Zum Luciatag: Glutenfreie Maroni-Lussekatter

Schade, dass bei uns zu Lande der Luziatag nicht so richtig gefeiert wird. Früher war das wohl anders. In manchen Gegenden war St. Luzia für die Mädchen das, was St. Nikolaus für die Buben war, nämlich der Tag, an dem sie beschenkt wurden. Lichterschiffchen wurden auf das Wasser gesetzt und es wurde gefeiert. In Schweden ist es nach wie vor ein Festtag, an dem die Mädchen weiß gekleidet mit Kerzen durch die Straßen ziehen und singen angeführt von der Luzia, die auf ihrem Kopf eine Lichterkrone trägt. Dazu gibt es Glögg, den süßen, skandinavischen Glühwein mit Rosinen und paar mehr Umdrehungen, und als typisches Gebäck die Lussekater (Luziakatzen), ein Hefegebäck mit Safran in anmutig geschlungener S-Form. Einmal war ich bei so einer Luziafeier dabei und hatte schon lange vor, die Lussekatter mal selbst zu backen. Da die begeistertste Abnehmerin meiner Backwaren leider kein Gluten verträgt, habe ich mich mich gleich mal an eine glutenfreie Variante gewagt. Eine Herausforderung, die aber doch erstaunlich gut geglückt ist. Jetzt weiß ich auch, wie man glutenfrei süßen Hefeteig bäckt und dass meine Entdeckung des letzten Jahres, das Kastanienmehl, sich darin sehr gut macht. Man braucht für das Rezept:

etwas Obstler
einige Fäden Safran

2,5 g Xanthan
10 g Flohsamenschalen
160 ml Milch oder Mandelmilch
100 g Zucker
1/2 Päckchen Trockenhefe
100 g kaltes Wasser

120 g Buchweizenmehl
60 g Maismehl
60 g Maisstärke
60 g Kastanienmehl
1 Prise Salze
40 g weiche Butter

1 Ei zum Bepinseln

Erst einmal braucht man das schöne Gelb vom Safran.

Den Safran lässt man mindestens über Nacht in einem halben Schnapsglas voll Obstler ziehen, so dass es eine leuchtend gelbe Tinktur ergibt. Dann verrührt man diese Tinktur zusammen mit Xanthan, Flohsamenschalen, Milch, Zucker, Wasser und Trockenhefe und lässt diese Mischung etwa 15 Minuten quellen, bis sich ein Gel bildet. Wenn man hin und wieder umrührt, wird es auch schön gleichmäßig.

Für den glutenfreien Hefeteig ist das Gel als Bindemittel wichtig. Und es schmeckt sogar schon ganz lecker.

In eine Rührschüssel wiegt man die Mehle und die Stärke ab, gibt das Gel hinein und rührt es am besten mit Knethaken zu einem gleichmäßigen Teig. Dann kommt noch die weiche Butter dazu und wird ebenfalls verrührt. Der Teig darf jetzt erst einmal zwei Stunden gehen. Danach wird er auf einer bemehlten Arbeitsfläche schön glatt geknetet und in „Brötchenkugeln“ auf geteilt. Jede Kugel wird wurstförmig ausgerollt und in die typische Form gebogen auf das Backblech gesetzt. Dann dürfen die Lussekatter noch einmal etwa eine halbe Stunde unter einem Tuch gehen und werden vor dem Backen noch mit je eine Rosine in den Kringeln verziert und mit dem verquirlten Ei bestrichen. Bei 200°C brauchen sie knapp 10 Minuten im Ofen. Dann sollten durchgebacken und schön golden sein.

So sehen die Lussekatter aus, wenn sie aus dem Ofen kommen.

Mit dem Esskastanienmehl erinnert schon der Duft an den Maronimann auf dem Weihnachtsmarkt und der Teig ist schön saftig und schmeckt gar nicht „glutenfrei“, wenn es man es nicht weiß. Wer Gluten verträgt, kann natürlich auch Weizenmehl und die Prozedur mit dem Gel aus Xanthan und Flohsamenschalen einfach weglassen und ganz normal einen Hefeteig rühren. Lecker sind jedenfalls beide Varianten und vielleicht feiert damit ja der ein oder andere heimlich die Heilige Luzia 😉

Geschenke aus der Hexenküche: Glühweinsirup

Alles, was man für weihnachtlichen Duft braucht 🙂

Warme Getränke mit viel duftenden Gewürzen gehören einfach zur Adventszeit. Ob das so eine Art Aromatherapie durch die Nahrung für uns ist? Wahrscheinlich schon, denn vielen der typischen Weihnachtsgewürze wird eine anregende Wirkung zugeschrieben und alleine der Duft sorgt ja schon für eine gemütliche Stimmung. Zu meinen Favoriten in der kalten Jahreszeit gehört Früchtepunsch mit Holunder- und Orangensaft. Allerdings braucht es seine Zeit, bis man den Saft mit den Gewürzen im Topf hat ziehen lassen, weswegen ich mich diesmal eine Art „Instant-Früchtepunsch“ versucht habe in Form von Sirup. Und siehe da, es ist gar nicht schwierig und ziemlich lecker.

