Wasser etwa 50-60°C haben. Das reicht, um die juckenden Eiweiße zu zerstören, verursacht aber noch keine Verbrennungen auf der Haut. Mit ein bisschen Übung geht das auch, indem man den Löffel kurz in den Wasserkocher hält, nachdem das Wasser aufgekocht ist, ihn kurz abtrocknet und abkühlen lässt und dann eine Weile auf den Stich hält, bis er sich nicht mehr heiß anfühlt. So behandle ich seitdem meine Mückenstiche und muss zumindest nicht mehr am Juckreiz leiden. Die „Quaddeln“ selbst gehen davon natürlich nicht gleich weg und brauchen ihre Zeit zum Abheilen, aber das geht natürlich auch schneller, wenn man nicht daran kratzt.

Wenn ich mich über eine Stechmücke hier zu Lande ärgere, versuche ich mir schnell wieder in Erinnerung zu rufen, wie viel schlimmer es sein kann. Die beiden auf dem Bild waren zwei von Unzähligen, die uns in der schönen Hütte am See in Kanada das abendliche Grillen verleidet hatten. Kaum war die Sonne weg, kamen sie in Scharen und stachen selbst durch Jeans und lachten nur über mein deutsches Mückenspray…

Für unterwegs will ich mir aber sicher noch einen solchen „Hitzestift“ besorgen. Die gibt es in mechanisch oder Batterie-betrieben und sind klein und handlich, auch wenn ein Feuerzeug und eine Münze es wahrscheinlich auch tun würden. Zum Glück gehören wir nicht zu den besonders schlimmen Mückengebieten. Allerdings ist die Klimaerwärmung bei uns auch mückentechnisch nicht mehr zu leugnen. Tiger- und Kriebelmücken sind inzwischen häufiger unterwegs und eine Bekannte hat nach einem Kriebelmückenstich vor Kurzem eine heftige Infektion bekommen. Auch wenn es sicher kein Wundermittel ist, wirkt Hitze in gewissem Maße vor allem kurz nach dem Stich sicher auch gegen Keime, die durch den Stich unter die Haut gelangen. Schaden wird sie jedenfalls nicht.

Die Wirkung bei Bienen- oder Wespenstichen konnte ich seither (zum Glück) noch nicht an eigenem Leibe ausprobieren. Jedenfalls muss ich zugeben, dass mein „heißer Löffel“ deutlich besser wirkt als all die Anti-Juck-Öle und -Gels, die ich bisher gerührt habe und auch besser als mein bisheriger Favorit, das ätherische Lavendelöl. Manchmal sind Lösungen doch einfacher, als man denkt.

Habt ihr vielleicht auch so ein paar Hausmittel/Tipps, denen man ihre Wirkung erst gar nicht so zutraut? Meine Experimentierfreude ist geweckt 😉

Kühl und aromatisch für die Hundstage

Wow, ist das lange her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Da hatten wir den kalten Teil des Winters noch vor uns. Jetzt muss man sich eher vor dem Schmelzen in Sicherheit bringen. Zwischenzeitlich habe ich viel erlebt und es ist allerhand passiert. Ich hoffe ihr verzeiht, die lange Pause. Dabei habe einige schöne neue Sachen entdeckt und ausprobiert und ein paar Rezepte bin ich ein paar treuen Leserinnen noch schuldig. Da will ich heute zumindest mal mit zwei einfachen, erfrischenden Rezepten für die heißen Tage beginnen. Im Frühling war ich das erste Mal in Griechenland und das, obwohl ich dort schon seit meiner Jugend gerne hinwollte. Jedenfalls habe ich neben zahlreichen schönen Erfahrungen und Erinnerung zwei Sachen mit nach Hause gebracht: eine große Liebe zu Orangeblütenduft und Joghurt. Um unser Ferienhäuschen in Epidauros herum blühten die Orangenbäume um die Wette. Der Duft war allgegenwärtig und einfach bezaubern. Zum Glück besitzen Düfte die Gabe, einem schöne Erinnerungen lebendig werden zu lassen. So ist es bei mir jetzt mit Orangeblütenduft. Von einem meinen letzten Kurse habe ich noch Orangenblütenwasser übrig.

