Winter in der Hexenküche: Ach Winterzauber, bleib‘ doch!

Im letzten Beitrag hatten wir Claudias Deko aus Naturmaterialien aus einem ganz ungewohnten Blickwinkel kennen gelernt und heute darf ich euch vorstellen, was Doris aus Schnittgut gezaubert hat, das in ihrem Hexengarten anfällt und definitiv zu schade für den Kompost ist. Ich bin ganz hin und weg. Aber lest selbst:

Ach Winterzauber, bleib‘ doch!

Der Winter meldet sich mit Schneeflocken zurück. Na, da kann doch man guten Gewissens noch über Weihnachts-, äh, Winterdeko reden. Ich habe ja schon vom wilden Wein an meiner lauschigen Laube erzählt, dem ich regelmäßig mit der Gartenschere zu Leibe rücken muss. Im Spätherbst war der grüne Wilde fällig und da stand ich wieder, im wahrsten Sinne des Wortes … Geht es euch auch so, dass ihr was im Garten schneidet und dabei fieberhaft überlegt, was ihr noch Schönes aus dem Schnittgut machen könntet? Die langen Weinranken sind mir immer schade zum Wegwerfen, und schon stehe ich wieder mitten im Garten und winde kleine Kränze. Meine Nachbarn denken wahrscheinlich, dass ich spinne. Ist mir aber egal, denn ich mache das total gern. Runde Formen haben was Meditatives, Entspannendes und nebenbei  habe ich mir so einen kleinen Vorrat für die Weihnachtszeit geschaffen. Mit etwas Deko machen sich die Weinrankenkränze nämlich prima als kleines Geschenk. Dieses Jahr zog es mich zu Wichtelkränzen mit frischem Tannengrün. Und Wichteln, natürlich. Der Nikolaus zählt nicht zu der Wichtelei, das ist meiner. Der begleitet mich schon seit vielen Jahren und hüpft regelmäßig aus einem Kranz neben der Wohnungstür.

Das Schöne an den Weinkränzen ist,  dass es gar nicht mehr viel braucht. Ein bisschen Grün, ein bisschen Deko, vielleicht eine Schleife – fertig. Oft habe ich den Kleinkram sowieso daheim liegen. Upcycling auf allen Ebenen, oder?

Dieser Doppelkranz auf dem Balkon ist auch so eine (wilde?) Kreation, die ich spontan im Advent gemacht habe. Der äußere große Kranz ist schon alt, damals hatte ich noch einen wuchernden Knöterich. Das Material ist nicht so haltbar wie der Wein, deshalb wird der Kranz immer dünner. Fast hätte ich ihn schon eingeschürt, aber dann kam mir die Idee, ihn mit einen kleineren Kranz optisch zu verstärken. Ich mag die Sternendeko immer noch gern. Wenn es soweit ist, kommt eine Frühlingsdeko dran, aber hey, so toll ist das Wetter noch nicht, dass ich schon in Frühlingslaune verfallen würde.

Von den kleinen Waldlandschaften in den großen Blumentöpfen kann ich mich auch noch nicht trennen. Hirsche sind so ein schönes Wintermotiv, das man mit ein paar Handgriffen und ein bisschen Material aus der Natur in einer Wunderwelt in Szene setzen kann.

Ein bisschen Moos, ein paar Zapfen, Baumrinde, Kiefernzweige – fertig. Unter dem Moos liegen die Krokuszwiebeln in der Erde und warten auf ihren Einsatz. Kleine Wintersträuße aus Fundzweigen gehen auch so flott, machen Freude und halten sehr lange.

Winterdeko ist was Feines zum Träumen. Wenn dann noch ein paar Schneeflocken fallen – umso schöner. Wenn dann die Zeit gekommen ist, darf sie dem Frühlingszauber weichen.

