Rosenwasser gleich Rosenwasser?

Rose ist nicht gleich Rose, genauso wie beim Rosenwasser.

Rose ist nicht gleich Rose, genauso wie beim Rosenwasser.

Angeregt von Atessas Kommentar möchte ich versuchen eine recht verbreitete Verwirrung etwas zu entwirren. Rosenwasser bekommt man in verschiedensten Preisstufen zu kaufen. Da drängt sich freilich die Frage auf: Ist das teure besser? Und worin liegt der Unterschied?

Zunächst gibt es zwei verschiedene Dinge, die sich Rosenwasser nennen:

  1. Wasser, dem etwas Rosenöl (ätherisches oder synthetisches) zugefügt ist sowie meist ein Konservierungsmittel (wie Weingeist oder Benzoesäure). Das ist es auch, was man in der Apotheke in Arzneibuch- und Lebensmittelqualität bekommt. Der Liter kostet davon so etwa 15€.
  2. das eigentliche Rosenhydrolat. Es entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von ätherischem Rosenöl. Dazu werden die Rosenblüten über Wasserdampf destilliert. Dieser nimmt die ätherischen Öle mit, die sich dann später, wenn der Dampf wieder zu Wasser kondensiert, oben absetzen. Allerdings enthält dieser Wasser auch, nachdem das Öl abgeschöpft wurde, noch geringe Mengen an ätherischem Öl und duftet gut. Daher schüttet man es nicht weg, sondern verwendet dieses sog. Hydrolat in der Kosmetik und Aromatherapie. Vom Preis her liegt es normaleweise deutlich über dem ,,gemischten“ Rosenwasser.

Und welches von beiden ist besser? Naja, das kommt wohl auf den Geschmack an. Grundsätzlich sind es schließlich zwei verschiedene Produkte und vor allem riechen (und schmecken) sie auch unterschiedlich. Man muss es nur wissen. Was ich hier vom Rosenwasser geschrieben habe gilt auch für andere Blütenwässer, wobei Rosen- und Orangenblütenwasser die gängigsten sind, von denen es zwei Varianten gibt. Wer nur die Wasser+Öl-Variante kennt, dem kann ich aus Herz legen, auch einmal das Hydrolat zu probieren. Ich verwende beides gerne, aber unterschiedlich. Seltenere Wässer wie Lavendel, Myrte und andere gibt es oft nur als Hydrolate. Leider ist es an der Kennzeichnung meist nicht so einfach, zu erkennen, was was ist. Bei Hydrolaten steht oft das Herkunftsland dabei. Da hilft in den vielen Fällen einfach nachfragen, zumindest wenn der Händler den Unterschied kennt, so wie ihr jetzt hoffentlich 😉

Zufallsduft

Wenn die zarten Maiglöckchen ihren Duft doch nur einfach einfangen ließen...

Wenn die zarten Maiglöckchen ihren Duft doch nur einfach einfangen ließen…

Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, wie ich über meine Versuche geschrieben habe, nach alten Pafumeursrezepten einen Maiglöckchenduft zu mischen – leider ohne zufrieden stellendes Ergebnis. Dafür ist mir neulich ohne Absicht genau das gelungen. Ich wollte mir ein Deo mit einem meiner Lieblingsdüfte, nämlich Jasmin mischen. In Kombination mit Rosenwasser und Farnesol (das selbst ganz schwach nach Maiglöckchen duftet) ergab das tatsächlich einen lieblichen Maiglöckchenduft. Kaum zu glauben! Dabei ist das Rezept denkbar einfach:

3 g Glycerin
2 g kosmetisches Basiswasser
6 Tr Farnesol
0,3 g Odex
7 g Rosenwasser bulgarisch
4 Tr Jasmin 4%ig in Weingeist

Die Zutaten werden einfach zusammen in einen kleinen Zerstäuber gefüllt und gut geschüttelt. Die angegebene Menge ergibt etwas 15 ml, das ist genauso viel, wie in meinen kleinen Zerstäuber passt, der immer im Rucksack mit dabei ist. Gegen Schweißgeruch hilft das Deo wirklich gut und ist wegen des geringen Alkoholgehalts sehr hautfreundlich. Ich habe nämlich das Problem, dass ich zu viel Alkohol in Deos nicht vertrage – weder in gekauften noch in selbst gemachten. Deswegen bin ich dazu übergegangen Glycerin beizumischen. Darin lösen sich die wasserunlöslichen Komponenten gut und es pflegt die Haut. Außerdem habe ich festgestellt, dass es Düfte langsamer „verduften“ lässt. Das ist bei einem Deo ja auch nicht ganz unpraktisch.

