Blog-Event: Geschenke aus der Hexenküche 2014

Nachdem die Nächte jetzt von Tag zu Tag länger werden und es nur noch sechs Wochen bis zum dunkelsten Tag des Jahres sind, zieht es einen doch eher nach drinnen an den warmen Herd. Einen heißen Tee aufbrühen, Plätzchen backen, mit exotischen Gewürzen kochen oder ein Badeöl gegen die Kälte rühren – dafür ist jetzt in der Hexenküche genau die richtige Zeit. Außerdem gibt es da sicher noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk, das gebastelt werden will. Deswegen möchte ich euch einladen, unser schönes Event „Geschenke aus der Hexenküche“ von letztem Jahr zu wiederholen. Die liebe Maren ist diesmal wegen Zeitmangel leider nicht als Organisatorin mit dabei, aber hoffentlich viele von euch als Teilnehmer. Egal ob es etwas für den Magen, die Schönheit oder einfach für die Seele ist, alle eure vorweihnachtlichen Ideen und Einblicke in die Hexenküche sind willkommen 🙂

hexenkueche_2014

hexenkueche_2014_300px

Und so geht’s:

1. Ihr hinterlasst unter diesem Beitrag einen Kommentar mit eurem Namen und eurer Blog-URL. Um die Aktion etwas bekannter zu machen, freue ich mich natürlich sehr, wenn ihr zusätzlich auf eurem Blog einen Hinweis auf das Event postet und es verlinkt (hierfür nehmt euch bitte das Bild oben mit).

2. Bis spätestens zum 20. Dezember stellt ihr auf eurem Blog ein Geschenk vor (oder die besonders fleißigen Hexen auch mehrere), das ihr in eurer Hexenküche kreiert habt. Nennt bitte Zutaten und Zubereitungsweg, damit man es nachmachen kann. Heftet eurem Post am besten das Event-Bild an.

3. Nach dem 20. Dezember wird unter allen Teilnehmern ein kleines Überraschungs-Weihnachtspaket verlost, das sich dann hoffentlich noch vor Weihnachten auf den Weg macht.

In regelmäßigen Abständen wird es hier eine kleine Link-Sammlung mit den bereits erschienenen Geschenk-Ideen zu sehen geben. So habt ihr dann auch tatsächlich noch Zeit und Gelegenheit, für Weihnachten/Yul etwas nachzumachen, das im Rahmen dieses Events entstanden ist.

Wer kann mitmachen?

Alle Leser/innen sind herzlich eingeladen! Wenn du keinen eigenen Blog hast, schicke mir bitte deinen Beitrag per Email zu (mirjam[at]kleine-miri.de), dann veröffentliche ich ihn gerne hier als Gastbeitrag.

Anmeldeschluss?

Für die Spätentschlossenen ist noch bis zum 20. Dezember Zeit teilzunehmen und ein Geschenk aus ihrer Hexenküche zu präsentieren. Denkt aber bitte daran, unter diesem Beitrag euren Namen und am besten den Link zum Beitrag zu hinterlassen.

Ich freue mich schon auf eure Ideen und bin gespannt, was wir diesmal so alles zusammentragen! 🙂

Die Haselmaus ist da!

nuesse_auf_weg_klein

Darf ich euch vorstellen: mein neues Blog Die Haselmaus. Dort soll es um die großen und kleinen Wunder der Natur gehen und das, was sich hinter ihnen verbirgt, um Wissenschaftliches, Kurioses und Schönes, um Erklärungen, Fragen und das Staunen. Wenn ihr Lust habt, schaut doch einfach mal vorbei. Und wenn ihr irgendeine Frage habt, die sich euch stellt, weil ihr mit offenen Augen durch die Welt gegangen seid: Nur zu! Auch wenn wir es im Alltag gern vergessen, gibt es so viel Spannendes zu entdecken, wenn man nur genau hinschaut. Und auf solche kleinen Entdeckungsreisen möchte ich euch mit der Haselmaus gerne mitnehmen.