Ob das mit dem Schnee diesen Winter noch was wird, lässt sich im Moment nicht sagen, aber mit deiner hübschen Winterdeko, liebe Doris, hat man wenigstens etwas zum Träumen. Die kleinen Topflandschaften sind total zauberhaft. So etwas möchte ich auch. Vor allem sehen sie bei dir so schön natürlich und kein bisschen kitschig aus. Und über mein Schnittgut im Garten werde ich jetzt auch mit anderen drüberschauen. Vielleicht versöhnt mich das ein bisschen mit der wuchernden Waldrebe. Aus der lassen sich bestimmt auch schöne Kränze flechten. Vielen lieben Dank für diese tollen Inspirationen! Und wenn der Winter vorbei ist, lässt sich ja auch gut Frühlingsdeko daraus zaubern, oder?

Winter in der Hexenküche: Mikrowelt

Heute darf ich euch mal zu einem Ausflug der etwas anderen Art mitnehmen. Es hat mit einem Weihnachtsgeschenk zu tun und führt uns in eine ungewohnte Dimension des ganz Alltäglichen. Aber seht und lest selbst, was Claudia uns zu zeigen hat:

Milbe auf einem Farn

So wahrscheinlich bin ich wieder die Letzte, aber es ist noch Winter. Zu Weihnachten habe ich von meinem Mann ein Mikroskop bekommen- nein nicht so ein kompliziertes mit nur einem Objektiv (so eins hab ich noch auf der Bühne rumstehen). Nein, das ist so toll, man steckt es am PC ein und kann auf einem Bildschirm alles genau beobachten. Ein Foto oder Video macht man mit einem Klick der Fernbedienung.

Aber es hat auch Nachteile im Haus gibt es jetzt keine Deko mit Naturmaterialien mehr. Auf einem Farnblatt wollte ich nur die Sporen genauer anschauen-spaziert da doch eine durchsichtige Milbe vorbei-Klick :). Auch auf einem blühenden männlichen Haselkätzchen bewegten sich winzig kleine orangene Monster. Anbei ein paar Fotos erkennt ihr irgend etwas? 

Liebe Grüße,
Claudia

Der klebrige innere Kern einer Mistel
Eine Brennnessel
Ein Teil eines Lärchenzapfens
Ein geschlossenes Erlenkätzchen
Haselnusskätzchen

Vielen Dank, liebe Claudia, für diese ungewöhnliche Reise in deine Deko! Das wären auch alles tolle Bilder für eine Rätselnuss bei der Haselmaus. Wenn man nicht weiß, was es ist, regt es auch die Fantasie an, fremde Landschaften und Geschichten zu entdecken. Ich sehe ein schroffes Bergmassiv und wehrhafte Einhornwürmer. Und was könnt ihr entdecken?

PS: Und nein, liebe Claudia, du bist nicht die Letzte. Im Moment komme ich mit dem Einstellen eurer schönen Beiträge gar nicht nach und will eigentlich selbst noch was schreiben. Aber von den Einreichungsstatistiken bei wissenschaftlichen Konferenzen weiß ich: es ist einfach ein Naturgesetz, dass die Anzahl der eingereichten Beiträge zum Einreichungsschluss hin exponentiell ansteigt 😉

Von Bienchen und Blümchen – kostenlos und online ;-)

Die dicke Holzbiene auf der Duftwicke – wie freue ich mich auf den Sommer!

Heute ein ganz kurzer Hinweis in eigener Sache und für alle, die sich schon auf die kommende Gartensaison vorbereiten oder einfach gerne von der warmen Jahreszeit träumen. Nächsten Freitag (11.2.22) um 19.30 Uhr halte ich über’s Umweltbildungszentrum Oberschleichach einen Online-Vortrag zum Thema „Summende Oasen: Balkon, Terrasse und Garten Wildbienen-freundlich gestalten“. Kostet nix. Wer Lust und Zeit hat, kann sich hier anmelden: https://www.ubiz.de/kurse/kurs/Summende-Oasen-Balkon-Terrasse-und-Garen-Wildbienen-freundlich-gestalten/Z0.497.D

Ich würde mich freuen, den ein oder anderen von euch dort virtuell zu sehen! Beim Zusammenstellen der Bilder habe ich schon richtig Lust auf den nächsten Hexen- und natürlich Bienengartensommer bekommen. Lasst euch die Laune nicht vom aktuellen Schietwetter verderben.

