
Lavendel in der Morgensonne – man sieht es auf dem Bild zwar nicht, aber die ersten Hummeln frequentieren ihn schon
In meinen Kursen ist mir aufgefallen, dass Lavendel einer der Düfte zu sein scheint, an denen sich die Geister scheiden. Die einen lieben ihn, die anderen suchen lieber das weite. Ich gehöre zur ersteren Kategorie und freue mich besonders, dass aus dem kleinen Lavendelpflänzchen von diesem Frühjahr inzwischen ein richtiger Busch geworden ist, der prächtig blüht. Und offenbar nicht nur ich, denn von früh bis spät herrscht dort reger Flugverkehr. Die Hummeln und Bienen scheinen ihn so zu schätzen, dass sie für einen Besuch bei seinen zartvioletten Blüten auch einen Flug in den 4. Stock in Kauf nehmen. Ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, als ich einen Teil der Blüten geerntet habe – friedlich umsummt von einigen Ackerhummeln, die sich von meiner Aktivität in ihrem Revier nicht beim Sammeln stören ließen.
So wie er in der Kosmetikherstellung zu meinen Lieblingen gehört, verwende ich ihn auch in der Küche gerne. Das einzige Geheimnis, um sein Aroma richtig zur Geltung zu bringen, ist, dass man immer etwas dabei hat, worin sich sein ätherisches Öl gut löst, also Fett oder Alkohol. In Wasser löst es sich nämlich nicht und dementsprechend schmeckt auch ein Lavendeltee im Vergleich zum Duft eher fade. In meinem Gute-Nacht-Wein darf er nicht fehlen und auch in Süßspeisen macht er sich gut. Als ich beim Einkaufen so ein paar neue Pulvermischungen zur Eisherstellung ohne Eismaschine entdeckte (die leider jede Menge Milchpulver enthalten, obwohl sie auch noch mit Milch angerührt werden…), dachte ich mir: Das muss man doch auch selber machen können. So entstand eine halbgefrorenes Lavendel-Honig-Creme, die ich mir laut der ersten Testerin patentieren lassen sollte. Allerdings möchte ich sie lieber euch vorstellen. Vielleicht freut sich ja der ein oder andere Lavendelliebhaber darüber 😉
Als Zutaten habe ich folgendes genommen:
130 ml Mandelmilch
1 TL Lavendelblüten
2 TL Honig
1 Päckchen Schlagcremepulver
Zuerst bringt man die Milch, Mandelmilch o.ä. in einem kleinen Topf zum kochen, rührt den Honig ein, streut die Lavendelblüten dazu und lässt die Mischung abgedeckt ziehen, bis sie nicht mehr heiß ist. Dann muss sie in den Kühlschrank, um wieder richtig kühl zu werden. Wenn sie abgekühlt ist, seiht man die Lavendelblüten ab und schlägt die Milch zusammen mit dem Schlagcremepulver auf. Diese Creme füllt man in ein tiefkühl-geeignetes Gefäß und lässt es je nach Geschmack länger oder kürzer im Tiefkühlfach. Nach einer Stunde war es bei mir schon zum Teil richtig geeist, zum Teil eher noch eine kühle, feste Creme, aber auf jeden Fall schon lecker und sehr lavendelig. Mal was anderes als Lavendelsäckchen 😉
Und wie sieht es mit euch aus? Lavendelliebhaber oder Lavendelhasser? Und was sind denn eure liebsten Lavendelrezepte?


