Halloween in der Badewanne

Am Wochenende musste ich mal wieder herzlich über mich lachen. Eigentlich wollte ich ein schönes Badeöl mit Schaum gegen meine Verspannungen im Rücken kreieren. Naja, gegen die Verspannungen hat es super geholfen, ein wunderbar angenehmes Hautgefühl hat es auch gegeben, aber die Optik war auf jeden Fall Halloween-tauglich. Eine andere Assoziation als „grüner Schleim“ mochte mir beim besten Willen nicht einfallen und im Badewasser verwandelte es sich statt in Schaum in eine milchig-grüne Brühe mit grünlichen Bröckchen 😉

Ein bisschen Ekel für's Bad gefällig? ;-)

Ein bisschen Schleim für’s Bad gefällig? 😉

Falls ihr euch gerne gruselt, kann ich euch also folgendes Rezept empfehlen:

20 g Mohnöl
4 g Fluidlecithin BE
5 g Betain
10 Tr blaue Seifenfarbe
10 Tr Wacholderbeeröl
3 Tr Manukaöl
3 Tr Kiefernadelöl

Zuerst verrührt man das Mohnöl mit dem Fluidlecithin. Wenn man einfach nur ein schönes Badeöl haben will, kann man es so verwenden. Bevorzugt man ekligen Schleim, rührt man dazu noch das Betain unter. Damit der Schleim seine schön modrig grünliche Farbe bekommt, gibt man noch blaue Seifenfarbe dazu. Für Duft und Wirkung kommen am Schluss noch die ätherischen Öle dazu. Fertig ist der Ekelspaß für die Badewanne 😉

Einladung auf’s Mohnfeld

Neulich auf dem Herbstfest im botanischen Garten habe ich mich so nett mit einer Mohnbäuerin unterhalten. Sie hat mich sogar eingeladen, ihr Feld zu besichtigen, wenn es nächsten Frühsommer blüht. Ja, tatsächlich gibt es in Unterfranken einen Mohnhof. Leicht wird den Bauern der Mohnanbau in Deutschland nicht gemacht, denn die leckeren Körnchen für unser Kuchen und Gebäck stammen von keiner anderen Pflanze als dem Schlafmohn, aus dem man auch das Opium gewinnt. Für den Anbau in Deutschland gibt es zwar spezielle Morphin-arme Sorten, aber die darf man auch nicht einfach ohne (kostenpflichtige) Genehmigung im Garten oder auf dem Feld pflanzen. Schade eigentlich, wo es so viele Mohnsorten in wunderschönen Farbvariationen gibt. Früher durften die in keinem Bauerngarten fehlen. Auf jeden Fall hat mir das Gespräch große Lust darauf gemacht, wieder mehr mit Mohn zu kochen und zu backen. Er lässt sich so wunderbar vielseitig einsetzen, nicht nur auf den Brötchen oder im Mohnkuchen. Als erstes gab es bei mir süße Mohnkipferl, die sehr gut ankamen, obwohl sie schon wie Weihnachtsplätzchen aussehen 😉

Und wie die duften...

Und wie die duften…

Die Zutaten sind:

250 g Mehl
150 g gemahlene Mandeln
1/2 TL Backpulver
75 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
200 g Butter
1 Ei
2-3 EL Graumohn
einige Safranfäden, kleingemörsert

Alle Zutaten in einer Schüssel zu Teig verkneten und ca. 1/2 Stunde kühl stellen. Dann Hörnchen daraus formen, auf ein Backblech setzen und bei 180°C für ca. 10 min backen, bis sie schön goldbraun werden.