Winter in der Hexenküche: Einkochzeit ist immer

Es ist nicht selten so, dass die einfachsten Erfindungen oft mit die genialsten sind. So staune ich auch immer wieder über das Konzept Einkochen. Klar hat es seine Grenzen und macht den Gefrierschrank nicht völlig sinnlos, aber die Idee, Essen einfach in einem Glas zu erhitzen und es so über Wochen und Monate ohne zusätzliche Energiezufuhr haltbar zu machen, hat wirklich etwas Bestechendes und ist sicher kein Auslaufmodell. Vor allem nicht in Zeiten steigender Energiepreise. Ich muss gestehen, dass ich selbst beim Einkochen bisher nur in die süße Richtung unterwegs war, also Marmelade, Kompott und Mus. Auf den Geschmack, dass das auch mit deftigen Speisen und sogar Brot und Kuchen gut geht, hat mich erst Andreas mit seinen Kostproben gebracht. Deswegen freue ich mich ganz besonders, dass ich euch heute hier seine Tipps und Anregungen zum Thema Einkochen präsentieren darf. Die Tage erreichte mich nämlich sein Beitrag zum „Winter in der Hexenküche“. Er schreibt:

Hallo Mirjam,

bevor der Winter wieder vorbei ist, möchte ich doch noch einen Beitrag zum Winter in der Hexenküche bringen und ein wenig übers Einkochen erzählen. Das hört sich erst mal nach einem Beitrag zum Sommer oder Herbst im Hexengarten an, aber eigentlich ist das ganze Jahr Einkochzeit.

Viele Grüße
Andreas

Viele von Euch, die hier mitlesen kochen wahrscheinlich schon viel länger ein, als ich. Aber ich hoffe, dass ich Euch trotzdem ein paar neue Tipps und Ideen geben kann. Deswegen möchte ich auch nicht auf die Grundlagen eingehen, sondern empfehle hier das Weck Einkochbuch. Das Buch wirkt zwar heutzutage etwas altmodisch und belehrend (oder netter ausgedrückt sehr retro – ein Großteil der Texte der aktuellen Version kommt vermutlich aus den 80ern), erklärt aber sehr gut und verständlich alles, was man zum Thema „klassisches Einkochen“ mit Gläsern mit Glasdeckel und Gummiring sowie Einkochtopf wissen muss. (Anmerkung der Redaktion: Der Autor hat alle dargestellten Produkte selbst für gutes Geld gekauft. Die Firma Weck kennt aller Wahrscheinlichkeit nach weder meinen Blog noch seinen Beitrag hier…)

Aus meiner Kindheit kannte ich vor allem von meiner Mutter und Tante eingekochtes Obst und Essiggurken. Schon länger hatte ich vor, selbst Essiggurken einzukochen, da die gekauften – auch die teuren – einfach nicht an die Qualität herankommen, die ich von früher gewohnt war. Lange hatte mir aber ein Anstoß gefehlt, um mit dem Einkochen anzufangen. Der kam schließlich vor drei Jahren in Form einer überreichen Quittenernte bei meiner Nachbarin. Ich bekam so viele Quitten geschenkt, dass ich sie unmöglich alle verkochen und verbacken konnte. Schließlich fielen mir die alten Einliter Einkochgläser ein, die ich von meiner Tante geerbt hatte. Bei meiner ersten Einkochaktion habe ich dann nicht nur viel Respekt für die Arbeit meiner Tante und Mutter gewonnen, sondern auch festgestellt, dass es Spaß macht, Vorräte selbst haltbar zu machen. Außerdem war ich schon ein wenig stolz auf die vielen Gläser mit Quitten. 😉 Mein Interesse war geweckt (kein Wortspiel beabsichtigt) und schnell stellte ich fest, dass man nicht nur Obst und Gemüse einkochen kann. Es ist auch recht einfach seine eigenen Fertiggerichte herzustellen und sogar Kuchen und Brot kann man haltbar machen.

