Sommersonnensalat

Mit Sonnentagen ist diese Hexengartensaison bisher zwar nicht überreichlich gesegnet, dafür zaubern die üppig wachsenden Kräuter im Garten ihren Sonnenschein in die Küche. Eines meiner liebsten Rezepte, die mit Duft und Farbe auch drinnen bei Regenwetter die Sonne strahlen lassen, ist mein „Sommersonnensalat“. Ergeben hat er sich ursprünglich aus meinem Bestreben, mit leckeren, leichten Rezepten ein paar Pfunde los zu werden, und einer lieben Freundin, die mir von „Handkäs‘ mit Musik“ schrieb. Als Sauermilchkäse aus Magerquark ist der klassische Handkäse eine sehr leichte und proteinreiche Speise. Da ich nicht der allergrößte Fan von Kümmel bin (außer in leckerem Bauernbrot), habe ich mich an verschiedenen Variationen ohne Kümmel probiert. Zu den klassischen Zwiebeln kam dann nach und nach noch Apfel dazu und besonders gerne mag ich auch die Handkäsevariante aus Skyr. So entstand dann der Sommersonnensalat aus:

Schon die sonnige Farbe macht gute Laune – das schmeckt nach Sommersonne 🙂

Handkäse/Quarkkäse
Lauchzwiebel
gelbe Zucchini
Apfel
Essig & Balsamicocreme
Rosengeranie

Käse, Zwiebel, gelbe Zucchini und der Apfel werden einfach fein gewürfelt, ein Blättchen Rosengeranie fein gehackt und mit Essig, Balsamicocreme, Salz und Pfeffer zu einem Dressing verrührt. Das kommt dann über den Salat und darf ein bisschen ziehen.

Für die, die den klassischen „Handkäs‘ mit Musik“ gewohnt sind, mutet das Rezept vielleicht etwas verspielt und blumig an, aber es ist echt lecker. Finde ich zumindest. Aber vielleicht habt ihr ja noch ganz andere Lieblingssalate für den Sommer. Ich freue mich immer über Tipps und Ideen zum ausprobieren 🙂

Sommer im Hexengarten: Regentag

Tja, in den letzten Jahren haben bei uns alle über die Hitze und Trockenheit gejammert, vor allem die mit Garten. Diese Sorge haben wir dieses Jahr definitiv nicht. Heute Morgen war ich sehr erstaunt, den „Bach“ bei uns im Tal mal bis oben hin voller Wasser zu sehen. Und das im Juli, wo er sonst eher einer Art Wadi ist, und höchstens mal im Winter ein bisschen Wasser führt. Beim Anblick der kleinen Abstandes, der zwischen brauner Flut und der Unterseite des Brückchens, ist mir erst bewusst geworden, dass es tatsächlich eine Brücke ist, über die wir auf die Hauptstraße gelangen. Wie passend, das mich vorhin ein kleiner Gastbeitrag zum „Sommer im Hexengarten“ von Iris und Bernd erreicht, mit genau dem Titel „Regentag“. Viel Freude beim Lesen und den schönen Regenbildern 🙂

Regentag

Was für ein Sommer… es macht einfach keinen Sinn, für einen Beitrag auf „gut Wetter“ zu warten 😉 : mit einem ganz herzlichen Gruß in die Runde melden wir uns bei Euch mit einem kleinen Einblick in unseren verregneten Garten.
Der viele Regen tut den Pflanzen sichtlich gut: unser Garten ist in diesem Jahr ein wahrer Dschungel. Überall wächst und blüht es üppig und alles ist noch ganz saftig und grün, obgleich wir schon Juli haben. Doch sehen wir hier viel weniger Insekten als im letzten Sommer. Ob das wohl der Grund ist, warum sich sämtliche Vögel immer noch um unsere Futterstelle scharen? Eigentlich füttern wir um diese Zeit immer nur ausgesprochen sparsam, doch eine erhöhte Nachfrage ist ganz klar da. Da wir sehen, daß unser Futter nach Würmern, Samen im Gras und Insekten immer erst die zweite Wahl ist und sich die Vögel nicht das Jagen und Sammeln abgewöhnen, bieten wir zur Zeit doch noch regelmäßig eine kleine Portion Vogelfutter an. Hier ein paar Eindrücke aus unserem Garten.

