Mohnblumenzeit

Ich liebe den Klatschmohn. Alle Baustellen-Erdhaufen bei uns verwandelt er gerade in rotblühende Hügel. Ich muss zugeben, es hat mich schon etwas Überwindung gekostet, in einem wunderschönen Mohnblumenfeld eine Hand voll Blütenblätter zu pflücken. Auf der anderen Seite verblühen sie so schnell wieder und in dem Feld ist es nicht aufgefallen, dass ein paar rote Tupfer fehlen. Ich wollte seit langem ein einfaches Rezept mit den Mohnblüten ausporbieren, das ich von einer anderen Kräuterfrau erfahren habe: Mohnzucker. Das einzige, was man dafür braucht, ist:

eine Hand voll Klattschmohnblütenblättern und
Zucker

Die Blütenblätter werden einfach in einem Mörser so lange mit Zucker verrieben,

mohnbluetenzucker_01

bis von den Blütenblättern nichts mehr zu sehen ist.

mohnbluetenzucker_02

Dafür hat man dann schön rotvioletten Zucker, der so schmeckt, wie Mohnblumen riechen. Ich war ganz angetan von dem Ergebnis. Der Mohnzucker kann als mildes Beruhigungsmittel zum Süßen von Tees oder pur genommen werden. Mit der hübschen Farbe und dem leckeren Aroma passt er aber auch super zu anderen Blütenrezepten.

Blütenernte

Letztes Wochenende musste ich einfach ein paar Blüten ernten, so üppig wie alles blüht.

bluetenernte

Holler, Salbei und Klatschmohn – bei denen konnte ich nicht widerstehen. Da ich solche Lust auf Hollerküchle hatte, habe ich mal probiert, wie sie sich in Pfannkuchenteig einbacken lassen. Dafür hatte ich genommen:

2 Eier
250 ml Mandelmilch
2 EL Honig
150 g Mehl
2 TL Backpulver
Holunder- und Salbeiblüten

Zuerst werden Honig, Milch und das Ei gut miteinander verrührt, dann kommt die Milchmasse Schluck für Schluck unter Rühren zur Mehl-Backpulvermischung. Zum Schluss werden noch die von den Stielen gezupften Holler- und Salbeiblüten in den Teig gegeben. Der wird einfach in der Pfanne wie normale Pfannkuchen gebacken.

bunte Blüten in der Rührschüssel :-D

bunte Blüten in der Rührschüssel 😀

.. und in der Pfanne

.. und in der Pfanne

Hat da wohl jemand beim Kochen genascht?

Hat da wohl jemand beim Kochen genascht?

Die Pfannkuchen schmecken richtig lecker nach Hollerblüten und es ist weniger Fettspritzerei als die Blüten im Backteig zu machen. Und mit den Mohnblüten habe ich noch etwas ausprobiert, was ich schon lange mal machen wollte. Was genau, das verrate ich euch auch bald 😉

Backen mit Hanf ;-)

Ich muss zugeben „Backen mit Hanf“ ist nicht der beste Suchbegriff, wenn man herausfinden will, wie man mit Hanfmehl bäckt. Rezepte kriegt man so viele, aber in den wenigsten geht es um Hanfmehl 😉

Also habe ich mich bei meinem ersten Versuch, die leckeren Hanffladen vom Mittelaltermarkt nachzubacken, einfach an die Anweisung auf der Hanfmehlpackung gehalten: ca. 5-10% des Mehls durch Hanfmehl ersetzen. Und das Ergebnis konnte sich sehen und vernaschen lassen.

hanffladen

Als Zutaten braucht man:

180 g Weizenmehl
40 g Dinkel-Vollkornmehl
30 g Hanfmehl
1/2 Päckchen Hefe
1/2 TL Salz
1 TL Honig
ca. 150 ml Wasser

Zuerst habe ich die Mehle mit der Trockenhefe vermischt, dann die restlichen Zutaten dazu und erst mal mit dem Knethaken verrührt. Der Teig wird dann noch einmal ordentlich mit der Hand durchgeknetet und mindestens eine Stunde gehen gelassen. Dann halbiert man den Teig, formt aus jeder Hälfte je einen Teigfladen und lässt die Fladen auf dem Blech noch ca. 10 Minuten gehen. Bis dahin kann der Ofen schon mal vorheizen. Dann bepinselt man die Fladen auf der Oberseite mit Wasser und bäckt sie bei 180°C für etwa 20 Minuten.