Ich koche gerne, wenn ich die Zeit und Muße dazu habe. Unter der Woche siegt aber meist die Faulheit und ich bevorzuge Gerichte, die man möglichst schnell auf den Tisch bekommt. Auch hier geht es mir wie bei den Essiggurken: Gekaufte Fertiggerichte sind OK, kommen aber einfach nicht an selbst gekochtes heran. Inzwischen koche ich deswegen neben Obst, Gemüse und Säften vor allem Suppen, Soßen und auch z.B. Gulasch oder Rouladen ein. Nur meine Essiggurken sind noch nicht so gelungen. Zwar sind sie so knackig, wie ich sie haben wollte, aber leider nicht so würzig. Hier habe ich mir vorgenommen, nächstes Mal Atessas Rezepte auszuprobieren.

Gesammelte Werke

Auch für Feste können eingekochte Gerichte sehr praktisch sein, gerade wenn man als Einpersonenhaushalt viele Gäste bewirten will. Man kocht das Hauptgericht einfach ein paar Tage früher und hat dann mehr Zeit um z.B. noch einen Kuchen zu backen. Und wenn ein Fest verschoben werden muss,was zur Zeit ja immer passieren kann, feiert man einfach ein paar Wochen oder Monate später. Das Essen wird nicht schlecht und man muss auch nicht zwei Wochen dasselbe essen, weil die Gäste nicht kommen konnten.

Im Wesentlichen kann man die Gerichte kochen oder Backen wie immer, bevor man sie einkocht. Einige Dinge sind jedoch ein wenig anders:

  • Soßen dürfen vor dem Einkochen nicht mit Mehl o.ä. gebunden werden, da sie sonst sauer werden würden.
  • Auch einige sehr stärkehaltige Gemüse wie z.B. Bohnen oder Mais sollte man vermeiden (auch wenn ich hier schon gegenteilige Meinungen gelesen habe).
  • Milch und Milchprodukte sollten nicht verwendet werden (wie es da z.B. mit Mandel- oder Sojamilch als Alternative aussieht, kann ich leider nicht sagen, wäre aber dankbar für Erfahrungsberichte).
  • Nudeln und Reis sollte man auch nicht mit einkochen.
  • Man sollte die Gläser nur bis zwei Zentimeter unter den Rand füllen, damit beim Einkochen der Inhalt nicht zwischen Rand und Dichtgummi gedrückt wird, da das Glas dann nicht dicht schließen kann.
  • Bei Pastasoßen reicht ein Viertelliterglas für eine Person und ein Halbliterglas für drei Personen (wegen der 2 cm Abstand zum Rand fasst Das Halbliterglas effektiv mehr als doppelt soviel).
  • Bei sonstigen Gerichten rechne ich mit einem halben Liter pro Person.
  • Gebäck kann man in den eingefetteten und mit Mehl oder Weckmehl (Semmelbröseln) bestreuten Gläsern backen und dann einkochen. Die Gläser sollten nur halb mit Teig gefüllt werden, da der Teig ja noch aufgeht.
  • Schwarz- oder Weißbrot, das eine Kruste haben sollte, kann man zwar einkochen, aber es schmeckt nicht besonders gut, da die Kruste weich wird. Vollkornbrot eignet sich sehr gut zum Einkochen.

Einige Tipps, die ich gerne am Anfang gewusst hätte:

  • Die Gummiringe, mit denen die Gläser verschlossen werden, sind wiederverwendbar. Man kann sie einfach spülen und direkt bevor man sie wieder einsetzt kurz in Essigwasser kochen.
  • gerade bei stark kalkhaltigem Leitungswasser hilft es, einen Schuss Essig in den Einkochtopf zu geben, damit die Gläser keine Kalkflecken bekommen
  • Klebeetiketten bekommt man problemlos ab, wenn man die Gläser einige Zeit einweicht. Zumindest die normalen Klebeetiketten – die furchtbaren Etiketten auf gekauften Glaskonserven beeindruckt das meist gar nicht.

