Zi-zi-bee…

… Sonne leckt den letzten Schnee! So rufen jetzt die Meisen. Langsam wird es Frühling. Sonne und Vogelgesang kehren zurück und auch die ersten Blumen. Durch die Schneedecke haben sich schon die Winterlinge geschoben und, wenn man genau hinschaut, kommen auch schon die ersten Blätter von Veilchen und Schlüsselblumen hervor. Und nicht vergessen: wer das erste Märzveilchen findet, darf sich etwas wünschen!

winterlinge

Heile, heile Segen

ringelblumen_olivenoel_salbe

Die Haut ist ja so zu sagen unsere Schutzschicht gegen Wind und Wetter, aber manchmal braucht die Haut selbst noch eine Schutzschicht. Hierfür rühre ich gerne eine Ringelblumen-Olivenöl-Salbe:

Fettphase:
25 g Ringelblumenöl
25 g Olivenöl
20 g Bienenwachs
20 g Sheabutter
5 g Lanolin
5 g Tegomuls

Wirkstoffphase:
2 Tropfen Kamille, blau
10 Tropfen Propolistinktur

Egal ob wunde Nasenhaut unter der Triefnase, aufgesprungene Lippen oder rissige Hände, die Salbe legt sich wie ein Schutzfilm darüber und hilft beim Heilen. Deswegen habe ich ein bisschen davon gleich in ein handliches Döschen gefüllt, das überall mit dabei ist.

Winterhaut

ringelblume

Kälte, trockene Heizungsluft und wenig Sonnenschein. Da ist es kein Wunder, wenn die Haut im Winter manchmal schlapp macht und trocken und gereizt wird. Zum Glück ist dagegen mehr als nur ein Kraut gewachsen. Pflegenden Öle und zwei großen Heilerinnen aus der Pflanzenwelt, nämlich die Ringelblume und die Kamille können die Winterhaut bei ihren Aufgaben unterstützen und Trockenheit und Irritationen lindern. Leider habe ich im Sommer nicht daran gedacht, Ringelblumenöl anzusetzen, aber in der Apotheke gibt’s das auch. Die Kamille habe ich nicht nur als Tee im Schrank, sondern auch als ätherisches Öl. Neben dem typischen Kamillenduft hat es auch eine schöne blaue Farbe, die hübsch und heilsam zugleich ist. Die blaue Färbung stammt vom Inhalsstoff Chamazulen, der entzündungshemmend wirkt. Zusammen sind Ringelblume und Kamille ein starkes Team gegen trockene und gereizte Haut. Deswegen gibt es bei mir im Moment die folgende Wintercreme, die schnell hilft und mit ihrem Duft an unbeschwerte Sommertage erinnert:

Fettphase:
10 g Ringelblumenöl (auf Basis von Erdnussöl)
10 g Jojobaöl
5 g Avocadoöl, grün
6 g Bienenwachs
6 g Kakobutter
6 g Tegomuls

Wasserphase:
50 g Neroliwasser

Wirkstoffphase:
5 g kosmetisches Basiswasser
5 Tropen Kamille, blauwintercreme

 

Frangipani

Hinter diesem wohlklingenden Namen verbirgt sich eine nicht weniger wohlriechende Pflanze mit wunderschönen Blüten. Aus ihnen flechten die Hawaianer ihre duftenden Blütenketten. Leider war ich bisher weder auf Hawaii noch habe ich einen blühenden Frangipanibaum erleben dürfen. Zu mir kam allerdings ein Hauch davon in einem Fläschchen in Form von Frangipani-Absolue. Was für ein Duft! Die reine Essenz ist fast etwas zu duftintensiv, um wirklich angenehm zu sein, aber verdünnt entfaltet sie gleich ihr blumig-exotisches Aroma. Nicht so süß und schwer wie die meisten anderen kostbaren Blütendüfte und das erste, was mir dazu einfiel: es duftet nach Parfum. Da braucht man nicht mehr viel außen herum, höchstens einen lieblichen Fond wie Benzoe oder Vanille, aber ansonsten hat die Natur dem Duft schon alles mitgegeben.

Abgesehen von dem Duft müssen die Blüten wirklich ein Wunderwerk an Farbe und Form sein und die gute Nachricht ist, dass sie auch bei uns ganz gut als Zimmer- und Kübelpflanze gedeihen. Obwohl sie ursprünglich aus Mittelamerika und der Karibik stammen, haben sie sich inzwischen in der tropischen Zone rund um den Globus ausgebreitet. Die Blüten gibt es in allen möglichen Farbvariationen und -verläufen. Ob diese Schönheit wohl auch auf meiner Fensterbank wachsen würde?