Statt Graumohn kann man natürlich auch den bei uns gängigeren Blaumohn nehmen. Das wird genauso lecker, aber der Graumohn hat einen etwas nussigeren Geschmack und passt damit hervorragend in Plätzchen. Ich wurde auch mehrfach gefragt, ob da nicht doch Nüsse drin seien, aber nein, es war der Mohn 😉

Bunte Erde für die Gesundheit

Zugegeben, früher dachte ich, Heilerde sei gleich Heilerde, und kannte nur die aus der Drogerie. Dort wird als Heilerde meistens Lösserde verkauft. Die hat eine ockerbraune Farbe und fühlt sich leicht sandig an. Später lernte ich auch die nordafrikanische „Lavaerde“ namens Ghassoul kennen. Wenn man sie mit Wasser anrührt, fühlt sie sich gar nicht sandig an, sondern ergibt einen ganz weichen Brei, fast so wie wenn man Mehl mit Wasser anrührt. Um die Begriffsverwirrung komplett zu machen, las ich dann irgendwann noch von der Tonerde in verschiedenen Farbvarianten. Und fragte mich dann: Was ist denn jetzt was? Angeregt von einer lieben Leserin möchte ich mich mal daran versuchen, die Begriffsverwirrung etwas aufzulösen, denn Erde ist auch eine meiner liebsten Kosmetikzutaten vor allem für Gesichtsmasken.

Heilerde darf sich in Deutschland nur nennen, was dementsprechend zugelassen ist. Das heißt aber nicht, dass die anderen nicht auch wirken würden. Zwei besonders vielseitig einsetzbare und verbreitete Heilerden sind die Lösserde (das, was man in der Drogerie meistens als Heilerde bekommt) und die Tonerde.

Von der Tonerde gibt es viele Farbvarianten wie rote, grüne oder weiße Tonerde. Ihre Farbgebung ergibt sich aus den verschiedenen Mineralien, die sie als Beimengung enthält. Manchmal wird sie irreführend auch als Lavaerde bezeichnet, was allerdings nicht mit der Lava zu tun hat, sondern sich vom Lateinischen Wort „lavare“ für waschen ableitet. Denn manche Tonerden werden traditionell zur Körperreinigung eingesetzt.

Tonerde in rot, grün und weiß

Tonerde in rot, grün und weiß

Löss- und Tonerde kann man ganz einfach unterscheiden, wenn man sie mit etwas Wasser anrührt. Während Tonerde eine weiche, schlickige Masse bildet, die sich genauso anfühlt, wie es man vom Töpfern kennt, ist Lösserde etwas gröber und „sandiger“ und knirscht zwischen den Zähnen, wenn man sie in den Mund nimmt. Die Wirkungsweise ist bei beiden Heilerden allerdings die selbe und beruht auf einem einfachen physikalischen Prinzip. Diese beiden besonderen Erden bestehen aus sehr feinen Teilchen, die zusammen eine sehr große Oberfläche haben. Dies kann man sich ganz einfach veranschaulichen, indem man sich überlegt, was passiert, wenn man aus einem Schneeball zwei macht. Die zwei neuen Schneebälle haben zusammen – vorausgesetzt sie sind schön kugelrund – eine rund 30% größere Oberfläche als der eine große Schneeball. Je kleiner man die Bälle macht, umso mehr Oberfläche besitzen sie zusammen. So bringen es die feinen Teilchen der Heilerde mit ihren Durchmessern im Bereich von einem Tausendstel Millimeter auf eine riesige Oberfläche. Ein Gramm feiner Tonerde hat eine Oberfläche von rund 12 m². Hinzu kommt, dass die kleinen Erdteilchen nicht schön rund sind, sondern porös und von vielen feinen Kanälen durchzogen. Hierdurch vergrößert sich ihre Oberfläche zusätzlich und ein Gramm Tonerde hat über 600 m² äußere und innere Oberfläche. Das ist das Geheimnis ihrer Wirkung. Je größer die Oberfläche, umso mehr kann daran haften. So bindet sie äußerlich Hautfett und „Dreck“, innerlich Giftstoffe, wie sie zum Beispiel bei Infektionen im Darm entstehen. Deswegen hilft sie gegen Durchfall und Entzündungen im Mundraum ebenso wie bei Hautproblemen wie Akne, fettiger Haut, Cellulite, Ekzemen, Insektenstichen und Sonnenbrand. Wirklich ein vielseitig einsetzbares Mittel.

