Winter im Hexengarten: Instant-Öko-Lichterzauber

Da beschwere ich mich am Samstagvormittag noch darüber, wie unwinterlich mir zu Mute ist und schon am Nachmittag fällt Schnee, der sogar liegen bleibt. Das war bei uns, soweit ich zurückdenken kann, vor Weihnachten schon immer eine Seltenheit. Naja, was soll ich sagen: Jetzt ist so richtig Winter – die Landschaft weiß überstäubt und die Luft frostig. Da wirkt die Weihnachtsdeko gleich nicht mehr ganz so deplatziert. Weil mein Kleiner alles liebt, was leuchtet, gibt es schon eine LED-Lichterkette auf der Terrasse und ich habe das eisige Wetter gleich wieder für etwas genutzt, das ich liebe: Eislichter zu gießen.

Es ist nichts Neues, wurde sicher schon tausende von Malen als Anleitung im Netz veröffentlicht und ihr kennt sie bestimmt. Aber ich mag sie einfach so gerne, dass ich es noch einmal mit euch teilen will. Außerdem sind sie so schnell und einfach gemacht, hinterlassen keinen Müll und haben wohl im breiten Spektrum der Winterdeko einen der geringsten ökologischen Fußabdrücke, wenn man eine entsprechende Kerze reinstellt. Und Upcycling ist es in gewisser Weise auch, denn ich verwende dafür gerne leere Joghurtbecher. Alles, was man braucht, sind:

zwei verschieden große Becher (ohne Löcher im Boden)
Steine oder andere Gewichte
Wasser
Minusgrade

Die beiden Becher stellt man ineinander und beschwert den inneren mit Steinen. Dann füllt man den Zwischenraum, den die beiden Becher bilden mit Wasser. Das geht mit einer kleinen Gießkanne ganz bequem. Nun darf Väterchen Frost seine Arbeit verrichten und das Wasser in durchscheinenden Kristall verwandeln. Je nach Temperatur reichen ein paar Stunden und man kann sich am Abend schon über den Lichterzauber freuen. Die nächste Stufe an Winterlichkeit wären Schneelichter. Dafür reicht die weiße Pracht im Moment noch nicht. Aber wer weiß, was der Winter noch für uns bereit hält 🙂

Eislichter bringen nicht nur Kinderaugen zum Strahlen

Winter in Hexenküche und Hexengarten

Ja ist denn jetzt Winter oder was? 😉

Kaum zu glauben, wie die Zeit verflogen ist. Morgen ist schon der 3. Advent, auch wenn es noch zwei Wochen hin ist bis Weihnachten. Unweihnachtlicher und unwinterlicher habe ich mich wohl selten an einem dritten Adventswochenende gefühlt. Bis gestern hing die Lichterkette auf der Terrasse in einer komplett grün belaubten Kiwi. Jetzt war es in der Nacht wohl doch so kalt, dass sie ihre Blätter einfach in grünem Zustand abgeworfen hat. Auf unserem Kirchhof wächst ein wunderschöner, großer Rosmarinbusch. Der steht momentan in voller Blüte, selbst meine Tomaten und Himbeeren im Garten haben versucht eine zweite Ernte hinzulegen und noch einige späte Novemberblüten geöffnet. Wie geht es euch? Wohnt ihr vielleicht in einer kühleren Gegend und habt schon Schnee und Eis?

Auf jeden Fall möchte ich auch diesen Winter gerne die Tradition der Winterzeit in Hexenküche und Hexengarten weiterführen und euch einladen mitzumachen. Angefangen hatte das ganze vor neun Jahren (unglaublich!) als gemeinsames Blog-Event mit meiner Blog-Freundin Maren. Wie so viele andere hat sie inzwischen das Bloggen aufgehört und außer der treuen Atessa war in den letzten Jahren kaum jemand anderes mit eigenem Blog hier bei den Blog-Events dabei, dafür aber umso mehr fleißige Helferlein, die keinen Blog (mehr) haben. Diese Zusammenarbeit und der Austausch ist mir inzwischen wirklich lieb und teuer geworden. Da dieses Jahr für mich mit Kind alles so ganz anders ist als sonst, möchte ich auch unser Winter-Event etwas anpassen. Wie läuft es also?

