Geschenke aus der Hexenküche

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Jetzt steht das Christkind schon vor der Tür, da ist es also allerhöchste Zeit mal einen Überblick über all eure schönen Geschenkideen zu geben 😀 Vielen, vielen lieben Dank, dass ihr wieder so zahlreich mitgemacht habt! Und das, obwohl von mir diesmal wenig kam. Aber durch den Urlaub auf der Südhalbkugel, wo ja jetzt Sommer ist, hatte ich eh den halben Advent verpasst und nach der Heimkehr auch so meine Schwierigkeiten in Weihnachtsstimmung zu kommen. Das frühlingshafte Wetter mit Vogelgezwitzscher und teilweise blühenden Bäumen hat da nicht unbedingt nachgeholfen…

Umso schöner zu sehen, dass ihr in euren Hexenküchen fleißig bei der Sache ward. Der Vollständigkeit halber, kommt hier jetzt endlich der Überblick über eure Geschenkideen:

Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen. Feri und Ana hatten sich zwar angekündigt, aber da konnte ich leider keine passenden Beiträge finden. Falls ich doch jemanden vergessen habe, bitte schnell melden. Die Verlosung kommt bald 🙂

Auf jeden Fall wünsche ich euch und allen meinen lieben Leser schon einmal

wunderschöne Feiertage, zauberhafte Rauhnächte und eine gute Zeit!

Gastbeitrag von Goldeule: Jul-Duftkugeln

Lust auf Weihnachten?

Lust auf Weihnachten?

Wie auch in den letzten Jahren darf ich euch wieder eine wunderschöne Geschenk-Idee von Goldeule präsentieren. Schon beim Lesen wurde mir ganz weihnachtlich zu Mute. Wie wird das erst beim Nachmachen sein? 😀 Ganz herzlichen Dank, liebe Goldeule, für den Beitrag!

Jul-Duftkugeln

Jul-Duftkugeln_Goldeule

Ich freue mich sehr, wieder bei Miris „Geschenken aus der Hexenküche“ dabei zu sein 🙂 , diesmal mit einem echten „Duft-Klassiker“, den ich Jul-Duftkugel nenne: eine Mandarine oder Clementine wird mit Gewürznelken möglichst dicht gespickt und in eine Mischung von gemahlenen Gewürzen und ätherischen Ölen gelegt, bis sie innen ausgetrocknet ist und man sie als duftenden Schmuck auf einen schönen Teller legen oder mit einem farbigen Band aufhängen kann (wenn man das möchte, muß man daran denken, beim Spicken einmal rund um die Mandarine eine Bahn für dieses Band freizulassen).

Zum Bohren der Löcher nimmt man eine dicke, nicht zu stumpfe Nadel und drückt dann vorsichtig in jedes Loch eine Gewürznelke bis zum Köpfchen hinein. Dabei tritt eine Menge Saft aus (daher bitte auf einem Teller arbeiten) und es duftet köstlich.

Wenn die Frucht rundherum möglichst dicht voller Nelken ist, wird sie mit einem Papiertuch vorsichtig abgetrocknet und dann in die vorbereitete Mischung aus gemahlenen Gewürzen und natürlichen Duftölen gelegt.

Zunächst gebe ich die Gewürzmischung in eine kleine, offene Schale, lege die Nelken-Mandarinen-Kugel hinein und wende sie behutsam darin, sooft ich an der Schale vorbei komme.

Das hat den Vorteil, daß man den Duft schon einmal im Raum genießen kann und gleichzeitig wird so gut wie möglich vermieden, daß die Kugel fault. Da ja noch sehr viel Saft in der Frucht ist, kann das leider leicht passieren, daher sollte man die Duft-Kugeln regelmäßig daraufhin überprüfen.

Erst nach einigen Wochen gebe ich dann je eine Duftkugel mit der passenden Duftmischung in ein Glas mit Deckel. Zum Verteilen der Duftmischung wird das Glas dann regelmäßig einfach sanft geschüttelt und auch einmal vorsichtig auf den Kopf gestellt.

Das Glas mit Duftkugel oben rechts im Bild ist schon viele Jahre alt, und die Duftkugel, die direkt daneben liegt, ist noch älter.