Obwohl ich anfangs nur die Lösserde kannte, bin ich inzwischen ein richtiger Tonerde-Fan geworden. Sie lässt sich prima mit Wasser oder Öl zu einer Reinigungspaste anrühren, die man auch als Maske länger auf dem Gesicht belassen kann. Die Haut wird dadurch wunderbar weich und rein. Und ein ganz besonderes Erlebnis ist es, sich von Kopf bis Fuß damit einzuschmieren. Mit den verschiedenen Erdfarben kann man auch eine schöne „Kriegsbemalung“ machen 😉

Südseemyrte gegen unangenehme Gerüche

Bis ans Ufer des kochenden Baches wachsen die Manukasträucher.

Bis ans Ufer des kochenden Schwefelbaches wachsen die Manukasträucher.

Leptospermum scoparium, das Zartsamige (vom griech. leptos = dünn, zart und sperma = Samen), ist der der botanische Name für einen der Hauptbestandteile dessen, was die Neuseeländer auf der Nordinsel als bush (=alles außer Siedlung oder Schaf-/Kuhweide) bezeichnen. Auf Deutsch heißt er Südseemyrte, Neuseelandmyrte, neuseeländischer Teebaum oder Manuka. Während wir hier zu Lande Manuka vor allem in Form des ätherischen Manukaöls kennen oder vielleicht noch als Manukahonig, ist er bei den Maori eine wichtige Heilpflanze gegen viele verschiedene Leiden. Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme, Infektionskrankheiten und die Wunden ihrer Krieger behandeln sie mit verschiedenen Teilen dieses robusten Strauches. Sogar die Karakiri, eine kleine Papageienart, soll Manukablätter fressen und sich ihre Federn mit zerkauten Blättern einreiben, um Parasiten loszuwerden.

Wissenschaftlich bewiesen ist auf jeden Fall, das Manukaöl antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Ähnlich wie das australische Teebaumöl, allerdings mit dem Unterschied, dass es – zumindest für meine Nase – etwas angenehmer riecht. Der Duft schwankt allerdings sehr stark je nach Herkunft und Wuchsbedingungen der Pflanze. Von eher süßlich-holzig bis fast stechend medizinisch kann alles dabei sein. In Neuseeland hatte ich das Glück, mit einem befreundeten Chemiker durch den bush zu wandern, der die chemische Zusammensetzung des Manukaöls in verschiedenen Lebensräumen untersucht hat. Die Büsche in der Nähe der heißen Schwefelquellen haben einen ganz anderen chemischen Fingerabdruck als die aus dem Wald oder in den Bergen. Woher allerdings das Manukaöl stammt, das man bei uns zu kaufen kriegt, konnte ich leider nicht herausfinden. Auf jeden Fall mag ich den Duft, wahrscheinlich auch, weil er mich an Neuseeland erinnert, und habe es jetzt zum ersten Mal auch in der Kosmetik verarbeitet, nämlich als Deo. Da sollte es mit seiner keimhemmenden Wirkung theoretisch gut aufgehoben sein, unterstützt von den Anti-Stink-Wirkstoffen Odex und Farnesol. Als Zutaten habe ich genommen:

2 g Odex
1 g Farnesol
2 g Xanthan
40 g kosmetisches Basiswasser
60 g abgekochtes Wasser, handwarm
10 Tr Manukaöl

Zuerst werden Odex und Farnesol im kosmetischen Basiswasser aufgelöst, dann das Xanthan untergerührt. Anschließend kommt unter Rühren das Wasser dazu und sollte der Mischung eine leicht gelartige Kosistenz geben. Zum Schluss wird noch das Manukaöl untergemischt. Ich habe das Deo in einen Deoroller gefüllt, damit lässt es sich gut auftragen, und das Wichtigste: Es hat auch den Praxistest bestanden. Schweißgeruch lässt sich damit wirklich gut verhindern. Einen Unterschied in der Wirksamkeit konnte ich im Vergleich zu dem gekauften (nicht naturkosmetischen) Deo nicht feststellen, nachdem ich die beiden mehrere Tage im Wechsel getestet hatte. Dann werde ich bis zu meinem nächsten Deo-Versuch wohl erst mal nach Manuka duften 😉

Mein erster selbstgemachter Deo-Roller :-)

Mein erster selbstgemachter Deo-Roller 🙂