Mitmachen: Wie und wer?
Wer Lust hat, einen Beitrag zu schreiben rund um winterliche Themen in der Hexenküche oder dem Hexengarten, gerne einfach melden. Wer einen eigenen Blog hat, kann es einfach bei sich veröffentlichen und auf diesen Beitrag hier verlinken, dann bekomme ich es über die Ping-Backs ja automatisch mit. Das Foto-Logo oben dürfte ihr dafür natürlich gerne verwenden. Wer keine eigene Seite hat, darf mir seinen Beitrag gerne schicken, damit ich ihn hier auf der Seite als Gastbeitrag einstellen kann. Aber bitte nicht ungeduldig sein, wenn ich mal nicht sofort antworte. Meine Zeit am PC ist momentan familienbedingt etwas limitiert.


Ein festes Zeitlimit setze ich uns diesmal nicht, denn wer weiß, ob der Winter nicht einfach viel später kommt? Mein winterlichstes Foto aus der letzten Saison stammt vom 1. April – ein zugefrorener Teich im Schnee. Naja, vielleicht bekommen wir diesmal vorher etwas Winter und, wenn nicht, dann spricht ja nichts dagegen, dass wir uns hier gemeinsam etwas auf die Winterszeit einstimmen, oder? Ich freue mich schon darauf, von euch zu lesen!

Sommer im Hexengarten: Überraschungen

Inzwischen hat sich das Jahreszeitenrad schon deutlich Richtung Herbst bewegt. Und woran erkennt man, dass jetzt wirklich Herbst ist? Ganz einfach: die Woche wurde ich zum erst Mal wieder von einem Laubbläser geweckt. Dann muss jetzt wohl Herbst sein, oder? 😉

Zum Abschluss des Sommers hat mich noch ein schöner Beitrag von Andreas erreicht, in dem er uns von seinen grünenden und blühenden Überraschungen des Sommers berichtet:

Hallo Mirjam,
 
der Sommer neigt sich schon wieder dem Ende zu und ich wollte doch schon längst etwas geschrieben haben… Gefühlt hat der Herbst bereits begonnen und endlich regnet es auch. Dieses Jahr lief aus Zeitmangel (mal wieder) vieles auf dem Balkon und im Hof nicht so, wie geplant. Dafür hatte die Natur einige Überraschungen für mich parat.
 
Zwei Süßkartoffeln, aus denen ich eigentlich noch etwas kochen wollte, haben ausgetrieben. Aus Neugierde habe ich sie in einen Topf auf dem Balkon gepflanzt, in dem bisher nur ein wild aufgegangener Muskatellersalbei wuchs. Wie sich herausgestellt hat, sind Süßkartoffeln Kletterpflanzen mit schönen herzförmigen Blättern. Als sie anfingen, die Tomaten nebenan zu kapern, habe ich ihnen schließlich eine eigene Tomatenstange gegönnt und inzwischen sind sie an der Dachrinne angekommen und suchen sich einen Weg Richtung Dach. Damit könnte ich nächstes Jahr vielleicht das Balkongeländer begrünen.


Einige Töpfe auf dem Balkon blieben dieses Jahr leer – zumindest habe ich nichts hineingepflanzt. Das Kanadische Berufkraut, die Bergweideröschen, meine „Halbwilden“ Möhren und gelegentlich ein Muskatellersalbei kamen aber auch von alleine, um den Balkon zu begrünen. Auch wenn das Berufkraut nicht besonders eindrucksvoll aussieht, mag ich es trotzdem mit seinen hunderten winziger Blüten. Das Bergweideröschen hat da schon deutlich besser sichtbare, aber immer noch sehr kleine rosa Blüten. Inzwischen ist es größtenteils abgeblüht und die Blütenstengel sind aufgeklappt, um den Samen fürs nächste Jahr freizugeben.