Den Duft kann man ja nach eigenem Belieben abändern, indem man andere ätherische Öle verwendet und statt Rosenwasser ein anderes Hydrolat oder einfach pures Wasser. Da darf man ganz der eigenen Nase nach verfahren und vielleicht erlebt man dann hin und wieder auch so eine schöne Überraschung wie ich 😀

Kräuterbuschen: Unsere fleißigen Sammler

Zum Abschluss der Kräuterbuschen-Aktion gibt es jetzt noch wie versprochen eine kleine Vorstellung der Buschen, die dabei entstanden sind. Ich habe mich sehr über die Mails und Beiträge mit euren Buschen gefreut. Meinen habt ihr ja schon kennen gelernt, hier sind nun die anderen.

Astrid hat im Stadtpark und einem Blumen-Selbstpflückfeld gesammelt und dabei diesen schönen Buschen zusammengestellt.

Königskerze, Sonnenblume (vom Selbstpflückfeld, 70 Cent ;-)),  Holunder,  Hagebutte (als Rosengewächs),  Johanniskraut, Distel und die wilde Karde (ihre neue Lieblingspflanze) hat Astrid in ihren Buschen gebunden.

Königskerze, Sonnenblume (vom Selbstpflückfeld, 70 Cent ;-)), Holunder, Hagebutte (als Rosengewächs), Johanniskraut, Distel und die wilde Karde (ihre neue Lieblingspflanze) hat Astrid in ihren Buschen gebunden.

Goldeule schreibt:
Liebe Mirjam,

bei der Kräuterbuschen-Verlosung bin ich gerne dabei 🙂 .

Am letzten Sonntag haben wir einen Ausflug ins Grüne gemacht und gesammelt. Es hat in Strömen geregnet (was für eine Wohltat nach der Hitze), wir hatten viel Freude und die Ernte ist nun doch recht üppig ausgefallen.

Jetzt ist doch auch eine Königskerze im Buschen 🙂 , dazu Johanniskraut, Ringelblume, Wermut, Eisenkraut, Rainfarn, Beifuß, Melisse und Wiesenknopf mit seinen braunen, ovalen Köpfchen.

Dir einen ganz herzlichen Dank für die „Sieben Schritte zum Kräuterbuschen“!

liebe Grüße,

Goldeule

Und das ist Goldeules Kräiterbuschen. Sie hat sich nicht einmal vom Regen vom Sammeln abhalten lassen. Das ist mal echter Sammlergeist :-)

Und das ist Goldeules Kräiterbuschen. Sie hat sich nicht einmal vom Regen vom Sammeln abhalten lassen. Das ist mal echter Sammlergeist 🙂

Valo hat sich auch Mühe gemacht mit dem Sammeln. Bei ihm haben die meisten Pflanzen durch das trockene, sonnige Wetter viel früher geblüht. Deswegen hat er sie zur Blüte gesammelt, getrocknet und dann den Buschen aus den getrockneten Pflanzen zusammengestellt. So geht es natürlich auch.

Königskerze, Blutweiderich, Karde, Kamille, Frauenmantel, Wildgras, Thymian, Schafgarbe, Johanniskraut, Beifuß, Rainfarn und Wegwarte sind in Valos Buschen vertreten.

Königskerze, Blutweiderich, Karde, Kamille, Frauenmantel, Wildgras, Thymian, Schafgarbe, Johanniskraut, Beifuß, Rainfarn und Wegwarte sind in Valos Buschen vertreten.

Auch Andreas hat einen großen (und vor allem langen) Buschen zusammen gestellt. Wilde Karde, Königskerze, Beifuß, Wilde Möhre, Rainfarn, Klette und Getreide sind mit dabei.

Hier hängt Anreas stolzer Buschen zum Trocknen.

Hier hängt Andreas stolzer Buschen zum Trocknen.

Richtig stilecht im Dirndl hat Karen ihren Buschen gesammelt, den ihr hier bewundern könnt.

Und auch Atessa ist losgezogen, auch wenn Maria Himmelfahrt schon vorbei war. Zum Glück, denn heraus gekommen ist dieser schön bunte Kräuterbuschen.

Etwas ganz besonderes hat sich Gesche einfallen lassen. Statt die Pflanzen für den Buschen zu sammeln, hat sie sie gemalt. Und das kann sie wirklich gut, wie ihr hier sehen könnt. Sogar die einzelnen Pflanzenbilder hat sie zum Trocknen aufgehängt 🙂 Und weil mir das so gut gefallen hat, habe ich sie gebeten, ob sie nicht als Gewinn für die Verlosung hier einen Druck von ihrem gemalten Kräuterbuschen machen könnte. Daraufhin hat sie noch mal einen neuen Buschen gemalt, der mir noch ein klein wenig besser gefallen hat als der vorige. Und auch der Druck davon kann sich sehen lassen.

Und das ist unser Preis: ein Kräuterbuschen liebevoll gemalt von Gesche.

Und das ist unser Preis: ein Kräuterbuschen liebevoll gemalt von Gesche.

