Ein Hauch von Frühling

Magnolienblüten im Abendlicht

Magnolienblüten im Abendlicht

Als Liebhaberin kostbarer Blütendüfte konnte ich neulich nicht widerstehen und habe mir ein Fläschchen Magnolienblütenhydrolat gegönnt. Zugegeben, ganz billig war es nicht, aber der Duft ist wirklich jeden Cent wert – süß, blumig, lieblich, einfach zum Träumen. Eigentlich kann man es einfach so als Parfum nehmen und auf der Haut und im Haar bleibt der Duft erstaunlich lange haften. Für trockene, sensible und reife Haut wird es als Gesichtswasser empfohlen. Ich habe es für etwas verwendet, dass der Seele und den ersten Fältchen schmeichelt: ein Magnolien-Hyaluron-Gel. Gerührt ist es wirklich schnell und einfach. Man nehme:

20 g Magnolienhydrolat
0,2 g Hyaluronsäure
2 g kosmetisches Basiswasser

Das Hyaluronsäurepulver wird zuerst im Basiswasser dispergiert und dann am besten mit dem elektrischen Handrührgerät ins Hydrolat gerührt. Dabei entsteht ein gleichmäßiges, eher flüssiges Gel, das unwiderstehlich nach Magnolienblüten duftet. Ich verwende es als Feuchtigkeitsgel vor allem für die Augenpartie. Hyaluronsäure ist ja dafür bekannt, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten, die Hautelastizität zu erhöhen und auch Fältchen zu mildern. Und im Gegensatz zu wohl so manchem Hyaluron-Produkt aus der Werbung ist hier wirklich ordentlich Hyaluronsäure drin. Natürlich kann man statt Magnolienhydrolat auch andere Blütenwässer nehmen. Da darf man sich von den eignen Vorlieben inspirieren lassen. Auf jeden Fall bekommt man so ein richtig luxuriöses Pflegeprodukt und, wenn man sich vor dem Schlafengehen damit eincremt, nimmt man einen Hauch von Frühling mit ins Reich der Träume.

Herr Gutenberg und seine alten Schätzchen

Eigentlich war ich auf der Suche nach alten Parfumrezepten. Nachdem ich so oft darüber gelesen hatte, dass die Parfumeure vor der Erfindung synthetischer Duftstoffe eine große Kunst daraus gemacht hatten, edle Blütendüfte wie Maiglöckchen und Geißblatt, die sich nicht einfach aus den Blüten gewinnen lassen, aus anderen natürlichen Duftstoffen zusammen zu mischen, wollte ich das unbedingt selbst mal ausprobieren. Dabei bin ich auf ein sehr interessantes, altes Buch gestoßen: „The Art of Perfumery and Methods of Obtaining the Odors of Plants“ von G. W. Septimus Piesse (erschienen 1857). Nicht nur die gesuchten Parfumrezepte stehen darin, sondern noch viele andere spannende Rezepte von Duftmischungen für Taschentücher über Duftessige und Duftseifen bis hin zu Kosmetik und Zahnpasta. Das alles geschrieben in einem wunderbar altmodischen, aber gut verständlichen Englisch und abgerundet mit geschichtlichen Hintergründen und praktischen Anleitungen, wie man Duftstoffe aus Pflanzen gewinnt. Und das beste ist: Dieses alte Schätzchen muss man nicht erst mühsam in Antiquariaten suchen, sondern kann es sich einfach auf den ebook-reader laden oder online lesen, denn es ist beim Project Gutenberg ganz kostenlos zu finden. Dort gibt es inzwischen über 100.000 Bücher in verschiedenen Sprachen quer durch alle Genres. Klar, ein echtes Buch in der Hand zu halten, ist schon etwas anderes, aber meinen ebook-reader will ich inzwischen wirklich nicht mehr missen. Gerade mein Konsum an Klassikern und fremdsprachigen Büchern hat sich enorm gesteigert, seit er in meinem Regal eingezogen ist. Und von den verschiedenen Projekten, die sich darum kümmern, alte und gemeinfreie Werke kostenlos zugänglich zu machen, bin ich wirklich begeistert. Dank Gutenberg werden demnächst hier wohl ein paar historische Parfumrezepte folgen. Ich bin schon gespannt 😉

Orangenblütenduft

Zu schade, um nur als Deko zu dienen

Zu schade, um nur als Deko zu dienen

Orangenblüten duften so wunderbar, nicht nur im Wintergarten oder der Duftlampe. Ich mag ihr blumiges Aroma auch gerne in Teemischungen. Aber warum sich auf Tee beschränken? Da ich schon immer mal ausprobieren wollte, wie sich Orangenblüten in Süßspeisen machen, habe ich mich an einem Orangenblüten-Mandelmilch-Pudding versucht. Als Zutaten braucht man:

250 ml Mandelmilch (oder ähnliches)
20 g Speisestärke
1 TL Orangenblüten
1 EL Orangenblütenhonig