Vom Regen niedergedrückt, aber eine echte Farbenpracht. Und das Currykraut duftet in der feuchten Luft einfach ganz wunderbar.

 
Charakterköpfe mit Regentropfenschmuck: wir freuen uns sehr, daß die Karde bei uns gedeiht.
Wie aus einem verzauberten Garten: „Diamanten“ auf schimmerndem Weiß.
Da ist einer! Ein geflügelter Gast, der sich vom leichten Regen nicht von seiner Blütentour abhalten läßt.
Und er ist nicht allein: hier schwirrt noch jemand durchs Regenwetter.

Vielen lieben Dank, ihr beiden, für den schönen Einblick! Und ja, auch im Regen hat der Garten seinen ganz eigenen Zauber. Euer Currykraut ist ja eine richtige Pracht. So üppig ist blüht meines nicht. Dafür überragen mich inzwischen manche unserer Königskerzen um mindestens einen Kopf. Ganz besonders schön finde ich es, wenn die Sonne ein bisschen rausspitzt und die vielen Tropfenperlen funkeln lässt.

Sommer im Hexengarten: Duftwunder

„Man bereut nie, was man getan hat, sondern immer, was man nicht getan hat“ soll der römische Kaiser und Philosoph Marc-Aurel gesagt haben. Vielleicht kann man das nicht so pauschal sagen, aber dran ist auf jeden Fall was. Mir ging es in puncto Duftgeranien so. Meine erste Begegnung mit Duftgeranien hatte ich im Parc Floral de Paris, einem der Botanischen Gärten in Paris, der wunderschön draußen im Wald von Vincennes liegt. Neben Staudenbeeten, Kräutergärten, einem Schmetterlingshaus, einem Bonsai-Wäldchen und anderen grünen Sehenswürdigkeiten gibt es dort auch eine große Geraniensammlung. Verschlungene Pfade fürhen dort durch hunderte Töpfe mit allen nur erdenklichen Geraniensorten und natürlich auch jeder Menge Duftgeranien. Und was habe ich gemacht? Gestaunt, wie viele Geranien es gibt, ihre kleinen eher unaufdringlichen Blüten bewundert und ihre fantasievollen Namen. Und was habe ich nicht gemacht? Dran gerochen! Zu der Zeit wusste ich nämlich einfach nicht, dass es auch Duftgeranien gibt, und habe wahrscheinlich im Geranienwald das entsprechende Infoschild dort übersehen. Meine Liebe zu den Duftgeranien habe ich erst ein paar Monate später durch eine geschenkte Rosengeranie entdeckt. Und wenn ich mir vorstelle, wie viele ich dort direkt vor der Nase gehabt hätte zum Erschnuppern, da passt der Spruch von Marc-Aurel leider zu gut.

Meine kleine Duftpelargoniensammlung 🙂

Von meiner Rosengeranie hatte ich euch hier ja schon einmal berichtet. Eine meiner liebsten Teezutaten ist sie immer noch und wirft auch reichlich Ernte ab. Da es die Duftgeranien oder eigentlich botanisch korrekter Duftperalgonien in unterschiedlichsten Duftrichtungen gibt, habe ich dieses Jahr nicht widerstehen können und mir noch drei weitere Sorten ins Haus bzw. auf die Terrasse geholt. Und ich liebe sie alle. Es macht einfach sofort gute Laune, ihnen über die Bläter zu streicheln und den Duft zu genießen.

Blüht fleißig und hat ganz streichelzarte Blätter, die herrlich nach Apfel duften – die zierliche Apfelduftperalrgonie

Die erste ist eine kleine zierliche Apfelduft-Pelargonie, deren Blätter wirklich nach Apfel duften. Seit sie bei mir eingezogen ist, blüht sie unablässig mit zierlichen weißen Blüten. Sie wohnt jetzt mit meiner Orangen-Verbene zusammen in einem Kübel und scheint sich dort sehr wohl zu fühlen. So wie es aussieht scheint sie sogar Samenstände auszubilden. Insektenmagnete sind ihre hübschen Blüten zwar nicht, aber es hat sich doch immer mal wieder ein Bienchen darum gekümmert (sie steht auch gleich neben dem Wildbienenhäuschen).