Auch den Topf, in dem ich Deine Alantsamen ausgesät hatte, haben die andern Wildkräuter komplett überwuchert, vom Alant war keine Spur zu sehen. Vor einiger Zeit sind dann aber große Blätter in leuchtendem Hellgrün aufgetaucht, die meine Pflanzen App mit 70% Wahrscheinlichkeit als Beinwell identifiziert hat. Ich wüsste aber nicht, wo der Beinwell herkommen sollte (und Wahrscheinlichkeiten unter 90% sind bei der Pflanzen App ohnehin mit Vorsicht zu genießen) und sie sehen schon verdächtig nach Alantblättern aus. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr, wenn der Alant blüht.

Höchstwahrscheinlich kein Beinwell

Mein selbstgebasteltes Bienenhotel wurde bisher schnöde ignoriert, was aber wohl daran liegt, dass ich es viel zu spät aufgehängt habe. Auch hier kann ich mich aufs nächste Jahr freuen. Dafür blüht mein Oregano seit fast zwei Monaten und zieht Schwärme von winzigen Wildbienen an. Vielleicht kann die jemand für mich identifizieren. Leider sind die Bilder etwas unscharf, da die Bienen wirklich klein sind und der Wind das Fotografieren nicht gerade leichter gemacht hat. Eine Biene hat das Bienenhotel inzwischen doch angenommen und in einem der kleinsten Röhrchen genistet, wahrscheinlich eine dieser Minibienen.

Von meinem Heinz Tomatenstock (eine Sorte, die zur Ketchupproduktion verwendet wird, mittelgroß, dattelförmig und mit wenigen Samen), den ich letztes Jahr geschenkt bekam habe ich Samen gewonnen und ausgesät. Auch wenn ich bei einer industriell verwendeten Sorte ziemlich sicher war, dass es sich um F1 Hybriden handelt und irgendetwas herauskommt, scheint diese Sorte samenfest zu sein. Die Früchte der neuen Stöcke sehen zumindest genauso aus, wie die Früchte des letztjährigen Stocks.
Auch von einer gelb/orange getigerten Paprika aus dem Supermarkt hatte ich Samen gewonnen, hier steht die Überraschung noch aus, da die beiden Stöcke erst vor kurzem geblüht haben. Ich hoffe, es reicht noch für Früchte.
 
In einem Blumentopf im Hof ging etwas auf, was ich wegen der Blattform zuerst für eine Fuchsie hielt und weiterwachsen lies. Als die Pflanze größer wurde, war es ziemlich eindeutig, dass es keine Fuchsie war. Meine Pflanzen App hat sie mit 77% Wahrscheinlichkeit als schwarzen Nachtschatten analysiert, ich denke aber eher, dass es eine Wonderberry ist, die von der abstammt, die Du mir letztes Jahr geschenkt hast. So sehr mag ich Überraschungen allerdings auch nicht, dass ich die Früchte probieren würde. 😉

Ganz sicher keine Fuchsie

In einer schmalen Spalte zwischen dem Pflaster und dem Haus meines Bruders erschien eines Tages eine kleine Petunie. Sie war zwar nur ungefähr 10 cm Groß, hat uns aber den Sommer über immer wieder mit schönen Blüten erfreut.

Auch die Fuchsien, die ich letztes Jahr umgetopft hatte, haben es mir dieses Jahr gedankt und den ganzen Sommer über prächtig geblüht. Bei einer der Fuchsien erschienen aber plötzlich fremde Blätter. Hier hatte es sich eine Clematis bequem gemacht und begann, die Fuchsie zu überwuchern. Wahrscheinlich stammt sie von einer großen alten Clematis ab, die auf der Terrasse meines Bruders wuchs, wo die Fuchsie letztes Jahr stand und die dieses Jahr nicht mehr aus dem Winterschlaf erwacht ist. Heute habe ich die beiden Pflanzen schließlich getrennt, der Fuchsie einen größeren Topf verpasst und die Clematis vorerst mit einem provisorischen Klettergerüst alleine in den alten Topf gepflanzt, bis ich mir überlegt habe, wo sie in Zukunft wachsen soll. Dort, wo die alte Clematis wuchs, wächst inzwischen ein ebenfalls wild aufgegangener Holunder.