Schade, dass man den unglaublichen Duft der blühenden Orangenhaine auf dem Foto nicht riechen kann.

Außer als herrlich duftendes Erfrischungsspray äußerlich lässt es sich auch als Orangenblütenlassi gut innerlich anwenden 😉 Das Rezept ist ganz einfach:

3 EL Joghurt (am besten griechischer, aber normaler oder Kokosjoghurt geht auch)
1 TL Honig
1-2 EL Orangenblütenwasser
Kühles Wasser

Honig und Orangenblütenwasser zuerst miteinander in einem Glas verrühren, dann den Joghurt unterrühren. Zum Schluss mit kühlem Wasser auffüllen und gut umrühren. Durch das leicht säuerliche vom Joghurt ist es sehr erfrischend und mit dem Orangenblütenaroma lädt es zum Träumen ein. Mit anderen Blütenwässern wie Rose funktioniert es auch gut. Wichtig ist nur, dass man welche in Lebensmittelqualität verwendet.

Wenn ich eines Tages mal verschwunden sein sollte, dann wohne ich wahrscheinlich hier einem einem der Häuschen mit Orangengarten 😉

Wegen der Milchsäure ist Joghurt auch eine Wohltat für die Haut. Obendrein ist eine Joghurtmaske super schnell angerührt und je nach Zutaten auch noch sehr lecker. Mein aktueller Favorit ist die „Straciatella-Maske“ aus

2 EL Joghurt
1 TL Honig
1 TL Mohnsaat

Die Zutaten einfach gut verrühren und auf dem Gesicht auftragen. Was übrig bleibt, am besten sofort vernaschen 😉 Je nach Fettgehalt des Joghurts wirkt die Maske verschieden stark rückfettend und die Mohnkörnchen sorgen für ein sanftes Peeling, wenn man die Maske mit Wasser und sanften Handbewegungen abwäscht. Auf jeden Fall fühlt sich meine Haut hinterher immer ganz frisch und weich an und weiteres eincreme oder -ölen ist gar nicht nötig.

Also, bleibt frisch und kühl und ich freue mich auf eure Kommentare. Vielleicht habt ihr ja auch ein paar Geheimtipps um innerlich und äußerlich gut durch den Sommer zu kommen.

Ein Streicheldino für gepflegte Hände

Lang, lang ist’s her, dass ich hier geschrieben habe, aber jetzt. Irgendwie hat mich ein hartnäckiger Infekt im November länger beschäftigt als gewohnt. Und so weder richtig gesunde, noch richtig krank fällt einem alles schwerer, leider gerade auch die schönen Dinge. Die „Geschenke aus der Hexenküche“ sind dem leider auch zum Opfer gefallen. Aber das ist jetzt erstmal vorbei. Faul war ich nicht in der Zeit und habe einiges zu berichten von neuen Rezepten und Ideen für’s Wohlbefinden. Heute fange ich mit einer ganz kleinen, niedlichen Sache an 😉

Als kleines Mädchen habe ich Dinosaurier geliebt, wollte unbedingt Paläontologin werden und habe die Kindergärtnerin mit den wissenschaftlichen Namen der Urzeitechsen gequält. Bis jetzt ist mir leider in den Weinbergen noch kein Dinosaurierfund gelungen, nur kleinere Meerestiere, wie sie für unseren Muschelkalk üblich sind. Dafür habe ich in meiner Küche gestern einen Dino entdeckt: den Pflegosaurus minimus – klein, handlich und, wenn man ihn streichelt, pflegt und nährt er die Hände 😉 Ist er nicht niedlich?