Die Blätter sehen nicht nur hübsch aus, sondern duften auch ganz fruchtig-lecker

Eines der gärtnerischen Highlights in diesem Frühjahr war wieder der Besuch in unserer Lieblings-Spezialitäten-Gärtnerei. Im Fokus waren zwar Tomaten- und Chilipflänzchen, aber dort gibt es auch eine schöne Auswahl an Duftpelargonien. Da musste ich mir natürlich etwas Zeit zum Durchschnuppern nehmen. Zwei ganz besondere Duftschätzchen sind dann mit uns nach Hause gefahren. Die eine ist „Fair Ellen“, eine Eichenlaubpelargonie (Pelargonium quercifolium). Ihre Blätter sehen schon sehr schmuck aus – satt grün mit leicht gekräuseltem Rand und einer bräunlichen Zeichnung im Zentrum. Außerdem duftet sie einfach lecker, irgendwie fruchtig ohne an eine bestimmte Frucht zu erinnern. In manchen Beschreibungen ist zu lesen „balsamischer Duft“. Aber so ist das eben mit Düften, da versagt die Sprache oft schnell in puncto Treffsicherheit. Jedenfalls bin ich sehr froh, dass ich an ihr riechen durfte, sonst hätte sie vielleicht nicht so schnell zu mir gefunden.

Mitgenommen hatte ich das „Minzebäumchen“ ganz eindeutig wegen seines Duftes, aber mit den kleinen Blüten und dem aparten Laub ist es auch optisch eine Freude

Die andere ist auch ein ganz besonderes Schätzchen, wahrscheinlich sogar ein richtiges Unikat. Als ich beim Gärtner die Sorten nachgefragt habe (Schildchen waren nämlich keine dran, aber auch nicht schlimm, so konnte ich ganz unbefangen schnuppern), hat er zu diesem Pflänzchen so schön geantwortet: „… ein Sämling ohne Namen, der mal bei mir in einem Kübelpflanzentopf aufgegangen ist. Mutter denke ich ist denticulatum-filicifolium. Aber wer ist der Vater??? Wie im richtigen Leben…“ Das Aussehen passt auf jeden Fall Balsam- oder Pinienduftpelargonie Perlargonium denticulatum-filicifolium, allerdings hat sie für mich auch eine ganz eindeutig minzige Aromanote. Jedenfalls auch sehr intensiv und frisch, ein Guter-Laune-Wach-Mach-Duft. Bei mir heißt sie jetzt Minzbäumchen, weil sie in der kurzen Zeit von einem handlichen Pflänzchen zu einem kleinen Busch herangewachsen ist. Sehr zu meiner Freude zeigt sie jetzt erste Blüten in einem zarten Rosa.

Eine weitere Freude hat mir die alt eingesessene Rosenpelargonie auch noch beschert. Bei ihrem Frühlingsschnitt sind diesmal so viele Zweiglein gefallen, dass ich mehr als genug Material für Tee hatte. So dachte ich mir: Warum nicht einfach mal probieren, wie sich Ableger ziehen lassen? Ein paar Triebspitzen habe ich einfach in ein Wasserglas auf die fensterbank gestellt und gewartet, ob sich etwas tut. Ich war schon nahe dran, zu glauben, dass das nichts mehr wird, da zeigten sicht erste Würzelchen. Inzwischen haben die meisten gewurzelt und sind schon in Töpfchen umgezogen. Da werde ich mich wohl bald nach neuen Duftgeranienfreunden umschauen müssen, die ihnen ein gutes Zuhause schenken wollen, denn alle werde ich nicht behalten können. Zumal es ja noch so viele andere Sorten zu entdecken gibt 🙂

Sommer im Hexengarten: Pflanz‘ dir Urlaub!

„Wenn ich die anschaue, fühle ich mich sofort wie in Spanien“ hat eine liebe Freundin zu unseren Mittagsblümchen gesagt. Kann man sich ein bisschen Urlaub einfach auf die Terrasse holen?