Zwei der Fuchsien, inzwischen ohne Clematis

Zu guter Letzt hatte mein Bruder noch einige Datura (Engelstrompeten) Zweige von seinen Pflanzen übrig, als er sie im Frühjahr zurückgeschnitten hatte. Die fünf größten haben wir in einen größeren Blumentopf gesteckt und ich habe sie immer gut feucht gehalten. Laut meinem Bruder haben die Zweige normalerweise ungefähr 50% Chance, dass sie anwachsen. Diesmal hatten wir 100% Erfolgsquote (auch wenn es bei einem Zweig fast nicht geklappt hätte)! Zwei der Zweige haben inzwischen Blüten getrieben und ich darf mich überraschen lassen, ob sie rot oder gelb werden.
 
So langsam geht das Gartenjahr aber dem Ende zu. Gestern habe ich im Anbau Platz geschaffen, damit ich die Topfpflanzen demnächst frostfrei unterbringen kann. Aber das nächste Jahr hat sicher wieder viele Überraschungen parat.
 
Viele Grüße
Andreas

Die grünen Überraschungen gehen ganz bestimmt nicht aus. Ein ganz herzliches Dankeschön, lieber Andreas, dass du uns an deinen Gartenwundern teilhaben lässt. Es ist so schön zu sehen, was sich da alles zeigt, wenn nicht jeder Spross, der ungeplant keimt, gleich ausgerupft wird, und auch Gemüse, das für den Suppentopf gedacht war, seine Schönheit zeigen darf 🙂

Sommer im Hexengarten: Gartenexperimente

Davon, dass es mit einem Garten nie langweilig wird und das Gärtnern nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit hält, hatten wir es in Claudias letztem Beitrag schon. Von Experiementierfreude und Erfindergeist zeugt auch, was Doris mir geschickt hat. Die beiden Ideen, die sie vorstellt, werde ich mir auf jeden Fall auf die To-try-Liste setzen. Aber ich will nix spoilern, sondern schaut selbst, was sie tolles gebastelt hat 🙂

Gartenexperimente 2022

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit für eine Bilanz, wie meine diesjährigen Gartenexperimente zu den Themen „Schneckenschreck und Bewässerungshilfen“ ausgegangen sind.

Die Dame, die da so resolut unter den Buschbohnen raus schaut ist Luise, genauer gesagt Luise Händlmaier. Hoffentlich bezichtigt mich niemand der Majestätsbeleidigung, wenn ich Frau Händlmaier mit einem eindeutig vegetarischen Arbeitsauftrag zeige, denn im kollektiven bayerischen Gedächtnis ist sie untrennbar verknüpft mit Weißwurst, süßer Senf, frische Brezen, Weißbier (und all das bis kurz vorm Mittagsläuten). Ihr Konterfei ziert hier eine hausgemachte Schneckenabwehr, besser bekannt als Schneckenkragen. Hoffentlich mag sie die Idee, dass ihre Senfeimerchen dank smartem Upcycling ein zweites Leben im Grünen bekommen anstatt löffelrein auf irgendeiner Müllkippe oder gar im Meer zu landen.