Als Zutaten braucht man:

6 Kardamomkapseln (grün)
3 TL Koriandersamen
3 Sternanis
3 Zimtstangen
2 Nelken
1 unbehandelte Orange
250 g Zucker
Wasser

Zuerst schält man die Orangenschale ganz dünn ab, so dass man nur die äußere orangfarbene Haut ohne das Weiße bekommt, und presst den Saft aus. Letzterer wird mit so viel Wasser aufgefüllt, dass es 250 ml Flüssigkeit sind. Dann zerstößt man Kardamom und Koriander leicht im Mörser und röstet sie dann zusammen mit den anderen Gewürzen etwas im Topf an, bis sie anfangen zu duften. Die Gewürze werden nun mit dem Saft-Wasser-Gemisch abgelöscht und das Ganze darf etwa 10 min leicht köcheln. Am Schluss kommt der Zucker dazu. Wenn er sich komplett gelöst hat, wird der Sirup heiß durch ein Sieb in saubere Fläschchen gefüllt. Und fertig!

Jetzt hat man die freie Wahl womit man den Sirup genießen will. In warmem Fruchtsaft bekommt man mit 1-2 TL davon einen leckeren Früchtepunsch und in warmem Wein Glühwein. Sehr gut schmeckt es mir auch im Malzkaffee und im Tee kann ich es mir auch gut vorstellen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und als weihnachtliches Mitbringsel eignet er sich auch perfekt 🙂

Geschenke aus der Hexenküche 2017

Aller Jahre wieder 😉

Auch wenn die Lebkuchen in den Supermarktregalen inzwischen nicht mehr ganz neu sind, fängt jetzt für mich erst so langsam die Vorweihnachtszeit an. Die letzten Kürbisse von Halloween werden durch Tannenzweige und Lichterketten ersetzt und kaum zu glauben: Wir hatten schon den ersten Schnee. Das war wirklich eine sehr bizarre Sache. Normalerweise schneit es sonst überall, bloß bei uns nicht. Diesmal war es genau umgekehrt. Leider war die weiße Pracht am nächsten morgen schon wieder weg, aber die Vorweihnachtsstimmung blieb. Da dürfen natürlich die Geschenke aus der Hexenküche nicht fehlen. Seid ihr auch dabei? Ich würde mich sehr freuen! An Ideen mangelt es mir nicht und hoffentlich auch nicht an der Zeit zumindest einige davon umzusetzen. Und ich bin schon gespannt auf eure 😀

Mitmachen?

Mitmachen ist ganz einfach und wie aus den Vorjahren gewohnt, also

1. Ihr hinterlasst unter diesem Beitrag einen Kommentar mit eurem Namen und eurer Blog-URL. Um die Aktion etwas bekannter zu machen, freue ich mich natürlich sehr, wenn ihr zusätzlich auf eurem Blog einen Hinweis auf das Event postet und es verlinkt (und dürfte natürlich gerne das Banner von oben mitnehmen bzw. die kleinere Version von unten).

2. Bis spätestens zum 20. Dezember stellt ihr auf eurem Blog ein Geschenk vor (oder die besonders fleißigen Hexen auch mehrere), das ihr in eurer Hexenküche kreiert habt. Wer keine eigene Seite hat, ist natürlich wieder herzlich eingeladen, seinen Beitrag als Gastbeitrag hier in der Hexenküche zu veröffentlichen. Egal ob es etwas für den Magen, die Schönheit oder einfach für die Seele ist, alle eure vorweihnachtlichen Ideen und Einblicke in die Hexenküche sind willkommen. Nennt bitte Zutaten und Zubereitungsweg, damit man es nachmachen kann. Heftet eurem Post am besten das Event-Bild an.

3. Nach dem 21. Dezember wird unter allen Teilnehmern ein kleines Überraschungs-Weihnachtspaket verlost, das sich dann hoffentlich noch vor Weihnachten auf den Weg macht.

Je nachdem, wie zahlreich die Ideen sind, wird es zwischendrin eine oder zwei schöne Linksammlung(en) mit euren Beiträgen geben. Und natürlich auch noch einmal kurz vor dem Fest. So habt ihr dann auch noch etwas Zeit und Gelegenheit, für Weihnachten/Yul etwas nachzumachen, das im Rahmen dieses Events entstanden ist. Und es lohnt sich natürlich auch vorher auf den teilnehmenden Blogs vorbei zu schauen. Seid ihr mit dabei? Dann kann die Weihnachtszeit ja kommen, oder? 🙂

Süßes aus sauren Früchtchen

Heuer ist endlich mal wieder ein richtiges Schlehenjahr.

