Mit Duft gegen Plagegeister

Was die liebe Minze nicht so alles kann...

Was die liebe Minze nicht so alles kann…

Der noch relativ junge Teich bei uns im Dorf ist inzwischen zu einem beliebten Ausflugsziel für Jung und Alt, mit und ohne Hund, Radler und Spaziergänger geworden. Iris blühen an seinem Ufer, Libellen ziehen ihre Kreise, ab und zu taucht der dicke Karpfen auf und schnappt nach Luft und die unzähligen Kaulquappen lassen auf einen ordentlichen „Froschregen“ hoffen. Die neue Liegebank lädt ein, sich abends noch ein bisschen mit Seeblick zu entspannen. Eine ungetrübte Idylle, wenn da nicht die Stechmücken wären. Summm – summm – au, jetzt hat sie mich erwischt. Das wollte ich mir nicht länger gefallen lassen und habe mal versucht, ein Anti-Mückenspray mit ätherischen Ölen zu mischen, da mir schon ein paar Leute von einem ebensolchen aus der Apotheke vorgeschwärmt haben. In meinen schlauen Büchern konnte ich leider nicht so viel finden, das Internet dagegen lieferte gleich eine ganze Liste von Düften, die die summenden Plagegeistert angeblich verscheuchen, darunter Lavendel, Cintronella, Zimt, Rosmarin, Zitronengras, Minze, Geranie, Nelke und andere. Da probieren bekanntlich über studieren geht, habe ich mir einfach folgende Mischung als Körperspray gemixt:

10 g Glycerin
5 g kosmetisches Basiswasser
6 Tropfen Lavendel
6 Tropfen Zitronengras
3 Tropfen Krauseminze

Die Zutaten kommen einfach alle zusammen in eine Sprühflasche und werden vor Verwendung gut durchgeschüttelt. Mich erinnert der Duft irgendwie an Zitronenkaumgummi, ungewöhnlich, aber lecker. Die ersten Tests im Freiland haben mich bisher ohne weitere Mückenstiche heimkehren lassen. Statistisch aussagekräftig war die Anzahl der Versuche zwar noch nicht, aber besser als nichts schon mal 😉

Übrigens eignet sich diese Mischung auch einfach als kühlendes Bodyspray an warmen Tagen. Den Duft kann man ja individuell wählen. Und an einem Spray für eine ruhige Nacht bin ich auch dran. Eines meiner Massageöle scheint nämlich auch ganz gut gegen die Mücken zu wirken, denn die ersten hatten sich offenbar schon in unser Schlafzimmer verirrt…

Feentrank

Chèvrefeuille - wie der Parfumeur sagen würde ;-)

Chèvrefeuille – wie der Parfumeur sagen würde 😉

Wenn abends aus der Hecke ein lieblicher Duft herüber weht, dann stammt der im Moment recht wahrscheinlich von den Blüten des Geißblattes. Geißblatt ist irgendwie ein sehr unpoetischer Name für eine Blume mit so wunderbarem Duft. Das französische Chèvrefeuille klingt vielleicht für unsere Ohren besser, bedeutet aber haargenau das selbe. Immerhin beschreibt der englische Name Honeysuckle ganz gut, was man mit den Blüten machen kann, nämlich den Nektar „herauszuzeln“. Diesen Genuss sollte man sich nicht entgehen lassen, denn was normalerweise Nachtfaltern mit langen Rüsseln vorbehalten ist, schmeckt auch anderen Leckermäulern. Wenn Feen etwas aus zarten Blütenkelchen trinken, dann bestimmt Geißblattnektar.