Solche DIY-Schneckenkrägen hatte ich im Internet gesehen und zum Glück stapelten sich schon Joghurt- und Senfeimerchen sowie einige Plätzchendosen im Küchenregal (weil: kann man vielleicht noch mal brauchen!). Der Clou ist der verdickte Rand oben, auf dem der Deckel sitzt. Der soll es den Schnecken zumindest erschweren, an die Pflanzen ranzukommen. Als doppelten Boden investierte ich noch in ein selbstklebendes Kupferband, nachdem Kupfer auf Schnecken wirken soll wie ein elektrischer Weidezaun aufs Rindvieh. Das DIY geht ganz flott: Boden aus dem Eimerchen schneiden, den Henkel abmontieren, Kupferband drumrum, das wars. Tomatenpflanzen und Buschbohnen waren die ersten Probanden im Feldversuch. Die Kragenhülsen bilden eine gute Stütze für noch kleine Pflanzen und sind vor allem eine prima Gießhilfe, denn mit dem Kragen gießt man immer schön direkt in den Wurzelbereich. Im weiteren Verlauf habe ich Zucchini, Kürbis und Gurken mit solchen Schneckenkrägen in den Hochbeeten ausgepflanzt, außerdem Kohlrabi, Dahlien und aktuell ein paar Zuckerhutpflänzchen.

Bringt es das denn nun auch? Nun, es war ein extrem trockenes Gartenjahr, aber trotzdem hatte ich in den spärlichen Regenzeiten ziemlich viele Nacktschnecken in meinem (Hoch-) Beeten. Die lauern irgendwo im Kühlen, bis es sich wieder leichter übers Grün rutscht. Mag sein, dass die fertig gekauften Schneckenkrägen mit dem größeren Überhang effektiver sind, weil die Kriecher noch mehr Fähigkeiten im Bouldern beweisen müssen, bis sie den Kragen entern können. Trotzdem: Jede Schnecke, die angesichts eines Hindernisses entnervt aufgibt, ist eine Gefahr weniger. Klar, man muss das Ganze im Blick behalten und vor allem Blattbrücken rigoros entfernen, aber komplett ohne diesen Schutz hätten meine Pflanzen mit Sicherheit mehr gelitten. Die Gießhilfe ist auch nicht zu verachten und spart dazu noch Wasser.

Womit wir beim nächsten Experiment wären: La Olla, eine feurige Spanierin, die einem kühlen Drink nicht abgeneigt ist, den sie aber (sparsam dosiert) mit ihrer durstigen Umgebung teilt.

Die Bewässerungsmethode mit den Ton-Ollas (“olla” ist das spanische Wort für “Topf”) ist in unserem Dürresommer richtig in Mode gekommen, und auch dafür gibt es viele DIY-Ideen im Internet. Ich habe mich für eine einfache Variante entschieden mit nur einem Topf anstatt zweien, die zu einem Kegel zusammengeklebt werden. Dazu habe ich unglasierte Standard-Blumentöpfe aus Ton mit einem zugeschnittenen Weinkorken und Kerzenwachs nach unten hin abgedichtet und sie bis zum Rand im Tomatenbeet versenkt. Wasser rein, Unterteller als Deckel drauf, fertig. Auf einer Breite von 1,50 m verteilen sich aktuell 3 solcher Wasserspeicher.

Der Wasservorrat schwindet erstaunlich langsam: So ein Topf mit knapp 15 cm Durchmesser hält etwa 2 Wochen aus. Anfangs habe ich meiner eigenen Courage nicht getraut und die Tomaten und Buschbohnen noch alle 2 – 3 Tage zusätzlich gegossen. Das mache ich jetzt kaum noch, sondern fast nur noch, wenn ich Flüssigdünger geben will. Bei den Tomatenpflanzen hat diese Bewässerungsmethode auf jeden Fall mit zusätzlichen Maßnahmen wie Schattierung bei extrem großer Hitze recht gut funktioniert. Ich war überrascht, das muss ich zugeben. Nächstes Jahr möchte ich solche Ollas im Hochbeet und in Blumenkästen auf dem Balkon ausprobieren, die auch Kandidaten für einen hohen Wasserbedarf sind.

Ich bin mit dem Ergebnis meiner Experimente ganz zufrieden. Prädikat: „Ausbaufähig“.