Azahar ist das spanische Wort für Orangenblüte - wieder was gelernt

Azahar ist das spanische Wort für Orangenblüte – wieder was gelernt

Zuerst wird die Mandelmilch kurz aufgekocht und dann über die Orangenblüten gegossen. Dies lässt man dann einige Minuten am besten abgedeckt ziehen. Dann kommt die Milch durch ein Sieb zurück in den Topf und wieder auf den Herd, wo zuerst mal darin der Honig eingerührt und aufgelöst wird. Die Speisestärke wird wie beim Puddingpulver mit etwas Mandelmilch separat in einem Schüsselchen angerührt und kommt dann unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen in die kochende Milch. Noch ein bisschen weiterrühren, bis die Konsistenz zu einem Pudding passt. Fertig! Der Pudding hat wirklich das ganz typische Aroma der Orangenblüten und schmeckt. Zumindest mir 😉

Pudding ist ganz frisch und warm einfach ein Seelentröster

Pudding ist ganz frisch und warm einfach ein Seelentröster

Luxusobstsalat

Süße Grüße aus Südspanien ;-)

Süße Grüße aus Südspanien 😉

Dank der Bestellungen beim spanischen Direktvermarkter bin ich diesen Winter in der glücklichen Lage, mal mit richtig guten Südfrüchten versorgt zu sein. Da stehe ich dann plötzlich vor solchen Luxusproblemen wie, was ich mit reifen Khaki und Granatäpfeln machen kann, außer sie mir einzeln zum Frühstück zu gönnen. Dabei bin ich auf eine sehr leckere Obstsalatkombination gekommen. Man braucht dafür:

4 Khaki
1 Granatapfel
1/2 Zitrone
2 TL Orangenblütenhonig

Die Khaki werden geschält und in mundegrechte Stücke geschnitten und die Granatapfelkerne von der Scahle befreit. Das bekomme ich inzwischen ganz gut hin, indem ich den Granatapfel in Viertel schneide und dann erst mal vorsichtig die einzelnen „Abteilungen“ herauslöse. Ein weißes T-Shirt sollte man dabei aber vielleicht nicht tragen. Dann presst man den Saft aus der halben Zitrone und vermischt ihn mit dem Honig. Zum Schluss wird alles in einer Schüssel miteinander vermischt. Mmh… 😀

Helferlein für den Bauch

Auch wenn's nicht so assieht, das ist Medizin ;-)

Auch wenn’s nicht so aussieht, das ist Medizin 😉

Geht es auch nach den Feiertagen auch so, dass ihr langsam kein großes Essen mehr sehen könnt? Irgendwie schaffe ich es da regelmäßig, viel zu viel und wenig gesundes zu essen. Da braucht der Bauch hinterher etwas Entlastung mit ein paar Suppen- und Breitagen und verdauungsfördernden Kräutern. Bei meinen Experimenten bin auf ein ganz einfaches Mittel gestoßen, die Verdauung mit einer uralten Arzneiform sanft anzuregen: das Ingwer-Electuarium.

Ein Electuarium oder zu deutsch Leckmittel ist eine Zubereitung aus Arzneidrogen – oft in pulverisierter Form – und Honig und war vor allem in der mittelalterlichen Medizin sehr beliebt. Außerdem ist es einfach zuzubereiten. Für das Ingwer-Electuarium braucht man nur:

2 Teile gemahlenen Ingwer (z.Bsp. 2 TL)
1 Teil flüssigen Honig

Ingwerpulver und Honig werden miteinander zu einem Teig verknetet. Dieser wird dann in etwa Haselnuss-große Kugeln gerollt und in Ingwerpulver gewälzt, damit es nicht so klebt. Fertig ist die Bauchmedizin! Zur Anwendung nimmt man eine Kugel und lässt sie auf der Zunge zergehen. Wenn man qualitativ hochwertiges, frisches Ingwerpulver genommen hat, dann ist das ordentlich scharf und aromatisch, also nichts für zu zart Besaitete. Aber es hilft 😉

Geschenke aus der Hexenküche und Verlosung

hexenkueche_2014

Jetzt liegt die längste Nacht des Jahres schon hinter uns und das Christkind steht vor der Tür. Höchste Zeit also noch einmal in die Hexenküchen zu schauen, was ihr da so alles an Ideen zusammengetragen habt. Und die gute Nachricht für die Planlosen und Weihnachtsgestressten, die wie ich auch noch nicht alle Geschenke beisammen habe: Es sind auch einige Anregungen dabei, die man bis Weihnachten noch hinbekommen kann 😉

Ein ganz großes, dickes

Dankeschön

an euch alle für eure schönen Ideen und das Mitmachen. So viel Kreativität und Eifer muss natürlich belohnt werden. Deswegen gibt es natürlich noch die Auslosung, wer unsere diesjährige Hexenküchengewinnerin wird. Also,

verlosung_01

die vier lieben Hexen hüpfen in das Lossäckchen …

verlosung_02

… und heraus kommt …

verlosung_03

Herzlichen Glückwunsch, liebe Luana! Und euch anderen noch einmal ein ganz lieben Dank! Und euch allen wünsche ich natürlich:

    Frohe Weihnachten, schöne Feiertage und zauberhafte Rauhnächte!

Eure Miri