Sie ist ganz klein und fest geworden- und sie duftet immer noch wunderbar. Solch „antike Schätzchen“ kann man, wenn nötig, wieder auffrischen, indem man sie für einige Zeit in eine frisch gemischte Duftmischung legt.

Duftkugel I (links im Bild) habe ich in eine Mischung aus gemahlenem Ingwer, gemahlenem Kardamom und einigen Tropfen Nelken- und Bergamotte-Öl gelegt.

Duftkugel II (rechts davon) liegt in einer Mischung aus gemahlenem Zimt, Vanille und gemahlenen Nelken, versetzt mit Nelken- und Zitronen-Öl.

Die Mengen an gemahlenen Gewürzen habe ich dabei einfach nach Gefühl (und dem Inhalt des Küchenschrankes 😉 ) gemischt.

Es macht mir sehr viel Freude, diese Duft-Kugeln herzustellen. Das Spicken braucht seine Zeit und so genießt man ganz in Ruhe die beruhigenden Gewürz- und die fröhlich stimmenden Zitrusdüfte, während man diese Geschenke aus der Hexenküche fertigt.

Ich wünsche Euch allen eine schöne Weihnachts- und eine gesegnete Jul-Zeit.

Goldeule

Geschenke aus der Hexenküche 2015

Lust auf Weihnachten?

Lust auf Weihnachten?

Auch wenn es bisher wenig winterlich war, die Schokonikoläuse und Lebkuchen erinnern ja schon seit einigen Wochen daran, dass Weihnachten näher rückt. Sehr schmunzeln musste ich heute beim Einkaufen, als ich neben den klassischen Weihnachtsmotiven in Schokolade auch Weihnachtseulen, Weihnachtsbärchen und Weihnachtsmarienkäfer (!) endeckt habe. Der Kreativität sind offenbar keine Grenzen gesetzt 😉 Und ich hoffe ihr seid dieses Jahr auch wieder genauso kreativ wie in den Vorjahren, was das Geschenke Zaubern angeht. Ich war schon etwas hin und her gerissen, ob ich das Event auch dieses Jahr wieder starten soll, weil ich Anfang Dezember viel unterwegs bin und wohl wenig Zeit haben werde, aber auf der anderen Seite war es bisher so schön, eure tollen Ideen zusammen stellen zu können, dass ich nicht drauf verzichten will. Ich hoffe ihr seid auch wieder so fleißig mit dabei! Ich würde mich sehr freuen 🙂

Und so geht’s:

Hier gilt natürlich same procedure as last year, also

1. Ihr hinterlasst unter diesem Beitrag einen Kommentar mit eurem Namen und eurer Blog-URL. Um die Aktion etwas bekannter zu machen, freue ich mich natürlich sehr, wenn ihr zusätzlich auf eurem Blog einen Hinweis auf das Event postet und es verlinkt (und dürfte natürlich gerne das Banner von oben mitnehmen).

2. Bis spätestens zum 20. Dezember stellt ihr auf eurem Blog ein Geschenk vor (oder die besonders fleißigen Hexen auch mehrere), das ihr in eurer Hexenküche kreiert habt. Egal ob es etwas für den Magen, die Schönheit oder einfach für die Seele ist, alle eure vorweihnachtlichen Ideen und Einblicke in die Hexenküche sind willkommen. Nennt bitte Zutaten und Zubereitungsweg, damit man es nachmachen kann. Heftet eurem Post am besten das Event-Bild an.

3. Nach dem 20. Dezember wird unter allen Teilnehmern ein kleines Überraschungs-Weihnachtspaket verlost, das sich dann hoffentlich noch vor Weihnachten auf den Weg macht.

Ob ich diesmal Zeit finde regelmäßig eine Link-Sammlung mit den bereits erschienenen Geschenk-Ideen zu zu machen, kann ich noch nicht versprechen. Auf jeden Fall wird es am letzten Adventswochenende eine geben. So habt ihr dann auch noch etwas Zeit und Gelegenheit, für Weihnachten/Yul etwas nachzumachen, das im Rahmen dieses Events entstanden ist. Und es lohnt sich natürlich auch vorher auf den teilnehmenden Blogs vorbei zu schauen. Seid ihr mit dabei? Dann kann die Weihnachtszeit ja kommen 🙂

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Geschüttelt statt gerührt

So zart wie ihre Blüten sind, so zart pflegt die Mandel die Haut.