Auch wenn im Moment so eine allgemeine Urlaubseuphorie auszubrechen scheint, ich bin mal lieber ganz zurückhaltend mit Urlaubsplanung dieses Jahr. Und wie ich letztes Jahr gelernt habe: Urlaub machen daheim hat auch seinen ganz eigenen Zauber. Obwohl ich sonst schon immer gerne viel draußen unterwegs war, habe ich durch die Ferien zuhause noch einige schöne Fleckchen Erde ganz in der Nähe kennengelernt, die ich vorher nicht kannte. Manche sind inzwischen für mich richtige Sehnsuchtsorte geworden, an die ich im Winter oft gedacht habe und die alle nicht weiter als eine halbe Autostunde weg sind. Und natürlich habe ich den ganzen Winter davon geträumt, wieder auf der Terrasse zu sitzen und Gerüche, Farben, Geräusche des Garten genießen zu können. Jetzt ist es soweit. Und gegen das Fernweh habe ich mir auch ein paar passende grüne Freunde gesucht.

Meine kleine griechische Ecke im Garten 🙂

Einen meiner Lieblinge habe ich euch neulich schon im Beitrag über meine Haustees vorgestellt: den Griechischen Bergtee. Oder inzwischen eigentlich eher: die Griechischen Bergtees. Was mit einem etwas mühsam aus Samen angezogenen Pflänzchen des Parnassischen Bergtees (Sideritis raeseri) angefangen hat (die Bergtees sind nämlich etwas heikel beim Keimen), ist inzwischen zu einer kleinen griechischen Ecke geworden. Aus dem alten Kübel, den mir der letzte Frost dieses Winters endgültig zerlegt hat, ist ein mediterranes Rahmenbeet im Kleinformat geworden. Dort wohnen jetzt zwei Kretische Bergtees (Sideritis syriaca) und daneben ein Diptam-Dost (Origanum dictamnus). Alles liebenswerte pelzige Pflänzchen, die zum Streicheln einladen und vor allem die Trockenheit in der Ecke dort gut wegstecken. Eine kleine Ziestrose kommt bald auch noch dazu, die steht im Moment aber noch ein bisschen regengeschützter. Nicht so mediterran, aber ebenso liebenswert ist der Aufrechte Ziest (Stachys recta). Mit seinen hübschen hellen Blüten ähnelt er den Bergtees in gewisser Weise und wir bestimmt auch helfen, eine meiner schönsten Erinnerungen an Griechenland lebendig zu halten: das Summen unzähliger Bienen in den blühenden Bergwiesen. Habt ihr das schon einmal erlebt, dass außer vielleicht ein paar Vögelchen und gelegentlichen Geräuschen wie einem vorbeifahrenden Auto nichts zu hören ist außer dem Summen der Bienen? Die Tage hatte ich tatsächlich das Glück auf einem Magerrasen diese Geräuschkulisse wiederzufinden. Ein Stückchen davon habe ich in ruhigen Momenten aber auch in meinem Garten 🙂

Ein wichtiges Puzzelsteinchen gegen Frankreichsehnsucht ist für mich zweifelsohne der Estragon. Ich weiß gar nicht, wie wir hierzulande ohne dieses wunderbare Kraut auskommen. Jahrelang habe ich versucht, gute Salatsoße zu machen. Irgendwas hat immer gefehlt, obwohl ich mit vielen verschiedenen Kräutern experimentiert habe. Irgendwann hielt ich es eher für eine Verklärung meiner Geschmackserinnerung, dass in Frankreich sogar die Salatsoße in der Mensa lecker war. Ich meine, wie sollte eine Einrichtung, die einem das Mittagessen mit halbrohen Hacksteaks und als Kartoffeln getarnten Steckrüben zum Abenteuer werden lässt, es schaffen, gute Salatsoße zu machen? Tja, mit den Zweifeln musste ich leben, bis ich mir – damals noch in den Balkonkasten – ein Pflänzchen französischen Estragon ins Haus holte. Da schmeckte plötzlich auch meine Salatsoße richtig. Nachdem mein letztjähriger Versuch, den Estragon im Garten heimisch werden zu lassen, leider von den Schnecken zu Nichte gemacht wurde (ob die auch mit Estragonbutter schmecken?), bin ich dieses Jahr auf Nummer sicher gegangen. Ich habe zwei Pflanzen besorgt. Eine steht außer Schneckenreichweite im Kübel auf der Terrasse, die andere im Tomatenbeet. Ich hoffe sehr, dass sie sich beide gut machen.