Die duftende Zauberbohne

tonkabohnen

In ihrer Heimat in tropischen Amerika werden der Tonkabohne (lat. Dipterix odorata) große heilende und magische Kräfte zugeschrieben. Als Amulett soll sie vor Krankheit und Unglück schützen, im Geldbeutel getragen dafür sorgen, dass dieser immer gut gefüllt ist, und mit einem Wunsch vergraben diesen erfüllen. Auf jeden Fall hat sie es aber in erster Linie ihrem besonderen Aroma zu verdanken, dass sie früher als Gewürz und Duftstoff hoch geschätzt war.

Ihr Duft erinnert mich an eine Mischung aus Bittermandel, Kaffee und Vanille und ist wirklich intensiv. Tonkaessenz oder -öl kann man leicht selbst herstellen. Ich habe dafür einfach 3 Tonkabohnen auf der Muskatreibe zerkleinert und 4 Wochen in etwa 30 ml Weingeist eingelegt (die nicht ganz günstige Tonkaessenz, die es zu kaufen gibt, wird auch durch Alkoholextraktion hergestellt). Das ergibt eine intensiv duftende Essenz, die auch ganz lecker schmeckt. Die Stelle, wo mir etwas davon auf den Ärmel getropft ist, hat noch einige Tage geduftet. Wegen dieser „Langlebigkeit“ wird Tonka in der Parfumerie als Basisnote verwendet. Will man ein Tonkaöl für die Duftlampe, kann man die Bohnen statt in Weingeist einfach in Jojobaöl einlegen.

tonka_essenz

Zum Thema Verwendung als Gewürz gibt es leider auch etwas zu sagen. Die Tonkabohne enthält so viel Cumarin, dass sie dem Stoff sogar seinen Namen gegeben hat. Die brasilianischen Tupi-Indianer nennen den Tonkabohnenbaum nämlich Cumaru. Cumarin, das auch unserem Waldmeister sein typisches Aroma verleiht, kann in größeren Mengen krebserregend sein. Deswegen schreibt die EU-Aromaverodnung gesetzliche Höchstmengen in Lebensmitteln vor. Da diese Höchstmengen allerdings davon ausgehen, ab wann ein täglicher Verzehr von Cumarin gesundheitliche Folgen haben könnte, lässt sich gegen den gelegentlichen, sparsamen Genuss von Waldmeisterbowle oder Tonkalikör sicher nichts einwenden. Auch wenn es bei uns kaum bekannt ist, die Tonkabohne eignet sich wirklich wunderbar um Süßspeisen zu aromatisieren. Wegen des intensiven Geschmacks braucht man auch nur kleine Mengen. An Weihnachten habe ich mich an Tonkapralinen versucht. Die waren recht beliebt, zumindest bei den Leuten, die auch gerne Kaffee mögen, denn sie haben einen leicht herben Geschmack. Mal sehen, wofür sich die Tonkaessenz so alles eignet.

Olivenöl für’s Haar

Olivenöl ist nicht nur in der Küche eine wertvolle Zutat, sondern auch eine Wohltat für die Haare. Ich nehme es gerne als Packung vor dem Waschen. Dafür massiert man es in die Haare, dann wickelt man ein schön warmes Handtuch um den Kopf und lässt das ganze eine halbe Stunde einwirken. Davon wird das Haar schön weich und gut kämmbar. Zugegebenermaßen ist es allerdings nicht so einfach, das Öl ohne Getropfe in die Haare zu bekommen, deswegen habe ich mich an einer Olivenölspülung versucht, die etwas einfacher anzuwenden und schnell zusammengerührt ist. Dafür habe ich folgende Zutaten verwendet:

50 g Orangenblütenwasser
5 g kosmetisches Basiswasser
1 g Xanthan
1 g Olivenöl
1 g Fluidlecithin
10 Tropfen Bergamotte
5 Tropfen Ylang Ylang

Von der Konsistenz her soll die Spülung Dank des Xanthans ein Gel werden. Damit es keine Klümpchen gibt, bietet sich die „Pfannkuchenteig-Methode“ an. Hierfür verührt man erst das Xanthan mit ca. 10 g Orangenblütenwasser. Das ergibt eine sehr dicke Masse. Danach gibt man das kosmetische Basiswasser (als Konservierungsmittel) dazu und rührt, bis es komplett von der Masse aufgesogen ist. Anschließend kommt der Rest des Orangenblütenwassers dazu. Nun darf man kräftig rühren, so dass sich eine schön gleichmäßiges Gel ergibt. Zum Abschluss fehlen nur noch unser Wirkstoff Olivenöl, das Fluidlecithin als Emulgator und der Duft. Die Kombination Bergamotte und Ylang mag ich auch in der Duftlampe sehr gerne und sie macht sich auch im Haar gut.

Die Spülung habe ich nach der Haarwäsche ca. 10 min einwirkenlassen. Das Ergebnis ist: weiche, „unbeschwerte“ Haare, gute Kämmbarkeit und ein feiner Duft, der sich noch eine Weile hält. Das Rühren hat sich also gelohnt. Ganz davon abgesehen finde ich es auch immer wieder lustig, zuzusehen, wie aus einem weißen Pulver ein Gel „wächst“ 😉