Der erste Bärlauch

Noch sind sie klein und zierlich, aber schon sehr zahlreich.

Noch sind sie klein und zierlich, aber schon sehr zahlreich.

Heute Nachmittag ließ sich endlich mal wieder die Sonne blicken. Ich dachte schon, das wird dieses Wochenende nichts mehr und sie traut sich erst wieder raus, wenn ich auf Arbeit bin. Da zog es mich natürlich nach draußen. Es ist so schön zuzusehen, wie jetzt alles anfängt zu sprießen. Im Wald spitzen sogar die ersten kleinen Bärlauchblättchen unter dem welken Laub des Vorjahres hervor und ich konnte nicht wiederstehen, ein paar zu pflücken. Sie sind zwar noch klein und zierlich, aber das volle Bärlaucharoma haben sie schon. Genau das richtige, um den Winter endgültig aus den Knochen zu treiben. Deswegen gibt es heute Abend Bärlauchfrsichkäse. Dafür braucht man nur:

Bärlauchblätter
Frischkäse

Die Blätter werden gewaschen und gehackt und dann nach belieben mit Frischkäse vermischt. Am besten schmeckt das natürlich auf frischem Brot. Ich kann es wirklich kaum erwarten, dass die Bärlauchsaison richtig losgeht 😀

Das macht Freude auf frische Frühlinsgkräuter.

Das macht Freude auf frische Frühlinsgkräuter.

Wo die Orangen blühen

Frische spanische Orangen - das ist Aromatherapie zum Essen

Frische spanische Orangen – das ist Aromatherapie zum Essen 😉

Vor einiger Zeit habe ich euch hier ja kurz das Buch „The Art of Perfumery and Methods of Obtaining the Odors of Plants“ von G. W. Septimus Piesse mit historischen Parfum- und Kosmetikrezepten vorgestellt. Ich bin immer noch ganz begeistert von meinem Fund. Neben etwas abenteuerlichen Rezepturen mit teilweise giftigen Inhaltsstoffen wie Schminke mit Bleiweiß und Enthaarungspuder mit Arsenblende finden sich darin auch sehr interessante Mischungen. Für ein Deo wollte ich einen schönen frischen Duft und hatte mich schon beim ersten Lesen in eine Duftmischung verguckt, die sich Eau de Portual, also Portugiesisches Wasser nennt. Im Original besteht sie aus:

Rectified spirit (60 over proof): 1 gallon.
Essential oil of orange peel: 6 oz.
Essential oil of lemon peel: 1 oz.
Essential oil of lemon grass: 1/4 oz.
Essential oil of bergamot: 1 oz.
Essential oil of rose: 1/4 oz.

Gut, in der Größenordnung von Gallonen (1 Gallone entspricht etwa 4,5 l) wollte ich das nicht herstellen und Lemon Grass hatte ich leider auch nicht da, deswegen habe ich das Rezept etwas abgewandelt zu:

30 g Rosenwasser
20 g kosmetisches Basiswasser
2 g Zitronensäure
20 Tr Farnesol
10 Tr Orange
2 Tr Zitrone
2 Tr Bergamotte

Für das Deo löst man erst die Zitronensäure im Rosenwasser, dann kommt das Basiswasser und die restlichen Zutaten dazu. Wenn man kein Deo, sondern ein Eau de Toilette oder Raumspray daraus machen will, kann man einfach die Zitronensäure und das Farnesol weglassen. Durch den relativ geringen Anteil an kosmetischem Basiswasser ist die Mischung leicht milchig und sollte vor Gebrauch geschüttelt werden. Auf jeden Fall macht der Duft echt gute Laune, so frisch und fruchtig. Genau das richtige für die Morgentoilette 😀

Im Kampf gegen den Infekt

Kratzen im Hals, leichte Kopfschmerzen, Grippe-Horror-Meldungen im Radio, schniefende Leute im Bus – und ich darf jetzt einfach nicht krank werden! Abwarten und Tee trinken hat mir dieses Mal nicht gereicht, deswegen habe ich zu einem anderen, stärkeren Mittel gegriffen: Manukaöl. Bisher habe ich vor der innerlichen Anwendung ätherischer Öle eher zurückgeschreckt. In vielen Büchern wird davor recht eindringlich gewarnt und die Gefahrenhinweise auf den Fläschchen gehen auch eindeutig in diese Richtung, aber ermutigt von Prof. Wabner und seinem wunderschönen und richtig wissenschaftlich fundierten Buch „Aromatherapie: Grundlagen, Wirkprinzipien, Praxis“ habe ich mich an einen Selbstversuch gewagt. Er empfiehlt bei Anzeichen eines beginnenden Infekts alle zwei Stunden 1 Tropfen Manukaöl auf die Zunge zu geben, über 10 Minuten gut einzuspeicheln (also im Mund behalten!) und dann diese Flüssigkeit in kleinen Portionen herunter zu schlucken. Zuerst Mal war ich sehr überrascht über den schwachen Geschmack des Manukaöls. Es ist gar nicht scharf und schmeckt bei Weitem nicht so intensiv, wie es riecht. Laut Prof. Wabner ist es auch eines der wenigen ätherischen Öle, die die Schleimhäute nicht reizen. Vorausgesetzt natürlich, man reagiert auf das Öl an sich nicht allergisch. Das sollte man vorher unbedingt testen.

Ergebnis?