Hoffentlich fühlt sich der Estragon hier im Tomatenbeet wohl.

Geografisch etwas weiter und wachstumstechnisch noch etwas ferner in der Zukunft liegen meine botanischen Urlaubserinnerungen an Neuseeland. Durch das eher subtropische Klima der Nordinsel Neuseeland, wo wir damals unterwegs waren, ist das hierzulande natürlich nicht so einfach. Manuka und Pohutukawa als typisch neuseeländische Gewächse wäre bei uns wohl eher so etwas wie Zimmerpflanzen. Zwei, die ich mit Neuseeland verbinde, obwohl sie dort keine ganz einheimischen Gewächse sind, sind Kiwi und Fejoa. Die werden dort in größerem Stil angebaut und als Obst angeboten. Kiwis kennt man ja auch hierzulande, Fejoas (oder Ananasguaven) sind eher unbekannt, dabei wachsen sie bei uns mit Schutz wohl auch in mildem Klima. Einen wuchsfreudigen Kiwibaum haben wir von unseren Vorbewohnern geerbt. Und wenn ich wuchsfreudig sage, ist das eher noch eine Untertreibung. Zuerst dachte ich ja, ich bilde mir was ein, dann habe ich nachgemessen: seine rankenden, pelzigen Triebe schaffen bei guten Wetter sowas wie 30 cm die Woche. Pro Vegetationszeit können es wohl bis zu 9 m sein, die eine Kiwiranke wachsen kann. Kiwis hat es bei uns im Garten letztes Jahr allerdings keine gegeben, weil Kiwis normal zweihäusig sind. Jetzt habe ich im Kübel mit einer angeblich selbstbestäubenden Kiwi-Pflanze aufgerüstet. Mal sehen, was die blüht. Die selben pelzigen Ranken, die übrigens abgeschnitten auf unsere Nachbarskatzen eine ähnliche Wirkung entfalten wie Baldrian, hat das kleine Exemplar jedenfalls. Falls jemand von euch also eine schnellwachsende Berankung für Spalier oder Pergola sucht, die Kiwi könnte das richtige sein. Eine Bekannte von mir hat ihre Terrasse mit Mini-Kiwis überdacht und hat gewöhnlich im Spätherbst eine reiche Ernte an den leckeren kleinen Früchten. Bei meinen Fejoas werde ich wohl, wenn es denn klappen sollte, noch einige Jahre auf die erste Ernte warten müssen. Die habe ich nämlich erst aus Samen gezogen, aber drei muntere kleine Pflänzchen sind es schon geworden. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich machen.

So, dass sind einige meiner grünen Lieblinge, die für Urlaubsfeeling auf der Terrasse sorgen. Habt ihr auch so welche? Oder vielleicht sogar Pflanzen, die ihr aus fernen Ländern mitgebracht habt, quasi grüne Urlaubserinnerungen?

Blog-Event: Sommer im Hexengarten 2021

Endlich Sommer 🙂

Dieses Jahr hat das Sommer-Feeling wettermäßig ja etwas auf sich warten lassen. Das Frühjahr war doch eher kühl und regnerisch, was auch seine Vorteile hatte. Immerhin hat es mir als Gärtnerin bisher das Gießen größtenteils erspart und Flieder, Schlüsselblumen und andere Frühlingsblüten haben uns extra lange erfreut. Die Vegetation ist gefühlt so etwa zwei Wochen hinter dem, wie sie letztes Jahr um die Zeit war, aber nachdem ich nun schon den zweiten Abend in Folge ohne Jacke auf der Terrasse sitzen konnte und die Grillen fleißig zirpen, finde ich: jetzt ist Zeit für ein bisschen Sommer, oder? Deswegen möchte ich euch wieder zum „Sommer im Hexengarten“ einladen. Aus meinem Garten wird es wieder Einblicke und natürlich auch Rezepte geben und ich freue mich schon darauf, auch wieder (virtuell) über eure Gartenzäune spitzen zu dürfen. Egal ob Rezept, Kräutergeheimnis, Blumengeschichten oder, was sonst noch so aus eurem Hexengarten kommt, ihr seid alle herzlich eingeladen, es zu teilen. Mitmachen geht wieder wie gewohnt mit und ohne eigene Webseite.