Ganz herzlichen Dank, liebe Doris, für diese schönen und ehrlichen Erfahrungsbericht! Ich würde deinen beiden Experimenten vor allem das Prädikat geben: „Unbedingt ausprobieren“. Vielleicht hätte mit den Selbstbauschneckenkragen wenigstens eines meiner armen Buschbasilikum-Pflänzchen den Sommer überlebt, denn die Lage bei mir im Garten scheint ganz ähnlich: trotz Trockenheit viele kleine Nacktschnecken. Mit Schneckenkorn mag ich nicht hantieren, auch weil gerade die kleinen Schneckchen das Lieblingsessen der Glühwürmchenlarven sind und die Glühwürmchen will ich garantiert nicht aus dem Garten vertreiben. Aber das Basilikum-Massaker nehme ich ihnen schon ziemlich übel. Und die Olla hätte ich dieses Jahr vor allem auch im Tomatenbeet gut gebrauchen können. Da gibt es Dank der Trockenheit statt Cocktailtomaten heuer eher Zwergentomaten. Das merke ich mir für’s nächste Jahr auf jeden Fall vor. Ich bin ganz begeistert! Habt ihr auch so tolle Experimente im Garten gestartet? Oder noch andere Tricks, wie man Trockenheit und Schnecken austricksen kann?

Sommer im Hexengarten: Torffreie Topfgärten

Jedes Pflänzchen hat sein Töpfchen und auch seine passende Erde

Wie versprochen kommt eine noch ein ganz simples Rezept aus und für den Hexengarten. Dieses Jahr ist für mich schon die 3. Saison mit einem eigenen Garten, allerdings sieht man der Terrasse an, was ich davor zehn Jahre lang war: eine Topfgärtnerin auf dem Balkon. Und irgendwie bin ich immer noch eine Topfgärtnerin, jetzt nur eben auf der Terrasse. Klar, ein kleines Tomatenbeet gibt es inzwischen, ein Rahmenbeet voller Knoblauch und Beerensträucher in den Pflanzsteinen, aber der Großteil meiner Kräuter wohnt in Töpfen und Kästen -sicher vor Schnecken, Rehen und anderen Fraßfeinden. Denn wir wohnen einfach sehr naturnah und ebenso naturnah sieht auch der Großteil unseres Hanggartens aus. Belohnt wird das mit Bewohnern wie Glühwürmchen und wilden Orchideen. Dafür haben es manche Kräuter dem schwer. Vom angeblich Schnecken-resistenten griechischen Buschbasilikum war im „Freiland“ nach zwei Nächten kein einziges Pflänzchen mehr übrig, Agastachen und Wildem Bergamot ging es nicht viel besser, nur Minze und Melisse kommen gut von selbst. Dafür tummelt sich auf der Terrasse eine bunte Vielfalt an Kräutern. So richtig gut und nachhaltig gedeihen die mir im Topf aber auch erst, seit ich die richtige Erde dafür nehme. Früher habe ich dafür ganz unbedarft normale „Blumenerde“ genommen. Allerdings ist die gerade für die meisten mediterranen Kräuter viel zu nährstoffreich. Einen Sommer halten sie es vielleicht aus, aber über den Winter kamen sie mir trotz Schutz eher selten. Bis mir aufgegangen ist, dass ich einfach die falsche Erde nehme. Da es mir sehr am Herzen liegt, möglichst ohne Torf zu gärtnern, habe ich angefangen, meine Kräuterde selbst zu mischen.

