Deo gehört zu den Sachen, die ich lange noch gekauft habe und das noch dazu in konventionell und nicht naturkosmetisch. Konventionelle Deo und vor allem die mit Aluminium wirken einfach super. Das kann ich gar nicht leugnen und doch denke ich, dass es sich lohnt Deo selbst herzustellen. Bei mir wirken solche simplen Wundermittel wie Natron und Kokosöl leider nicht. Der Tipp, dass Leute, bei denen Natron nicht hilft, es mal mit Zitronensäure versuchen sollten, hat bei wir zu Ausschlag und Schmerzen geführt. Also habe ich einfach weiter mit anderen naturkosmetischen Deoinhaltsstoffen experimentiert und inzwischen eine akzeptable Lösung gefunden. Schlechter als gekaufte Naturkosmetikdeos sind die hausgemachten auf keinen Fall, ganz im Gegenteil, und alleine dafür, dass ich jetzt immer mit meinem aktuellen, individuellen Lieblingsduft unterwegs bin, lohnt sich das selber rühren. Schnell und einfach geht es nämlich obendrein. Bevor ich euch meine beiden Lieblingsrezepte vorstelle, möchte ich kurz etwas zu den Anti-Stink-Wirkstoffen in der Naturkosmetik schreiben.
Die gängigsten Deowirkstoffe sind:
- Farnesol. Es kommt in vielen ätherischen Ölen wie z.Bsp. Rosenöl als natürlicher Bestandteil vor und hemmt das Wachstum von Bakterien, die ja eigentlich für den schlechten Geruch zuständig sind (Schweiß an sich stinkt nicht). Farnesol hat einen ganz leichten Eigengeruch, der etwas an Maiglöckchen erinnert. Es findet sich in sehr vielen Naturkosmetikdeos, die man zu kaufen bekommt.
- Odex hemmt anders als Farnesol nicht das Bakterienwachstum, sondern bindet die unangenehmen Geruchsstoffe, die bei den bakteriellen Zersetzungsprozessen unseres Schweißes entstehen. Es greift also nicht in die Hautflora ein und eignet sich auch prima um z.Bsp. alte Schuhe oder andere Sachen zu „entstinken“.
- Smell Free (auch als Decalact zu finden) vereinigt die beiden guten Eigenschaften von Farnesol und Odex in sich. Es bindet unangenehme Gerüche und wirkt antimikrobiell.
Gerade in Kombination ergänzen sich diese drei Wirkstoffe meiner Erfahrung nach wirklich gut. Zusätzlich lohnt es sich natürlich in einem Deo auch Zutaten einzusetzen, die den Schweißfluss hemmen bzw. trocknend wirken wie etwa Salbei, Hamamelis, Zinkoxid oder Tonerde. Und natürlich einen guten Duft 😀
Da ich Deo-Roll-Ons am liebsten mag, bin ich inzwischen zu einer Hybridlösung gekommen. Morgens gibt es das Roll-On und, falls das nicht den ganzen Tag reicht, habe ich noch meinen kleinen Zerstäuber mit Deospray in der Tasche. Gerade im Sommer, wenn ich einen Teil des Arbeitsweges mit dem Rad zurücklege, braucht der Roll-On etwas Unterstützung. So geruchsneutral wie mit einem Aluminium-haltigen Deo bleibt man eben mit Naturkosmetik nicht den ganzen Tag. Das Deospray habe ich euch vom Grundrezept her hier schon vorgestellt und auch schon in meinen Kursen zur offensichtlichen Zufriedenheit der Teilnehmerinnen hergestellt (O-Ton: „Wirkt besser als das aus der Drogerie und hat meinen Lieblingsduft.“). Heute möchte ich euch noch mein Lieblingsrezept für das Deo-Roll-On verraten. Mit der Wirkung bin ich, wie gesagt, ganz zufrieden und den Duft liebe ich einfach nur. Die Zutaten sind:
1 g Xanthan
0,6 g rosa Tonerde
0,6 g Zinkoxid
2 g kosmetisches Basiswasser
0,5 g Farnesol
0,5 g Odex
0,7 g Decalact
20 g Hamameliswasser
30 g Neroliwasser
5 Tr Orange
2 Tr Bergamotte
1 Tr Rose
2 Tr Lavendel
Zuerst verrührt man die Pulver, also Xanthan, Tonderde und Zinkoxid, mit dem kosmetischen Basiswasser, so dass ein klümpchenfreier Brei entsteht. Dann kommen Farnesol, Odex und Decalact dazu. Damit das ganze ein schön gleichmäßiges Gel ergibt, fügt man nun unter kräftigem Rühren mit dem Schneebesen Hamamelis- und Neroliwasser dazu. Zum Schluss rührt man noch die ätherischen Öle unter und füllt die Masse in einen Deoroller. Die muss man übrigens nicht unbedingt leer kaufen. Man kann auch einfach einen leeren alten verwenden, die lassen sich nämlich gut säubern und wiederverwerten. Auch wenn die Zutatenliste im ersten Moment recht lang erscheint, ist der Deoroller wirklich schnell zubereitet. Eigentlich muss man nur wiegen und rühren 😉
Und wie steht ihr zu Deos? Lieber auf Nummer sich in konventioneller Qualität oder hautfreundlich und experimentierfreudig?