So zart wie ihre Blüten sind, so zart pflegt die Mandel die Haut.

In letzter Zeit habe ich hier fast keine Cremes vorgestellt. Das etwa liegt nicht daran, dass ich zu faul war, über meine rezepte zu schreiben, sondern eher daran, dass ich diesen Sommer wieder auf den Geschmack gekommen bin, Körperöle zu verwenden. Klar, anders als eine Creme sind sie in wenigen Minuten gemischt und einsatzbereit. Einfach Öl ins Fläschchen, ätherische Öle dazu und vorsichtig geschüttelt (Flasche sanft hin und her kippen. Wenn man richtig fest schüttelt, kommt zu viel Luft mit ins Öl und es kann schneller ranzig werden!). Das kam mir entgegen, aber ich muss auch zugeben, Öle haben noch andere Vorteile. Irgendwie halten sie den Duft der ätherischen Öle viel besser und lassen sich schöner verteilen. Einige meiner Lieblingsrezepte der letzten Monate will ich euch nicht vorenthalten. Als Trägeröl (hier kurz: Öl) verwende ich am liebsten Mandel- oder Jojobaöl oder eine Mischung aus beiden. Sie haben den Vorteil, dass sie kaum einen Eigengeruch haben und sich lange halten, ohne ranzig zu werden. Das kann man je nach Geschmack und Hauttyp natürlich anpassen.

Nur-ein-Tropfen-Rosenöl

50 ml Öl
1 Tr ätherisches Rosenöl

Das reicht. In dieser Dosierung kommt der liebliche Rosenduft schön heraus. Mehr Rosenöl und es wir schnell unangenehm aufdringlich. Beim Rosenöl hat man natürlich die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Die Damaszenerrose (Rosa damascena) duftet üppig und rund, die Mairose (Rosa centifolia) ist süßer und lieblicher und die Essigrose (Rosa gallica) riecht nicht etwa nach Essig, sondern so wie unsere Heckenrosen leicht und frisch. Echtes Rosenöl erkennt man meist am Preis. 1 ml kostet auf jeden Fall über 5 €, zum Teil auch 15 oder 20 €. Aber die Investition lohnt sich und man braucht auch nie viel davon für eine Rezeptur.

Südseeschönheit

50 ml Öl
5 Tr Benzoe
5 Tr Frangipani

Auch Frangipani gehört zu den teuren Blütenölen. Dafür duftet es betörend. Ein Parfum braucht man mit diesem Öl nicht mehr, aber man kann sich darauf einstellen, dass man danach von vielen Kosmetikprodukten, auf denen zu Werbezwecken eine Frangipani-Blüte abgebildet ist, vom Duft her enttäuscht sein wird…

Seelenwärmer

50 ml Öl
8 Tr Benzoe
4 Tr Kiefernnadel
4 Tr Zypresse

Das ist ein Öl für die kalte Jahreszeit. Die ätherischen Öle wirken alle wärmend – für Körper und Seele. Außerdem schaden gerade die Nadelbaumöle nicht, wenn die erste Infektwelle anrollt. Jedenfalls hüllt einen der warme, balsamische Duft schön ein.

Seelenwärmer

Der Duft von frischem Harz

Der Duft von frischem Harz

Seit dem Kaltwettereinbruch letzte Woche hat die Wärmflasche bei mir wieder Hochkonjunktur. An manchen Abenden war sie das einzige Mittel, meine Füße wieder auf Körpertempertur zu bringen. Und neulich musste ich einfach mal wieder ein heißes Bad nehmen. In der kalten Jahreszeit mag ich harzige Düfte sehr gerne. Das ist gar nicht so schlecht, denn viele ätherische Öle von Nadelbäumen wirken durchblutungfördernd und können Infekten vorbeugen. Meine absoluten Lieblinge unter den Nadelbaumdüften sind Kiefer, Zypresse und Wacholder. So mussten mindesten zwei von ihnen mit ins Badeöl. Besonders schön finde ich die Kombination aus harzigen und balsamischen Duftnoten. Deswegen kam noch die Benzoe dazu, die in der Aromatherapie auch gegen „seelisches Frösteln“ verwendet wird. Mein Waldhonig-Badeöl besteht daher aus:

16 g Mandelöl
5 g Macadamiaöl
3 g Mulsifan
2 Tr Honig Absolue
1 Tr Benzoe
5 Tr Kiefernnadel
5 Tr Zypresse

Das ganze wird einfach in einer Schüssel vermischt und in das einlaufende Badewasser gegeben. Durch das Mulsifan entsteht ein leichter Schaum. Die Öle legen sich sanft um die Haut und der Duft lässt von Sommer im Kiefernwäldchen träumen. Und hinterher war mir wenigstens wieder richtig warm.