Seltsamerweise findet das Geißblatt bei uns kaum Verwendung in der Volksmedizin oder Küche. Bei unseren französischen Nachbarn sieht das anders aus. Dort werden die Blüten traditionell gegen Husten und Halsleiden verwendet und ihr Aroma nutzt man für Gelée und Sirup. Inspiriert davon wollte ich dieses Jahr endlich einmal einen Geißblattsirup probieren und habe mich abends zum Blüten sammeln begeben. Da das Geißblatt fast ausschließlich von Nachtfaltern bestäubt wird, entfaltet es seinen vollen Duft auch erst mit Einbruch der Dunkelheit. Gepflückt werden die frisch geöffneten hellen Blüten. Die älteren sind leicht gelblich und nicht mehr so aromatisch. Für meinen Sirup habe ich folgende Zutaten verwendet:

1 Hand voll Geißblattblüten
150 ml Wasser
100 g Xylit (oder Zucker)
1 EL Zitronensaft

Die feinen Blüten in die Schüssel...

Die feinen Blüten in die Schüssel…

... und noch etwas überzuckert.

… und noch etwas überzuckert.

Zuerst werden die Blüten in einer Schüssel mit etwas Xylit überstreut und mit dem Wasser übergossen. Diese Mischung lässt man am besten abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ziehen. So nimmt das Zuckerwasser das Aroma schön an und duftet ganz verführerisch. Wer mag kann davon auch schon einen Schluck mit etwas Wasser verdünnt kosten. Das ergibt schon eine wunderbare Limonade. Für den Sirup werden die Blüten abgeseiht und leicht ausgedrückt. Das aromatische Wasser wird mit dem Rest des Xylits zu einem Sirup gekocht und zum Schluss kommt noch der Zitronensaft dazu. Den Sirup füllt man am besten noch heiß in ein sauberes Fläschchen. Fertig ist der Dufttraum zum Trinken!

Bisher habe ich Sirup ja immer mit normalem Haushaltszucker gekocht. Diesmal wollte ich versuchen, ob es mit Xylit auch geht. Das ist ein Zuckeraustauschstoff, der für meinen Geschmack wesentlich mehr nach Zucker schmeckt als die meisten anderen Süßstoffe. Obendrein hat er den großen Vorteil sehr zahnfreundlich zu sein, da ihn die Kariesbakterien gar nicht gerne mögen. Mit meinem ersten Versuch bin ich sehr zufrieden. Schmeckt gut, gibt einen normalen Sirup und übertönt das Aroma der Geißblattblüten nicht. Um die ging es in meinem Experiment ja hauptsächlich. Sehr zu meiner Freude schmeckt der Sirup wirklich so, wie die Blüten duften. Ein richtiger Elfentrank also 😀

Nur eine kleine Warnung: Die roten Beeren des Geißblattes sind anders als die Blüten giftig und es heißt, nur junge Mädchen können Geißblattblüten pflücken, ohne sich bald zu verlieben 😉

Besser als Nasenspray

Was die liebe Minze nicht so alles kann...

Was die liebe Minze nicht so alles kann…

Kaum zu glauben. Da ist der Sommer in vollem Anmarsch und was mache ich am verlängerten Wochenende? Mit Schnupfen und Halsschmerzen im Bett liegen. Naja, inzwischen ist es schon fast wieder weg und ein neues Rezept gegen die Triefnase habe ich auch gefunden. Dafür braucht man nur zwei ätherische Öle, nämlich:

1 Tr Zypresse
1 Tr Pfefferminze

… und eine Schüssel heißes Wasser. Nach Belieben die Nase drüber hängen und schon hat man das Gefühl, wieder atmen zu können. Das Zypressenöl stoppt obendrein noch das Triefen und antibakteriell wirken beide Öle. Mir hat die Inhalation kurz vor dem Zu-Bett-Gehen sehr beim Einschlafen geholfen, denn nichts ist nerviger als eine triefende Nase, mit der man keine Luft kriegt. Statt als heiße Inhalation macht sich die Ölmischung auch gut auf einem Riechtüchlein. Wahrscheinlich hilft sie sogar den armen Heuschnupfengeplagten.