So klein und handlich 😉

Die Idee kam von einer Bekannten, die ganz begeistert von einer festen Handpflege erzählt hat. Nach kurzer Nachforschung enthielt die wirklich nur natürliche Zutaten, nämlich Olivenöl, Bienenwachs und Lavendelöl. Da war mein Interesse geweckt und ich musste gleich ausprobieren, ob sich das nicht einfach selber machen lässt. Als Zutaten habe ich genommen:

30 g Aprikosenkernöl
15 g Bienenwachs
15 g Kakaobutter
2 Tr Rosenöl
2 Tr Lavendelöl

Abgewogen und alles bereit gelegt - da kann das Rühren losgehen.
Abgewogen und alles bereit gelegt – da kann das Rühren losgehen.

Die Öl, Wachs und Kakaobutter habe ich zusammen im Wasserbad klar aufgeschmolzen. Dann die ätherischen Öle untergerührt und die Masse schnell in kleine Pralinenförmchen gefüllt. Herzchen und Dinos sind es geworden 🙂 Wenn man sich streichelt, schmilzt durch die Handwärme ein bisschen was ab und lässt sich gut auf den Händen verreiben und macht sie schön weich und zart, zum Glück ohne sich so pappig anzufühlen, wie manche Handcreme es tut. Abgesehen davon macht es einfach Spaß, einen Pflegosaurus zu streicheln 😉 Und wer seine Lippen pflegen möchte, darf ihn sogar küssen. Da freut er sich genauso.

Schnell in Pralinenförmchen gefüllt und raus auf den Balkon.
Dinos und Herzchen – bei der Form findet sich sicher für jeden Geschmack etwas.

Obwohl ich im Allgemeinen nicht zu trockener Haut neige, habe ich gerade im Winter öfter Probleme, dass meine Handrücken sehr trocken werden. Geht euch das auch so? Oder habt ihr andere Winterproblemchen?

Es war einmal ein Sommer im Hexengarten…

Immerhin die Blätter zeigen sich herbstlich.

Eigentlich sollte ja schon längst Herbst sein, nächste Woche steht schon Halloween vor der Tür, aber irgendwie war es noch so lange warm und sonnig, dass es sich nicht so richtig herbstlich anfühlen wollte. Damit der „Sommer im Hexengarten“ aber nicht so nahtlos in die Vorweihnachtszeit übergeht wie die Sommerferien in die Lebkuchenzeit, möchte ich hier noch eine ganz kurze Rückschau halten.

Es war schon ein verrückter Sommer und ich sehr froh, dass ich eigentlich nur sehr hitze- und trockenheitsverträgliche Pflanzen auf meinem Balkon habe. Die sind pflegeleicht und trotzdem sehr vielseitig verwendbar. Sehr gefreut hat mich, dass sich wieder so fleißige Kräuterhexen gefunden haben, die ihre grünen Plätzchen und Schätzchen mit uns geteilt haben. Das waren

  • Claudia mit ihrem Lieblingskraut, dem Brotklee
  • Goldeule mit ihrergrünen Oase für Mensch und Tier
  • Atessa , die endlich wieder bloggt und neben dem schönen neuen virtuellen Zuhause hat hier auch einen zauberhaften Hexenbalkongarten hat, den sie uns super fleißig in ganz vielen Beiträgen vorgestellt hat.

Ich bin begeistert, dass ihr Lieben wieder dabei wart! Und eine kleine Verlosung gab es natürlich auch und die Glücksfee hat diesmal Atessa als Gewinnerin gezogen. Herzlichen Glückwunsch!