So geht’s…

1. Schreibt einen oder gerne auch mehrere Beiträge über euren Hexengarten. Habt ihr vielleicht einen oder mehre grüne Lieblinge, die dort wachsen und mit denen man etwas Leckeres, Gesundes oder Schönes machen kann? Oder ganz viele verschiedene Pflanzen, die hübsch blühen oder fleißig Früchte produzieren? Eine, auf die ihr ganz besonders stolz seid? Gebt einfach einen kleinen Einblick in euren Hexengarten, gerne auch mit passendem Rezept. Das Banner hier dürft ihr euch natürlich genau dafür mitnehmen.

2. Hinterlasst einen Kommentar mit eurem Namen und eurer Blog-URL unter diesem Beitrag, damit ich weiß, wer alles mitmacht.

3. Die Aktion läuft passend zum Namen bis zum Herbstanfang, der diesmal auf den 22. September fällt. Wer bis dahin einen oder mehrere Beiträge verfasst hat (und nicht ausdrücklich widersprochen), hüpft mit in den Lostopf. Unter allen Teilnehmern verlose ich dann eine kleine Überraschung zum Thema Hexengarten. Falls wieder besonders Fleißige dabei sind, behalte ich mir auch diesmal wieder vor, einen kleinen Fleißsonderpreis zu vergeben. Ich werde versuchen in regelmäßigen Abständen eine Link-Sammlung mit euren Beiträgen hier zu posten, damit wir uns virtuell über die Gartenzäune schauen können

Wer kann mitmachen?

Wie immer natürlich alle, die selbst einen Blog haben, aber auch meine Leserinnen ohne eigenen Blog will ich nicht ausschließen. Wahrscheinlich sind letztere inzwischen in der Überzahl, weil bloggen nicht mehr ganz so in ist. Wenn du keinen Blog hast und auch mitmachen willst, schreibe mir doch einfach eine mail (mirjam[at]kleine-miri.de), dann darf dein Beitrag gerne auf meinen Blog als Gastbeitrag erscheinen.

Bis wann?

Bis einschließlich 22.9.2021. Dann ist der Sommer zumindest astronomisch vorbei.

Ich freue mich schon sehr darauf, von euren Hexengärtchen zu lesen und natürlich auch aus meinem zu berichten. In meinem ersten Gartenjahr habe ich so einige grüne Lieblinge dazugewonnen und das werden jetzt im zweiten sicher noch mehr 🙂

Gastbeitrag: Beute machen – Gedanken nach einem Jagderlebnis im Garten

Die Woche hat mich ein ganz besonderer Hexengarten-Beitrag erreicht und das ganz ohne „Sommer im Hexengarten“. Denn sommerlich fühlt es sich bisher wirklich nicht an. Heute Mittag hat die Sonne zwar schön gelacht, aber meinen Platz auf dem Terrassenstuhl unter dem Fliederbusch habe ich schnell wieder gegen den auf dem Sofa getauscht. es war einfach zu kühl. Nicht einmal die Bienchen und Schmetterlinge mögen fliegen, nur die unermüdlichen Hummeln gehen ihrer Arbeit an den Blütenbäumen nach. Die Kräuter stehen auch noch alle schön geschützt an der Hauswand. Ein bisschen müssen wir wohl noch auf den Sommer warten. Umso schöner, dass Iris und Bernd uns auch ohne Sommer schon an dem Geschehen in ihrem Hexengarten teilhaben lassen – mit spannenden Beobachtungen und tiefgründigen Gedanken. Aber lest selbst.