Vor einigen Jahren erreichte mich ein nette Mail eines älteren Herren. Er hätte so viele Schlehen im Garten, ob ich nicht ein paar leckere Rezepte für ihn hätte. Oh ja, die habe ich als große Schlehenliebhaberin. Schon als kleines Mädchen habe ich die herben, blauen Früchtchen mit großer Begeisterung gesammelt und pur gegessen. Statt auf den ersten Frost zu warten, habe ich ich ihre Reife immer direkt vom Strauch getestet, denn in manchen Jahren sind sie schon vor dem ersten Frost süß – für Schlehenverhältnisse, versteht sich. So halte ich es auch heute noch, auch wenn es mir zu Beginn des Herbstes manchmal ganz schön den Mund zusammenzieht. Schaden kann es ja nicht, schließlich stecken jede Menge Vitamine in den kleinen Kugeln und hinter all der Herbheit auch ein wunderbares Aroma. Das wussten schon die Menschen in der Jungsteinzeit zu schätzen. Später fing ich dann an sie zu Mus, Marmelade und Likör zu verarbeiten und auch zu „Saft“. Weil letzterer doch recht viel Zucker enthält, nenne ich ihn eigentlich lieber Limonade. Auf jeden Fall fehlen diesem Getränk die für die Schlehe typischen Gerbstoffe und es lässt sich ganz ohne Entsafter mit Topf, Schüssel, Sieb und etwas Geduld herstellen.

Zuerst wäscht man die Schlehen, gibt sie in eine Schüssel und übergießt sie mit kochendem Wasser, so dass sie vollkommen bedeckt sind und das Wasser ruhig einige Zentimeter über den Früchten steht. So lässt man sie abgedeckt etwa 24 Stunden ziehen, gießt das „Schlehenwasser“ durch ein Sieb in einen Topf und lässt es kurz aufkochen. Diesen Sud gießt man heiß wieder über die Schlehen, lässt sie wieder einen Tag ziehen und wiederholt die Prozedur mit Abseihen, Aufkochen und Übergießen. Das Ganze macht man noch etwa zwei Mal, bis das Wasser richtig schön dunkelrot gefärbt ist und eindeutig nach Schlehen schmeckt (probieren erlaubt!). Wer es gerne sauer mag, kann diesen Saft pur lassen und abgekocht in Flaschen füllen. Für die Limonade nimmt man:

2 Teile Schlehenwasser
1 Teil Zucker

Beides wird zusammen aufgekocht, so dass sich der Zucker vollständig gelöst hat, und dann heiß in Flaschen gefüllt. Mit Wasser verdünnt ergibt es eine erfrischende Limonade, die ein angenehmes Schlehenaroma trägt und eine schöne Farbe hat. Wie viele Vitamine da noch drin sind, kann ich euch nicht sagen, aber lecker schmecken tut sie auf jeden Fall. Das so hergestellte Schlehenwasser eignet sich übrigens auch prima als Grundsubstanz für Gelée. So kommen die sauren Früchtchen auch bei den ganz Süßen gut an 😉

Gar nicht sauer, aber lecker „schlehig“: die Schlehenlimo

Bei uns sah es die letzten Jahre sehr mau aus mit Schlehen, aber diesen Herbst Hängen die Sträucher über und über voll. Gibt es bei euch dieses Jahr auch so viele Schlehen? Verwendet ihr sie auch in der Küche oder lasst ihr sie den Vögelchen für den Winter?

Sommer im Hexengarten 2017: Endstand und Verlosung

Tja, ihr Lieben, nach dem ersten richtigen Herbststurm ist der Sommer wohl jetzt so richtig vorbei. Die Bäume färben sich schon herbstlich bunt, an den Straßenrändern warten Kürbisse darauf mitgenommen zu werden und in Wald und Feld reifen die Herbstfrüchte um die Wette. Höchste Zeit also, noch einmal abschließend auf unseren Sommer im Hexengarten zu schauen, und natürlich auch für die kleine Verlosung dazu. Diesen Sommer waren wieder richtig viele dabei, alte Bekannte, aber auch neue Teilnehmerinnen. Das freut mich wirklich sehr und erst recht, all die schönen Beiträge. Hier eine kurze Zusammenfassung davon:

  • Auf Astrids Stadtbalkon leben seine tierischen und pflanzlichen Bewohner munter nebeneinander.
  • Atessa hat inzwischen ihren eigenen Hexenbalkon, wo eine üppige Vielfalt an Kräutern und Blumen grünt und blüht. Zwei traumhafte Einblicke gewährt sie uns hier und hier.
  • Bei Doris gibt es leckere Ideen zum Liebstöckel, dem Maggi aus dem Garten, und ein lustiges Rätselbild, das zumindest mich ziemlich durcheinander und zum Schmunzeln gebracht hat.
  • Luana stellt uns schöne Kräuterhexenideen rund um den Salbei.
  • In Christines Hexenrosengarten wächst ein ganz besonderes Kraut, das Zitronen-Bohnenkraut, und dort verrät sie uns auch gleich, was man leckeres damit zaubern kann.
  • Bei Goldeule gibt es nicht nur Lavendel in vielen Farben und Holunder, sondern auch einen reich gedeckten Tisch für all die kleinen Gartenbesucher.
  • Und bei mir gibt es eine kleine Geschichte zur Pfefferminze mit einem passenden Rezept für Minzkekse sowie eine Lavendelcreme zum Vernaschen.

Ich bin echt begeistert! Schade, dass der Sommer schon zu Ende ist! Euch wären bestimmt noch mehr tolle Sachen eingefallen. So viel Einsatz muss natürlich auch belohnt werden. Daher war die Glücksfee schon in Aktion und hat folgende Gewinnerin gezogen: Christine aus dem Hexenrosengarten. Herzlichen Glückwunsch!

Ich hoffe, euch hat es auch so großen Spaß gemacht wie mir. Noch einmal ein ganz großes Dankeschön an alle, die dabei waren! Die Lebkuchen in den Geschäften haben mich die Tage schon wieder an die „Geschenke aus der Hexenküche“ denken lassen. Seid ihr da auch wieder mit dabei? Aber ein bisschen Zeit dürfen wir uns damit schon noch lassen, oder? 😉

Sommer im Hexengarten: Goldeules grünes Paradies

Heute freue ich mich besonders, euch Goldeules Gastbeitrag zum Sommer im Hexengarten präsentieren zu dürfen. Da sie von Anfang an mit dabei war, ist es total spannend zu sehen, wie sich ihr Garten mit der Zeit verändert hat. Da wird jedes Jahr ein bisschen was neues ausprobiert – mit viel Liebe und einem großen Herz für die anderen Gartenbewohner. Aber seht euch selbst an, was sie Schönes geschrieben und fotografiert hat.

Gastbeitrag von Goldeule

Liebe Mirjam,

bei Deinem blog-event „Sommer im Hexengarten“ bin ich wieder sehr gerne dabei 🙂 .

Unsere Pläne vom letzten Jahr haben wir ein gutes Stück verwirklichen können. Der Schwerpunkt liegt nun eindeutig auf Kräutern und Blumen, die Bienen, Hummeln & Schmetterlingen schmecken. Auch ist noch eine Vogeltränke dazugekommen. Sie hängt im Apfelbaum (im Nachbargarten ist eine Katze eingezogen, daher dachten wir uns, daß ein guter Abstand zum Boden doch angebracht ist) und wird von den Meisen besonders gern besucht.

Wir lieben beide Lavendel sehr, daher gibt es in unserem Garten nicht nur einzeln stehende Lavendelpflanzen, sondern auch ein kleines Feld mit Lavendel in verschiedenen Farbtönen von Weiß bis Tief-Lila.

Der Lavendel blüht in Goldeules Garten weiß und violett.

Für mich ist es etwas ganz Besonderes, daß nun ein Holunder bei uns wächst. Plötzlich tauchte er an der Eibenhecke auf und ist nun schon eindrucksvoll groß geworden. Im nächsten Frühjahr möchte ich sehr gerne in seinem Schatten einen kleinen Sitzplatz anlegen.

Hier reifen die Holunderbeeren in der Sonne.

In diesem Jahr haben wir es mit der Aussaat von Phazelien versucht, die ja als Bienenweide gelten. Hat auch geklappt, sieht auch hübsch aus, doch unsere Bienen haben scheinbar gar keinen so großen Appetit darauf.

Die Phacelie schmückt mir zart-violetten Blüten den Garten.

Also überdenken wir unser Bienen-Buffet-Angebot noch einmal, denn es soll so vielfältig und gut wie möglich sein.

Hier tun sich zwei Bienchen an der Blütenpracht gütlich.

Ein paar Vitamine haben wir in diesem Jahr auch für uns neu angepflanzt und zwar in der Form von Pflücksalat. Eine sehr leckere und praktische Sache.

Und ein bisschen was Gesundes für die Küche darf nicht fehlen.

mit einem herzlichen Gruß!

Goldeule