Den zweistündigen Rhythmus habe ich zwar nicht ganz eingehalten, aber über den Tag verteilt habe ich die Anwendung bestimmt etwa fünf Mal hinbekommen. Nach zwei Tagen hatten sich tatsächlich die Anzeichen des beginnenden Infekts verzogen und sind bis jetzt nicht wieder gekommen. Hoffentlich bleibt das so. Mit einem Versuch kann man zwar noch keine gute Statistik machen, aber geschadet scheint es ja nicht zu haben. Ich würde sagen, Experiment war erfolgreich. Und auch wenn 10 Minuten im Mund behalten, lange klingt, ich fand es einfacher als sich mehrmals täglich einen Tee zu kochen oder zu inhalieren. Das kleine Fläschchen passt gut in die Tasche und, um sich einen Tropfen auf die Zunge zu geben, braucht man nicht einmal einen Löffel. Sicher muss man sich natürlich bei der Qualität des ätherischen Öls sein. Da vertraut man wohl am besten der Apothekenqualität, auch wenn es etwas teurer ist. Eine Alternative zum ätherischen Manukaöl wäre Manukahonig, aber der ist hier zu Lande auch nicht gerade günstig.

Das Gold der heiligen Hildegard

Gold im Glas

Gold im Glas

Nachdem ich euch vor Kurzem schon das Electuarium als historische Arzneiform vorgestellt habe, kommt heute eine ganz nah verwandte Form davon: die Latwerge. Ganz klassisch ist das ein eingekochter Brei mit Heilkräutern und Honig. In manchen Gegenden nennt man Zwetschgenmus heute noch so. Aber Zwetschgen kommen in dem Rezept, das ich gekocht habe, nicht vor. Ich habe mich am Bärwurz-Birnhonig nach Hildegard von Bingen versucht. Sie lobt dieses Mittel mit den Worten:

Die Birnhonig-Kur ist das köstlichste Latwerge und wertvoller als Gold, weil es die Migräne vertreibt und die Dämpfigkeit mindert und alle Fehlsäfte im Menschen vertilgt und den Menschen so reinigt, wie man einen Topf vom Schimmel reinigt.

An Mirgäne und „Dämpfigkeit“ leide ich zwar nicht, aber im Rahmen einer Frühjahrskur klingt das mit dem „wie einen Topf vom Schimmel reinigen“ nicht verkehrt. Daher habe ich mir folgende Zutaten bereit gelegt:

1 kg Birnen
3 EL Honig
25 g Bärwurz
20 g Galgantwurzel
15 g Süßholzwurzel
10 g Bohnenkraut

Zuerst werden die Birnen von Kerngehäuse befreit und in etwas Wasser weich gekocht. Das Kochwasser gießt man ab und püriert die Birnen. Dann kommen die Kräuter und der Honig dazu und man kocht das Ganz noch einmal auf. Da ich die Kräuter nicht in pulverisierter Form hatte, habe ich die Masse vor dem Abfüllen durch ein Sieb gestrichen und noch einmal kurz erwärmt. Dieses Mus schmeckt ziemlich ungewöhnlich. Irgendwo zwischen lecker und eklig. So ganz entscheiden konnte ich mich bisher nicht. Um damit eine Kur zu machen, nimmt man täglich über einen Zeitraum von 3-4 Wochen morgens 1 TL, mittags 2 TL und abends 3 TL. Man lässt den Birnhonig dabei so lange im Mund, bis er sich aufgewärmt hat. In der Zeit kann man dann über den eigenartigen Geschmack meditieren 😉

Valtentins-Giveaway für euch und sprechende Blumen

Heute werden sicher anlässlich des Valentinstages unzählige Blumen geköpft und verschenkt. So richtig begeistern konnte ich mich für Schnittblumen noch nie. Klar, gehören sie zu vielen Anlässen irgendwie dazu, aber wer fragt eigentlich die Blumen? Und was würden Blumen sagen, wenn sie sprechen könnten? Eine einleuchtende Antwort hat mir dieser nette, kleine Comic hier gegeben. Da erfahrt ihr auch, wer die Hippies wirklich waren 😉

Aber heute möchte ich auch euch für euer treues Lesen und Kommentieren von Herzen danken. Ohne euch wäre das Bloggen langweilig. Und zur Feier des Tages gibt es einen kleinen Blumengruß für euch zu gewinnen. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, die Pflanzen zu überzeugen, dass nicht alle Menschen ihnen Böses wollen…

Statt Schnittblumen...

Statt Schnittblumen…

Wer sich über den Blumengruß freuen würde, kann einfach bis zum 21.2.2015 einen Kommentar zu diesem Beitrag hinterlassen und hüpft damit in den Lostopf.

Viel Glück und einen schönen Valentinstag noch!

Alles Liebe,
eure Miri

Freibier geht immer?

Wer liest eigentlich zu Fasching Weihnachtsgeschichten? Niemand? Naja, das dachte ich bis vor Kurzem auch. Allerdings belehrte mich der Blick auf die Downloadzahlen meiner kleinen Weihnachtgeschichte eines Besseren. Das will ich euch nicht vorenthalten. Abgesehen davon, dass ich mich natürlich riesig freue, wie viele Leute meine Geschichte schon heruntergeladen haben, musste ich doch ein bisschen schmunzeln, wie viele sich auch lange nach Weihnachten und noch viel länger vor dem nächsten Weihnachten offenbar für Weihnachtsgeschichten interessieren. Oder gehen kostenlose ebooks so wie Freibier einfach immer? 😉

Wer liest an Fasching Weihnachtsgeschichten? ;-)

Wer liest bloß an Fasching Weihnachtsgeschichten? 😉 (Man beachte auch die interessante Einteilung der Stückzahl-Achse.)