Beute machen – Gedanken nach einem Jagderlebnis im Garten

Ein lauer Frühlingsabend. Wir sitzen im Garten beim Apéro und schauen zum Fichtenwipfel auf dem Nachbargrundstück hinauf. In diesem Baum hat vor kurzem ein Turmfalken-Paar ein verlassenes Krähennest übernommen. Die untergehende Sonne strahlt einen der beiden Greifvögel an, der sich auf dem höchsten Zweig wiegt. Immer wieder späht er in unseren Garten. Plötzlich stößt er in einem rasanten Bogenflug hinter unser Lavendelbeet auf den Boden und schwingt sich mit seiner Beute zurück in die Luft, keine drei Meter von unserem Tisch entfernt. Fürwahr kein alltägliches Gartenerlebnis.


Das Foto zeigt die beiden Turmfalken auf einer Douglasie neben ihrem „Nestbaum“. Dort oben war ihr bevorzugter Paarungsplatz.

Der Falke war so schnell, dass wir seine Beute nicht identifizieren konnten. Etwas Braun-Rötliches schimmerte in den Fängen, und wir dachten sofort: Er hat „unser“ Rotkehlchen erwischt! An der bewussten Stelle hängt ein Futterspender im Gehölz, unter dem auch das Rotkehlchen gern aufpickt, was Meisen und Spatzen an Körnern fallenlassen. Auch wenn wir die Beute nicht eindeutig erkannt hatten und uns daran erinnerten, dass Turmfalken sich nahezu ausschließlich von Mäusen ernähren (die in den Gärten unseres Wohngebietes alles andere als selten sind): Wir empfanden Traurigkeit.

Später fragten wir uns jedoch: Warum eigentlich? Ein Garten mag floral gesehen keine Natur sein. Aber die Fauna, die sich darin tummelt, bleibt den Naturgesetzen unterworfen. Falken müssen nun mal Beute schlagen. Vermutlich hätte es uns nicht so viel ausgemacht, wenn wir genau gesehen hätten, dass es sich bei dem Opfer um eine Maus gehandelt hätte. Aber warum rangiert der kleine Nager in unserer Mitleidsskala so deutlich unter dem Kleinvogel? Weil er sich mal am vergessenen Apfel auf dem Gartentisch bedient und dabei seine Köddelchen hinterlässt?

Solche „Falken-Situationen“ wecken in uns wohl an den Instinkt, die Schwachen (oder „Zarten“, „Süßen“, etc.) vor den Starken (oder „Bösen“, „Gemeinen“ etc.) zu beschützen. Aber springen wir den Würmern zur Seite, wenn unsere gefiederten Freunde sie im Schnabel haben?

Man muss ja nicht immer alles mit dem Verstand beantworten. Wir sind auf jeden Fall dankbar, dass in unserer unmittelbaren Stadtumgebung natürliches Leben stattfinden kann, dass Amsel, Meisen & Co. reichlich „würmeln“ können (und Körner- und Knödelfutter nur als „Beifang“ nutzen) und dass jetzt junge Turmfalken irgendwann zu ihrem ersten Flug starten – wenn nicht vorher ein Nesträuber tut, was die Natur ihn heißt…

Mit einem herzlichen Gruß in die Runde,
Iris + Bernd

Vielen lieben Dank, ihr beiden, dass ihr dieses Erlebnis und eure Gedanken dazu mit uns teilt! Ich habe mich in eurer Reaktion auch gleich wiedererkannt. Wenn die Nachbarskatze mit einem Mäuschen ankommt, bekommt sie noch ein Lob von mir. Das sähe sicher anders aus, wenn sie stattdessen ein Vögelchen erbeutet hätte. Und es ist eine zutiefst philosophische Frage. Wenn es eine von den zahlreichen und teils recht aufdringlichen Meisen erwischen würde, warum fiele mein Bedauern dann kleiner aus als bei den seltenen, scheuen Bluthänflingen? Woran bemisst sich unser Mitgefühl für eine Lebewesen und auch der Wert, den wir einem Leben zuschreiben? In der Natur geht es darum eben gerade nicht, wie ihr so schön schreibt. Und auch wenn ein Garten keine freie Wildbahn ist, Natur ist er auch. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie eure Falkengeschichte weitergeht 🙂