Wozu Salat kaufen…

Sowas wächst im Supermarkt nicht ;-)

Sowas wächst im Supermarkt nicht 😉

… wenn man eine Wiese in der Nähe hat? Ja, das habe ich mich wirklich gefragt, nachdem ich seit langer Zeit das erste Mal wieder einen reinen Wildkräutersalat gemacht habe. Streuobstwiesen, auf denen sich niemand die Mühe macht, Gift zu spritzen oder zu düngen – soetwas direkt vor der Tür zu haben, ist schon ein großes Glück. Deswegen bin ich mal wieder losgezogen und habe die jungen Blättchen von Spitzwegerich, Löwenzahn und anderen Wildsalat gepflückt. Bei dem momentanen Wachswetter sprießt eh alles wie wild. Für den Salat selber habe ich genommen:

Spitzwegerich
Löwenzahn (Blätter und Blüten)
Giersch
Gänseblümchenblüten
etwas Schafgarbe

Dazu eine Vinaigrette aus Olivenöl, Pfirsichbalsamico und Estragonsenf. Wer weiß unter welchem edlen Namen und zu welchem stolzen Preis man den Salat im Restaurant bekommen hätte? Dabei braucht noch nicht einmal das pflücken viel Zeit 😉

Frühlingsgewinnspiel bei der Haselmaus

Gewinnspiel bei der Haselmaus

Gewinnspiel bei der Haselmaus

Wenn ihr Lust habt, die heimische Flora auch kulinarisch zu erkunden, gibt es bei der Haselmaus im Moment das richtige Gewinnspiel für euch. Da könnt ihr einen Naturführer über Wildkräuter und Beeren mit vielen Tipps für die Hexenküche gewinnen. Schaut doch einfach mal hier vorbei.

Und dieses Büchlein gibt es zu gewinnen.

Und dieses Büchlein gibt es zu gewinnen.

Alles mit grüner Soße

Mein Bund Kräuter für die grüne Soße

Mein Bund Kräuter für die grüne Soße

Bisher habe ich immer sehnsüchtig auf meine Lieferung grüne Soße aus Hessen gewartet. Zum Glück hatte ich da ich entsprechenden Verbindungen. Vor Kurzem entdeckte ich alledings bei einem Feinkosthändler (!) vor Ort einen Bund mit frischen Kräutern für grüne Soße, sorgfältig in Wachspapier eingeschlagen. Da musste ich natürlich zugreifen. Schon an der Kasse wurde ich wieder daran erinnert nicht im Mutterland der grünen Soße wohnen. Der Feinkosthändler fragte mich aus, was es denn mit dieser grünen Soße und den dazugehörigen Kräutern auf sich habe. Zum Glück hatte ich ein Rezept dafür von einer lieben Freundin aus Frankfurt (ganz herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle!) und konnte mit meinem Wissen glänzen 😉

Auch euch will ich es nicht vorenthalten. Die grüne Soße verdient definitiv noch ein paar Fans außerhalb von Hessen. Traditionell nimmt man als grüne Zutaten Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Kerbel, Borretsch, Sauerampfer und Pimpinelle. In meiner Mischung konnte ich außerdem auch noch Dill und Estragon finden. Zusätzlich braucht man noch:

1 EL Senf
1 EL Apfelessig
1 EL Olivenöl
250 g Joghurt
250 g Quark

Zuerst rührt man aus Essig, Öl und Senf eine Soße. Dann hackt man die Kräuter fein oder -wenn man so faul ist wie ich – tut es auch der Mixer und mischt sie unter die Soßengrundlage. Zum Schluss kommen noch Quark und Joghurt dazu. Fertig!

Und so sieht sie dann aus.

Und so sieht sie dann aus.

Ganz klassisch isst man die grüne Soße mit hartgekochten Eiern und Pellkartoffeln, wobei man die Eier auch gleich kleingewürfelt unter die Soße mischen kann. Aber auch zu Spargel, Gemüsebratlingen oder einfach Brot schmeckt sie mir sehr gut. Und sie passt einfach super zum Frühling!