Falls Ihr Lust bekommen habt, selbst Fertiggerichte einzukochen, habe ich noch ein Rezept für Euch. Ein Versuch, die Kartoffelsuppe meiner Tante nachzukochen – kommt dem Original zumindest recht nahe.

Kartoffelsuppe

750 Gramm Kartoffeln
1 Lauchstange
3 Karotten
1 Petersilienwurzel oder Pastinake
1 Knoblauchzehe
2 Zwiebeln
1 Lorbeerblatt
3 Scheiben getrocknete Pilze
2 Thymianzweige
2 Majoranzweige
1 Rosmarinzweig
etwas Petersilie
2 Liter Wasser (alternativ Gemüsebrühe)
1 – 2 EL Tomatenmark
etwas Öl
etwas Butter
Salz und Pfeffer

Das Gemüse schälen und in Stücke schneiden. Zwiebeln, Knoblauch, Petersilienwurzel (Pastinake), Lauch und Karotten in Butter mit einem Schuss Öl andünsten. Die restlichen Zutaten zugeben und ca. 1 Stunde köcheln lassen. Lorbeerblatt und Kräuterzweige entfernen, pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

In Gläser füllen, verschließen und 90 Minuten bei 100° C einkochen.

Mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen! Ganz herzlichen Dank, lieber Andreas, für deinen schönen Beitrag! Ich werde ihn auf jeden Fall als Ansporn nehmen, mich erstmal vorsichtig in die saure Richtung zu wagen. Ich hatte leider niemanden in der Familie, der fleißig eingekocht hat (außer Marmelade und Zwetschgenmus), aber erinnere mich noch gut an die selbstgemachten Essiggurken von der Oma meiner besten Grundschulfreundin. Die habe ich geliebt, vor allem auch im Kartoffelgemüse, und musste mir daheim vorwerfen lassen, dass ich zu Hause am Kartoffelgemüse herummäkle und es auswärts aber esse. Für mich war der Grund ganz offensichtlich: die sauren Gurken von der Oma haben einfach viel besser geschmeckt als die gekauften daheim. Und an Silberzwiebeln muss ich mich auch mal versuchen. Die mochte ich schon immer gerne.

Und wie sieht es bei euch aus? Seid ihr erfahrene Einkocher und habt vielleicht sogar eine ganze Kammer voller Gläser? Oder wollt vielleicht das ein oder andere Lieblingsrezept verraten? Ich freue mich auf eure Kommentare 🙂

Winter im Hexengarten: Gegen der Winter-Blues

Am Sonntag hat tatsächlich mal die Sonne kurz rausgeschaut und ich habe im Vorgarten und in einem Park die ersten Winterlinge entdeckt. Alle schön mit den Köpfchen Richtung Sonne. Mein erster Gedanke war: „Ihr macht alles richtig!“ So habe ich auch ein bisschen Sonne getankt und mich abends sehr gefreut, als mich dazu noch genau der passende Beitrag von Bernd erreichte. Den will ich auch gleich hier mit euch teilen.

Gegen den Winter-Blues

Seit was weiß ich wie vielen Tagen hängt der Himmel gefühlt in der Krone des Apfelbaums. Ein Winter, der temperaturmäßig immer noch keiner ist und mit grauer Langeweile die Laune verhagelt.

Aber gegen den Blues hilft ein, na klar, ein Gang in den Garten. Phönixgleich regt er sich schon jetzt zu neuem Leben, noch im Kleinen, aber deutlich. Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Goldmohn lugen aus der Erde, ein Versprechen kräftiger Farben. Schneeglöckchen, Winterlinge, Nieswurz, Rosmarin und die ersten Primeln und Schleifenblumen knospen oder blühen bereits. Der Schnittlauch zeigt zarte Halme, und der Lorbeer, der im vergangenen Frühjahr recht mickrig aussah, hat seitdem nicht aufgehört zu treiben.  