Miri macht blau

Gerade noch rechtzeitig, bevor das Schmuddelwetter Einzug hielt, habe ich neulich an einem sonnigen Nachmittag etwas ausprobiert, wovon ich schon seit der Organik-Vorlesung im 2. Semester geträumt habe: Färben mit Indigo. Anders als die meisten Pflanzenfarbstoffe ist das wunderbare Blau der Indigopflanze nicht wasserlöslich, sprich der übliche Ansatz Wolle-mit-Pflanze-im-Topf-kochen funktioniert nicht. Früher war das Blau färben ein sehr unappetitliches Geschäft, denn die sogenannte Küpe, also das Färbebad, in dem man über eine bestimmte chemische Reaktion den blauen Farbstoff erhält, setzte man mit leckeren Dingen wie vergorenem Urin an. Später benutze man dann Chemikalien wie Natronlauge oder Salmiakgeist – nichts, womit ich gerne in meiner Küche hantiere. Zum Glück kam eine findige Färberin auf die Idee, es mal mit Entfärber zu probieren (wie hier). Ganz ohne Chemie geht es also nicht, aber es hält sich für meinen Geschmack in Grenzen und die Färbung geht super schnell. Man braucht dafür:

5 l heißes Wasser
2 TL Entfärber
5 TL gemahlenen Indigo
einen dunklen Eimer

Entfärber und Indigopulver löst man im heißen Wasser auf. Das ergibt eine blaue, schäumende Brühe, die nicht besonders angenehm riecht.

Lecker: blauer, stinkender Schaum ;-)

Lecker: blauer, stinkender Schaum 😉

Den Schaum habe ich erst einmal mit einem Stöckchen (das ist jetzt auch blau) weggerüht und den ersten Probefaden hinein einige Sekunden gehalten. Der hat sich gleich intensiv blaugrün gefärbt. Sobald er wieder an der Luft war, verwandelte sich das Blaugrün in ein dunkles Blau (das eigentliche Indigoblau entsteht erst durch Oxidation mit dem Luftsauerstoff).

Der erste Zug im Farbbad nimmt in Windeseile Farbe an.

Der erste Zug im Farbbad nimmt in Windeseile Farbe an.

Gute Voraussetzungen für den ersten Färbegang. Insgesamt habe ich vier Züge von je 100 g Wolle gemacht:

  1. 5 Minuten im Färbebad ergab ein dunkles Indigoblau.
  2. Nur kurz eintauchen ergab ein schönes himmelblau.
  3. Beim melierten Strang habe ich das äußerste Ende etwa 1 Minute in das Bad gehalten, dann eine weite Minute etwa zur Hälfte und zum Schluss noch ganz kurz fast den ganzen Strang.
  4. Dieser Strang war mit Myrte blassgelb vorgefärbt. Er kam auch nur etwa 1 Minute in das Farbbad.

Das Ergebnis seht ihr hier.

Die Farben sind in echt noch leuchtender, vor allem das zarte Lindgrün kommt hier nicht so gut raus. Von oben nach unten: 1.-4. Zug

Die Farben sind in echt noch leuchtender, vor allem das zarte Lindgrün kommt hier nicht so gut raus. Von oben nach unten: 1.-4. Zug

Das war wirklich die schnellste Pflanzenfärbung, die ich je gemacht habe, und mit dem Farbergebnis bin ich sehr zufrieden. Was für ein Glück, dass ich bei dem aktuellen Novemberwetter wieder vom Strickfieber gepackt wurde. Material dafür habe ich ja jetzt genug 🙂

PS: Das Waschbecken, in dem ich die Wolle ausgewaschen habe, ging übrigens besser zu reinigen, als ich befürchtet hatte. Mit einem Schwamm ließen sich die blauen Spuren einfach abschrubben.