Eigentlich fast zu hübsch zum „Schlachten“ 😉

So verrückt wie der Sommer war der Herbst irgendwie auch. Nicht nur sommerlich warm, sondern auch überaus großzügig was alle Sorten Obst angeht. Auch wenn ich keinen eigenen Obstgarten habe, wurde und werde ich doch von lieben Leuten mit Mirabellen, Zwetschgen, Äpfeln und anderen Früchtchen reichlich beschenkt. So hatte ich viele Gelegenheiten auch neue Rezepte auszuprobieren wie etwas Apfelkekse. Und auf dem Balkon warten noch ein paar Kürbisse auf ihre Verwertung. Was sind denn so eure Highlights aus den herbstlichen Genüssen? Material zum Ausprobieren gibt es ja noch genug 😉

Sommer im Hexengarten: Das Aroma für den Winter bewahren

Leider wohl schon eine der letzten Kräuterernten für diese Saison…

So sehr ich den Herbst mag, etwas traurig stimmt er mich schon immer, wenn ich daran denke, dass bald die Zeit ohne frische Kräuter vom Balkon kommt. Es soll ja Menschen geben, die ohne Kräuter kochen. Ich gehöre definitiv nicht dazu und am besten sind sie natürlich frisch geerntet. Gerade in die Salatsoße gehören für mich auch einfach Kräuter, am liebsten natürlich der Estragon. Eine Variante, zumindest das Aroma der Kräuter zu bewahren, ist, einen Kräuteressig herzustellen. Mein Estragonessig ist auch schon in Bearbeitung. Da ich neben Essig, Öl und Salz auch gerne Senf und Honig in die Vinaigrette gebe, habe ich diesmal etwas neues ausprobiert: einen Kräuter-Senf-Honig. Honig bewahrt Aromen auch gut auf und die Kombination Senf und Honig ist einfach genial. Deswegen habe ich diesmal einfach

frische Kräuter (Estragon, Basilikum, Majoran, Rosmarin)
Senfkörner und
Honig

abwechseln in ein Glas geschichtet. Lecker schmeckt es auch so schon, aber eigentlich soll es erst ein paar Wochen an einem wärmeren Ort ziehen, bevor es mit in die Salatsoße kommt.

Kräuter, Senf und Honig – die Mischung schmeckt auch so schon lecker…

… aber mit etwas Geduld wird sie bestimmt noch besser 😉

Zum Experimentieren mit Senfkörnern kann ich euch nur ermutigen. Viele von uns kennen Senf ja vorwiegend als gelbe Paste aus dem Glas, aber das eigentliche Gewürz sind die Senfkörner. Sie schmecken nicht nur lecker – so leicht scharf aromatisch – sondern sind auch sehr gesund. Die Senfölglycoside, die ihnen ihre Schärfe geben, zählen zu den pflanzlichen Antibiotika. Man findet sie in fast allen Vertretern der Pflanzenfamilie der Kreuzblütler wie Senf, Meerrettich, Kohl, Kresse und Broccoli. Gerade wenn die Erkältungszeit sich wieder ankündigt, lohnt es sich, sie regelmäßig in den Speiseplan aufzunehmen. Egal ob als Senfkörner, Krautsalat oder Broccolisprossen.

Im Mittelalter stand Senf am Hofe des Papstes so hoch im Kurs, dass es das Amt des Senfmeisters (franz. moutardier du Pape) gab. Und das war kein ganz niederes Amt. Eine sehr schöne Geschichte um die sanfte Mauleselin des Papstes Bonifazius in Avignon und einen ehrgeizigen Emporkömmling, der es (fast) zum Obersenfmeister des Papstes gebracht hätte, erzählt Alphonse Daudet in seinen „Briefen aus meiner Mühle“. Falls ihr Lust habt diese zauberhafte Geschichte aus der Bibliothek des Zikaden nachzulesen, gibt es sie auf Deutsch beim Projekt Gutenberg und auf Französisch gibt es viele schöne Interpretationen vorgelesen und mit Bilder bei youtube. Einfach nach „La mule du pape“ suchen.

Und habt ihr euch auch schon fleißig Vorräte für den Winter angelegt oder seid gerade dabei? Auf jeden Fall hoffe ich, ihr genießt die letzten spätsommerlichen Tage.