Das Hanfmehl hat wirklich einen leckeren nussigen Geschmack – auch roh 😉 Genauso die Hanfsamen selber. Weil ihm der Getreidekleber fehlt, kann man es nicht ganz alleine zum Backen nehmen, sonst wird das Brot zu krümelig. Aber auch gemischt mit anderem Mehl geht der charakteristische Geschmack nicht verloren. Und es ist nicht nur lecker, sondern auch sehr proteinreich und gesund. Mal sehen, was sich sonst noch so draus zaubern lässt.

Betörende Blütendüfte

Chèvrefeuille - wie der Parfumeur sagen würde ;-)

Chèvrefeuille – wie der Parfumeur sagen würde 😉

Geht es euch im Moment auch so, dass ihr immer mal wieder zum schnuppern stehen bleiben müsst? Rosen, Maiglöckchen, Geißblatt und Robinienblüten – die Natur geizt gerade nicht mit kostbaren Blütendüften. Da habe ich Lust bekommen, auch so gut zu duften und meine Körperbutter diesmal auch mit edlen Düften angereichert. Als Zutaten habe ich dafür genommen:

Fettphase:
20 g Jojobaöl
1,5 g Cetylalkohol
6 g Tegomuls
2 g Mangobutter
2 g Kakaobutter

Wasserphase:
100 g Rosenwasser

Duft und Konservierung:
8 g kosmetisches Basiswasser
3 Tropfen Jasmin Absolue

Die Fettphase wird ganz normal im Wasserbad erwärmt, bis alles Feste geschmolzen ist. Derweil kommt die Wasserphase in einem separaten Glas mit ins Wasserbad, damit sie die selbe Temperatur hat. Dann wird sie in die Fettphase gerührt, bis die Emulsion etwas handwarm ist. Jetzt kommen das kosmetische Basiswasser und das ätherische Öl dazu. Fertig ist der Blütenduft in der Cremedose. Damit kann man tatsächlich fast mit den Duftpflanzen draußen mithalten 😉

Färben mit Solarenergie

solarfaerbung_krapp

Nachdem es jetzt so schnell Sommer geworden ist, habe ich mich endlich an meine erste Solarfärbung gewagt: ein Seidentuch mit Krapp. Krapp färbt bei unter 55°C am besten und die Seide mag es auch nicht so heiß. Das ist also eine gute Kombination zum Färben mit Sonnenenergie. Im Moment steht mein Experiment auf der Fensterbank zwischen den Pflanzen und lässt sich schön durchwärmen. Ich bin wirklich gespannt, was da für ein Rot rauskommt. Da nimmt einem die liebe Sonne schon einiges an Arbeit ab. Wer steht denn bei den momentanen Temperaturen schon gerne vor einem heißen Färbetopf? 😉

Sauber mit Schlamm

wascherde_duschgel

Auch wenn’s nicht so ausschaut, die schlammige Masse im Bild oben ist ein Duschgel mit sanfter Peelingwirkung 😉 Es ist ganz schnell gerührt und hat folgende Zutaten:

1,5 g Guakernmehl
100 g Wasser
50 g Betain
15 g Sanfttensid
20 g Ghassoul
1 g Fluidlecithin
10 Tr Lavendelöl

Zuerst wird das Wasser abgekocht und auf Handwärme abgekühlt. Dann kommt Guakernmehl in ein Glas und das Wasser wird langsam unter Rühren zugegeben, so dass sich möglichst keine Klumpen bilden. Falls doch, kann man die einfach am Schluss herausfischen. Das macht nichts. Dann werden nacheinander Ghassoul, die Tenside, das Fluidlecithin und das ätherische Öl eingerührt. Fertig! Statt Lavendel kann man natürlich auch einen anderen Duft nehmen.

Dadurch, dass Ghassoul nicht ganz so feinkörnig wie andere Tonerde ist, kriegt das Duschgel eine leichte Peelingwirkung. Gerade morgens in der Dusche mag ich das zum Wachwerden ganz gerne 😉