Mit dem frühen Sprießen steigt in mir die Vorfreude: Was wird das neue Gartenjahr bringen? Im vergangenen Herbst habe ich „Ausreißer“ von Frauenmantel und Walderdbeeren aus dem Beet entfernt und unters Gehölz gepflanzt. Dort wollte ich schon längst Bodendecker angelegt haben – und warum dazu nicht verwenden, was einem der Garten selbst anbietet. Mal schauen, ob die Umzugsaktion erfolgreich war. Aktuell dominieren die Winterlinge diese Stelle.

Nahebei, sozusagen im hintersten Winkel des Gartens unter einem Flieder, haben sich seit einiger Zeit in einem Haufen Strauchabschnitt, Blättern, Grassoden und alter Blumenerde aus Töpfen vermengt. Auf diesem „Hochbeet“ habe ich im vergangenen Jahr Samen abgeblühter Akelei sowie Ableger von Wirbeldost und – na, was wohl? – Walderdbeeren ausgebracht. Die ersten Triebe nun lassen mich hoffen… Wir haben noch ein, zwei Stellen im Garten, die sich ebenfalls auf eine solche Weise aufpeppen ließen. Experimentieren macht einfach Spaß!   

Liebe Grüße in die Runde – auch von Iris,
Bernd 

Vielen Dank, lieber Bernd, für diesen poetischen Blick in den Garten! Das löst bei mir schon Vorfreude auf den „Sommer im Hexengarten“ aus 🙂 Die Schneeglöckchen spitzen bei uns auch schon raus und ich staune immer wieder darüber, wie hart so kleine Blümchen im nehmen sind. Gestern Sonnenschein und heute werden sie von Wind und Schneeregen gebeutelt. Daran können wir uns wirklich ein Beispiel nehmen und uns freuen, solche Tage in unseren gemütlichen, warmen Vier-Wänden verbringen zu dürfen. Mal sehen, wie viel Winter dieser Winter noch für uns bereit hält. Wie auch immer er sich uns noch zeigen mag, wie Bernd so schön feststellt: ein kleiner Gang ins Grüne hilft immer.

Winter in der Hexenküche: Indianer!

Nein, noch ist nicht Fasching, aber ein was Nettes zum Schmunzeln kann ich euch heute trotzdem bieten. Die Tage erreichte mich ein Beitrag von Doris mit eben jenem Titel:

Indianer!

Dem Elch scheint nicht ganz wohl zu sein bei dem, was sich da in der Kastanienkrone über ihm tut. Er schaut doch recht verdattert aus dem Moos. Was ist denn da nur los? Nanu … ist die Kastanie etwa auf dem Kriegspfad?

Oder sie einfach nur nahtlos von der Weihnachtszeit in den Fasching übergegangen?

Wer weiß schon, was Bäume so denken, aber vielleicht brauchen sie auch ab und zu einfach was zum Kichern. In diesen verrückten Zeiten ist das ja nicht verkehrt. Ich muss jedenfalls immer lachen, wenn ich zur Haustür rausgehe und den Federschmuck an meinem Topfbaum sehe. Die klebrige Knospe hat eine vorbeifliegende Feder eingefangen und macht sich damit schön. Mein Garten bringt mich immer wieder zum Staunen. Und manchmal eben auch zum Lachen.

Die Kastanie auf Kriegspfad 🙂 Was für eine nette Gartengeschichte, liebe Doris! Vielen Dank, dass du uns teilhaben lässt. Ein bisschen was zum Lachen schadet momentan wirklich nicht. Und ein bisschen die Fantasie spielen zu lassen, tut einfach gut. Schade, dass wir Erwachsenen uns das oft zu selten gönnen. Dabei gibt es eigentlich auf jeden Spaziergang, Dinge zu entdecken, die uns zum Staunen, Nachdenken, Freuen oder eben auch Lachen bringen können – auch im dieser nicht so gemütliche Zeit irgendwo zwischen Weihnachten und Fasching.