Mein „Hausrezept“ für Kräutererde ist inzwischen ziemlich simpel und hat sich gut bewährt. Lavendel, Rosmarin, Oregano, Bergtee, Thymian & Co fühlen sich darin sichtlich wohl. Selbst die etwas kälteempfindlichere Cistrose habe ich damit über den Winter gebracht. Ich mische die Erde wie folgt aus:

1 Teil Kompost + 1 Teil Kokoserde + 1 Teil Sand

Die Teile beziehen sich auf das Volumen, also z.B. je eine Schaufel Kompost, Kokoserde und Sand. Wer keinen eigenen Kompost hat, bei mir hat sich der vom örtlichen Kompostwerk bewährt und als Sand tut es der günstige für den Sandkasten aus dem Baumarkt. Aber vorsicht: auch kleine Sandsäcke wiegen genug, dass man sich ordentlich daran verheben kann.

Mit je einem Sack der Zutaten kann ich einige Töpfe füllen und es kommt deutlich günstiger als die gute, aber teure torffreie Spezialerde zu kaufen. Ein netter Nebeneffekt ist, dass ich den Kompost auch zum Recycling von gebrauchter Blumenerde nehmen kann. Mit ein bisschen Kompost angereichert bepflanze ich meine großen Kübel so mehrere Jahre ohne kompletten Erdwechsel. Das funktioniert auch ganz gut. Habt ihr auch so eure Tricks und Rezepte für den Topfgarten? Ich freue mich immer über Anregungen zum Experimentieren 🙂

Sommer im Hexengarten: Verfolgt 2

Einen Garten zu haben, ist immer auch ein Stück Abenteuer. Neulich hat uns Doris schon berichtet, dass sie von einer Blume verfolgt wird, heute erzählt uns die liebe Claudia ihre „Verfolgungsgeschichte“. Zum Glück hat sie aber gleich ein simples Mittel gegen ihren etwas weniger angenehmen Verfolger parat. Lest selbst.

Verfolgt

Ich werde auch gerade verfolgt.

Vor ein paar Wochen habe ich über die Tomaten Blütenendfäule gelesen. Dachte hoffentlich kommt diese Seuche nicht zu mir. Seit 38 Jahren habe ich einen eigenen Garten und ziehe jedes Jahr meine Tomaten. Hatte noch nie zuvor von dieser Krankheit gehört. Vor kurzem erzählt mir mein Schwager, dass seine Tomaten alle krank sind – alle sind vorne an der Tomate braun. Da konnte ich natürlich mit meinem Wissen glänzen und habe ihm erklärt: Calciumtabletten helfen. 2 Tage später ruft meine Tochter an: „Schau dir meine schönen Tomatenpflanzen an“ – und wieder Blütenendfäule, genau das gleiche bei verschiedenen Nachbarn und meiner Freundin und seit gestern hat eine Tomate im Topf bei mir auch Blütenendfäule. 

So sieht die Blütenendfäule aus

Jetzt habe ich bei allen nachgefragt und diese Krankheit kommt nur bei Topfpflanzen vor, aha dachte ich mir – dann erscheint der Calciummangel logisch.

Ich denke aber es hängt auch mit Corona zusammen noch nie gab es so viele Tomaten auf dem Balkon , Garten oder der Terrasse ( also bei meinen Bekannten). Man hatte mehr Zeit?

Dann ist mir noch etwas nettes passiert: Mein Mann rettet vor 45 Jahren einen Bogenhanf der sollte entsorgt werden. Er fängt jetzt an zu blühen- hihi ich glaube ihm gefällt es bei uns.

Die erste Blüte nach 45 Jahren?

Bei uns ist alles trocken und wir hoffen auf Regen. Überall haben wir für die Insekten und Vögel Wasser aufgestellt. Die Wespen fressen trotzdem meine Äpfel an und die Hornissen „ringeln“ meine Quitte.

Die Hornissen bei der „Arbeit“…

Hoffe es geht euch allen gut.

Liebe Grüße,
Claudia

Ganz herzlichen Dank, liebe Claudia, für diesen Blick über den Gartenzaun! Auch wenn es nicht nur angenehme Begegnungen sind, von denen die da berichtest, eines nehme ich mit: in einem Garten erlebt man auch noch nach Jahrzehnten Neues und Überraschendes. Das ist doch ermutigend. So hält Gärtnern wohl nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.