Damit haben wir also sechs Teilnehmer am Gewinnspiel (für Gesche lohnt sich das Mitmachen ja leider nicht) und der Würfel durfte entscheiden. Und gewonnen hat Goldeule! Herzlichen Glückwunsch! Und euch allen noch einmal ganz vielen lieben Dank für’s Mitmachen!

Alles Liebe,
Miri

Nicht nur im Kräuterbuschen

Schön anzusehen und heilkräftig

Schön anzusehen und heilkräftig

Über den Alant habe ich vor einiger Zeit schon als wichtige Pflanze im Kräuterbuschen geschrieben. Früher war ja eine hoch geschätze Heil- und Würzpflanze und eine Art Allheilmittel. Als Stärkungsmittel soll eine Tochter des Kaisers Augustus täglich eine Konfitüre aus Alantwurzel, Rosinen und Datteln eingenommen haben, wie Plinius berichtet. Besonders beliebt war im Mittelalter seine Anwendung in Form der potio Paulina, eines Alantweins. Da er heute noch als Hustenmittel gilt und ich einen langanhaltenden, leichten Husten loswerden wollte, gab ich dem Alantwein mal eine Chance. Für den Wein braucht man:

250 ml Rotwein
20 g Alantwurzel getrocknet
2 TL Honig

Die Alantwurzel lässt man über Nacht im Wein ziehen, dann erwärmt man sie zusammen mit dem Wein in einem Topf, bis er etwa 60°C hat (fängt an zu dampfen, kocht aber nicht). Dann gießt man den Wein durch ein Sieb, um die Wurzelstücke abzuseihen, und löst den Honig darin auf. In eine saubere Flasche gefüllt, hält er sich auch ungekühlt eine Weile.

Ich habe von dem Wein abends immer ein Likörglas voll getrunken und mein Husten ist tatsächlich verschwunden. Allerdings muss man nicht auf den nächsten Husten warten, um den Alantwein zu probieren. Mit seinem aromatischen, leicht bitteren Geschmack kann man ihn auch so als Aperitiv, Digestiv oder Betthupferl gut trinken. Der Alant macht sich also nicht nur im Kräuterbuschen gut 😉

Nostalgie in Eis

Eine geniale Erfindung: Eis am Stiel zum selber machen

Eine geniale Erfindung: Eis am Stiel zum selber machen

Als ich noch klein war, gab es bei uns im Sommer immer selbst gemachtes Eis am Stiel. Wobei „selbst gemacht“ fast eine Übertreibung ist, denn das selber Machen bestand in erster Linie daraus, Fruchtsaft in die Eisförmchen zu gießen und diese dann ins Gefrierfach zu legen. Sehr zu meiner Freude habe ich noch welche von diesen genialen Eisförmchen im Fundus gefunden und das passende Wetter für die kleinen Erfrischungen hatten wir in den letzten Wochen ja auch. Außer mit Saft habe ich auch noch mit anderen Zutaten etwas experimentiert. Ich wollte unbedingt ein leckeres Minzeis, wo bei mir im Balkonkasten dieses Jahr schon drei verschiedenen Minzsorten wachsen und gedeihen. Heraus kam folgendes Rezept:

Minztee ist der Grundstoff...

Minztee ist der Grundstoff…

... und wird mit den passenden Zutaten vermischt in die Eisförmchen gefüllt.

… und wird mit den passenden Zutaten vermischt in die Eisförmchen gefüllt.

250 ml Minztee
50 g Zucker
1 TL Limettensaft
1,5 g Xanthan

Zuerst gießt man einen richtig starken Minztee auf und lässt ihn etwa 10 Minuten abgedeckt ziehen (oder auch länger). Dann löst man den Zucker darin auf und rührt das Xanthan am besten mit einem elektrischen Handrührgerät unter, so dass der Tee gleichmäßig angedickt wird. Man könnte das Xanthan auch weg lassen, aber dann kann es passieren, dass das Eis von der Konsistenz her an Eiswürfel erinnert und nicht so angenehm zu lutschen ist. Durch das Xanthan wird das Ganze dickflüssiger, was dazu führt, dass sich beim Einfrieren nicht ein großer, durchgehender Eisblock bildet, sondern viele kleine Eiskristalle. Das Eis wird dann weicher und man kann auch mal ein Stückchen abbeißen. Alternativ kann man diese Konsistenz auch durch mehr Zucker erreichen, aber das wird dann schnell zu süß, zumindest für meinen Geschmack. Auf jeden Fall passt der erfrischende Minzgeschmack prima an heißen Sommertagen. Statt Minze lassen sich sich auch gut andere Kräuter verwenden, aus denen man auch einen süßen Sirup kochen kann. Mit Sirup funktioniert das Rezept übrigens auch. Dafür ersetzt man einfach Tee und Zucker durch die entsprechende Menge angemischten Sirup. Ich werde auf jeden Fall weiter experimientieren und gerne noch ein paar Rezepte teilen, wenn ihr Lust darauf habt. Der Sommer soll ja nach der kleinen Regenpause wieder kommen.